Chapter 24|Autsch

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Ich heulte wirklich lange. Ich hatte nicht auf die Uhr geschaut, aber es fühlte sich lange an. In meinem Zimmer war es auch schon dunkel. Soße, die den Streit komplett verschlafen hatte, hatte gemerkt, dass es mir nicht gut ging und war mir die ganze Zeit beigestanden. Nun lag ich mit ausdrucksloser Mine auf dem Rücken in meinem Bett und schaute an die Decke.

Isaac hatte seinen Fehler inzwischen wohl eingesehen, denn er war zwischenzeitlich immer mal wieder vor meinem Zimmer erschienen. Doch ich hatte die Tür zugesperrt. Ich wollte nicht, dass er reinkam. Deswegen entschuldigte er sich die ganze Zeit vor der Tür und versuchte mich dazu zu bringen, die Tür zu öffnen. Doch ich blieb stur und antwortete ihm entweder gar nicht oder sagte ihm, er solle weggehen. Es war vielleicht kindisch, aber ich war gerade viel zu verletzt, um mit ihm zu reden. Ich glaube, er hatte in der Zwischenzeit die Küche aufgeräumt, denn ich hörte dann meist Töpfe klappern.

Gerade stand er wieder vor Tür und versuchte mir gut zuzureden.

"Caesy, es tut mir leid. Wirklich. Ich war ein verdammter Idiot. Ich wollte dich wirklich nicht verletzten. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich sagen soll, außer, dass es mir wirklich leid tut und du mir sagen sollst, wie ich es wieder gut machen kann.", erklang seine Stimme von der anderen Seite der Tür. Er seufzte. "Ich war ein echtes Arschloch, Caes." Seine Stimme klang weinerlich. "Ich will dich einfach nicht verlieren und wahrscheinlich passiert es genau deswegen." Nun konnte man an seiner Stimme deutlich hören, dass er weinte.

Ich war eigentlich kein Mensch, der sehr nachtragend war - abgesehen von der Sache mit Leah. Allerdings hatte Isaac mich wirklich sehr verletzt. Er zweifelt an mir und an unserer Beziehung. Das tat mir am meisten weh. Und das alles nur, weil er verdammt nochmal auf eine Person eifersüchtig war, die ich nicht mal kannte.

"Caesy, bitte öffne die Türe. Ich liebe dich. Ich schreibe dir auch 1000 Liebesbriefe, wenn du dafür nur die Tür öffnen würdest oder mit mir redest." Er weinte. "Ich habe wirklich Angst, dich verloren zu haben - jetzt wo ich dich doch gerade erst bekommen habe." Es brach mir ein weiteres Mal das Herz, ihn so zu hören.

Das brachte mich schließlich doch noch dazu, aufzustehen, mich auf meine Seite der Zimmertür zu setzten und ihm zu antworten. Soße folgte mir brav und setzte sich neben mich. Ich kraulte sie hinter den Ohren. 

"Du hast mich nicht verloren. Du hast mich nur sehr verletzt. Ich brauche Zeit." Ich schluckte, als ich spürte wie mir die Tränen wieder hochstiegen. Ich wusste nicht, dass das noch möglich war. Als ich mich gefasst hatte, fuhr ich fort: "Wir können heute nicht mehr miteinander reden. Ich möchte eine Nacht darüber schlafen. Morgen okay?" Meine Stimme klang heißer.

"Ich bin mit allem einverstanden, was du mir gibst. Ich würde alles für dich tun." Er flüsterte, weshalb ich ihn fast nicht verstanden hatte.

Müde lächelte ich, auch wenn er es nicht sah.

"Geh schlafen Isaac." Ich warf einen Blick auf die Uhr auf meinem Handy. "Es ist schon nach 23 Uhr. Du hast morgen früh eine Vorlesung. Ich will nicht, dass du sie verpasst. Wir kommen heute nicht weiter." Ich zog meine Beine an und schlang meine Arme darüber. Traurig legte ich mein Kinn auf meine Knie.

"Wenn du das sagst. Aber versprich mir, dass wir morgen reden!", forderte er. Seine Stimme klang wieder viel fester.

"Ja, ich verspreche es dir.", meinte ich und ließ meinen Blick durch das Zimmer schweifen. Durch das Mondlicht, konnte ich alles relativ gut erkennen. Es fehlte nicht mehr so viel. Das Wichtigste war der Schrank. Ich wollte nicht mehr lange aus dem Koffer leben. Ich merkte, dass ich mich wieder den wesentlichen Dingen widmen sollte.

"Dann wünsche ich dir eine gute Nacht, Caes.", sagte Isaac auf der anderen Seite der Tür leise.

Er nannte mich Caes oder Caesy nur dann, wenn es ernst war oder - anscheinend - wenn wir stritten.

Already It-GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt