Chapter 14|Nimm mich in den Arm!

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Im Flugzeug hatte ich die Ehre am Fenster sitzen zu dürfen, jedoch war Isaac für mich viel spannender. Lieber kuschelte ich mich an ihn und schlief ein wenig, als dass ich aus dem Fenster schaute und nur ein paar Wolken sah.

Fünf Stunden später landete das Flugzeug. Wir holten unsere Koffer, ehe wir zum Ausgang gingen. Mein Vater hatte sich bereit erklärt, uns abzuholen, worüber ich mich freute. Auch wenn unsere Beziehung im Moment nicht die Beste war, hatte ich ihn vermisst.

Als ich ihn entdeckte ließ ich meinen Koffer stehen und rannte auf meinen Vater zu, welcher die Arme ausbreitete und mich auffing.

"Dad!", murmelte ich mit meinem Gesicht in seine Schulter vergraben. "Ich habe dich vermisst."

"Ich dich auch, mein Schatz.", erwiderte er mit einem Lächeln.

Als er mich wieder freigab, war Isaac gerade bei uns angekommen. Er war so nett gewesen und hatte meinen Koffer mitgenommen. Er und mein Dad begrüßten sich mit einem Kopfnicken. Mein Dad wusste, dass mir Isaac gut tat und er gönnte es mir. Allerdings fand Isaac es noch immer nicht so gut, was mein Dad damals mit mir abgezogen hatte.

Ich griff nach Isaacs Hand und mein Vater nahm meinen Koffer. Zu dritt traten wir dann aus dem Flughafen.

"Seid ihr zusammen?", wollte mein Vater mit eine Blick auf unsere verschlugenen Hände wissen.

"Nein." Ich lächelte Isaac unsicher von der Seite an, was er erwiderte. "Aber wir arbeiten daran."

So konnte man das, was zwischen uns war wohl am besten beschreiben.

"Das ist... schön.", meinte mein Vater.

"Ja, das ist es." Isaac hauchte mir einen Kuss auf die Schläfe.

Wir hatten beschlossen, dass es besser wäre, wenn ich bei Isaac übernachte. Der Vorwand war, dass unser Haus, also das von Dad, wegen dem runden Geburtstag sicher zu voll war und bei Isaac war noch reichlich Platz. Aber jeder wusste, dass wir insgeheim einfach nicht mehr Zeit als nötig war, mit Leah in einem Haus verbringen wollten.

Theoretisch hätte ich auch zu meiner Mutter gekonnt, aber dieser war im letzten Moment aufgefallen, dass sie in Paris sein musste, da sie dort zu einer karrierefördernden Modenschau eingeladen wurde. Es war schon sehr bizarr, dass diese genau auf den 40. Geburtstag von Alice fiel... Nun würde ich mein Geschenk wohl erst das nächste Mal wenn ich zuhause war bekommen.

Naja, dann wäre noch meine Oma zuhause, allerdings so gern ich sie hatte, ich wollte ehrlich gesagt nicht so weit weg von Isaac sein, da es mir sogar schon reichte, wenn wir im selben Haus waren.

Inzwischen hatten wir neun Uhr abends und ich war vom Flug ziemlich fertig. Ich wollte nur noch in mein Bett.

Die Autofahrt zu Isaac verlief ziemlich ruhig. Keiner wollte was sagen, zum Teil weil wir nicht wussten was und zum Teil, weil wir, zumindest ich, zu müde zum Reden waren. Ich fand Reisen oft anstrengend, obwohl man nicht wirklich etwas machte.

Als wir bei Isaac angekommen waren, dankte ich meinen Vater mit einem Lächeln für das Fahren. Mein Halbfreund holte unterdessen die Koffer aus dem Kofferraum. Im selben Moment, in dem mein Vater wegfuhr, wurde die Haustür aufgerissen und Ariane trat heraus. Man konnte ihre Freude darüber, dass ihr einziger Sohn sie mal wieder besuchte, deutlich ansehen.

Sie stürmte durch den Vorgarten auf Isaac zu und schlang ihn in ihre Arme. Ich glaube, am liebsten würde sie ihn nie loslassen, aber ehrlich, ich würde später als Mutter wahrscheinlich nicht besser sein und konnte Ariane daher vollkommen verstehen. Zumal sie ihn ja schon wirklich lange nicht mehr gesehen. Ich schätze ungefähr vier Monate und für eine Mutter, die ihr Kind neun Monate im Bauch trug, war das besonders schwer.

Already It-GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt