Epilog

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Im Nachwort findet ihr noch Informationen dazu, wie es weitergeht.

Ich würde mich über ein abschließendes Kommentar freuen :)

°°°

8 Jahre später

Ich stöhnte genervt auf und fuhr mir mit beiden Händen durch die Haare. Ich stand gerade in der Küche in unserer Wohnung in New York und war einfach nur noch frustriert. Mein Blick schweifte durch die Küche und das ganze Durcheinander, welches ich beim Kochen veranstaltet hatte.

Es würde das erste Weihnachten werden an dem Isaac und ich unsere Familien einluden und es würden alle kommen. Seine Eltern, meine Mutter mit ihrem neuen Freund, meine Grandma, mein Dad und Alice, Rachel, ihr Mann und ihre Kinder und natürlich Leah. Dementsprechend musste ich kochen und ich hatte den Drang alles perfekt machen zu müssen. Allerdings hatte ich das Gefühl nichts wolle mir heute gelingen. Ich hatte fast keine Zeit mehr und musste noch so viel machen. Duschen musste ich auch noch.

Frustriert schmiss ich den Kochlöffel auf die Küchenzeile und stöhnte auf.

Isaac, seit knapp eineinhalb Jahren mein Ehemann, kam auf mich zu und umarmte mich von hinten. Er hatte bis eben unseren Esszimmertisch angebaut und gedeckt.

"Was ist denn los?", murmelte er in mein Ohr.

Ich bekam eine Gänsehaut. Diese musste ich nun jedoch ignorieren, da es gerade wichtigere Dinge zu tun gab.

"Ach, ich weiß auch nicht.", jammerte ich ergeben. "Nichts funktioniert gerade."

"Was funktioniert nicht?", fragte er weiter beruhigend nach und fing an meine Schultern zu massieren.

Entspannt legte ich den Kopf ein wenig vor, damit er besser an meinen Hals kam, und seufzte. "Ich glaube, ich habe zu wenig Kartoffeln für den Kartoffelbrei gekauft und dann auch noch die falschen. Und egal wie viel ich würze, die Bohnen schmecken einfach nach nichts."

"Na siehst du, dann wird doch wenigstens der Truthahn was.", entgegnete er und streichelte über meine Arme. "Das ist das wichtigste."

"Aber schau dich doch mal um. Hier sieht es aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte. Ich muss noch alles aufräumen, dann auch noch duschen und mich fertig machen. Wie soll ich das denn bitte schaffen?", moserte ich weiter und verschränkte genervt die Arme vor der Brust. "Am liebsten würde ich jetzt eine Flasche Rotwein zur Entspannung trinken."

"Eine Flasche?", hakte Isaac amüsiert nach.

"Ja, eine Flasche. Dann würde ich auch die Reaktionen auf mein Essen nicht mehr so ganz mitbekommen.", brummte ich missmutig.

"Ach Schatz, du weißt, dass du das nicht darfst. Genauso wenig darfst du dich aufregen und schon gar nicht überanstrengen.", betete er mir vor, während er sanft über meinen runden Bauch streichelte. "Denk an das Baby."

Leider hatte er bei der Sache mit dem Rotwein Recht. Ich war schwanger, um genau zu sein in der 30. Schwangerschaftswoche, und eigentlich liebte ich das Baby über alles. Es war zwar nie so früh geplant gewesen, doch nach einem kurzen Schock freuten Isaac und ich uns über das Kleine. Ich hätte nie abtreiben können. Dennoch war es eine sehr anstrengende Zeit. Isaac hatte sein Medizinstudium beendet und arbeitete zur Zeit in einem Krankenhaus an seiner Facharztausbildung, weshalb er nicht sehr oft zuhause war. Aber er hatte mir versprochen eine Zeit lang Urlaub zu machen, wenn es auf die Geburt zuging beziehungsweise das Baby da war. Wir würden auch diese schwierige Zeit gemeinsam schaffen.

"Das Baby hat mir das Essen doch erst eingebrockt.", motzte ich nun weiter.

Meine Schwangerschaft verlief nicht so optimal wie erwünscht, weshalb ich ziemlich früh nicht mehr in meinem Job als Psychologin arbeiten durfte, da ich mich nicht überanstrengen durfte. Das schlimmere Übel war jedoch, dass ich vorerst nicht fliegen durfte - auch nicht über Weihnachten zu meiner Familie. Deshalb hatten unsere Familien beschlossen über Weihnachten zu uns zu kommen. Deshalb hatte ich dieses Mal den Stress mit dem Essen machen. Isaac hatte natürlich als Arzt besonders ein Auge auf mir.

Already It-GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt