Chapter 6|Und das bist du

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Endlich Freitag!

Das hier war mein sechster Tag am College und damit in New York. Am Sonntag war ich ja angereist.

Gestern hatten Kendall, Cait, Jen und ich New York unsicher gemacht. Wir hatten uns wirklich gut verstanden und ich musste sagen, die Zeit mit ihnen war richtig cool. Wir hatten gestern so viel erlebt. Ich meine klar, wir hatten nicht alles gesehen, das ging auch gar nicht, aber dennoch ziemlich viel. Wir waren im Central Park, der glücklicherweise nicht weit von unserem College entfernt war und hatten die Freiheitsstatue gesehen. Am Abend waren wir chinesisch Essen gegangen. Dort war Ryan zu uns gestoßen, der in der Nähe war. Es war unglaublich entspannend nach dem Stress der ersten Tage hier wieder etwas mit meinen Freunden machen zu können und zum Glück hatten wir Donnerstags alle keine Vorlesungen.

Trotzdem war nun Freitag und ich hatte gerade Pause zwischen meinen Lesungen und der Tanzstunde.

Ich stand gerade an meinem Spind, um meine Unterlagen reinlegen zu können.

Als ich es gerade öffnete, rief jemand auf einmal: "Buh!" ganz nah an meinem Ohr, weshalb ich erschrocken aufschrie. Ich drehte mich und entdeckte Isaac, welcher lachte.

Vor Scham wurde ich ganz rot.

Wieso war ich auch so schreckhaft? Ich hatte den ganzen Flur zusammengeschrien.

Ich zog gespielt wütend die Augenbrauen zusammen und schaute Isaac. Meinen Zeigefinger drückte ich auf seine Brust.

"Du!", sagte ich drohend und blitzte ihn an. "Hörst jetzt auf, mich ständig zu erschrecken!" Bei jedem Wort tippte ich ihm auf seine Brust. Mein Gott, ich gab zu, ich tat das auch, um ihn zu betatschen, aber wer würde diese Chance verstreichen lassen? Ich ganz bestimmt nicht.

"Sonst was?", fragte er grinsend.

"Sonst... sonst wirst du es bereuen!", entgegnete ich und verengte meine Augen noch mehr.

Isaac lachte. "Du siehst so süß aus, wenn du versuchst wütend auszusehen."

Er fasste mich mit seiner riesigen Hand an die Wange und zog mich an seine Brust. Nach einem paar sekündigen Protest, konnte ich dem Drang nicht mehr widerstehen und umschlang ihn mit meinen Armen an der Hüfte und schmiegte mich an ihn. Dabei sog ich unauffällig seinen Duft in mir auf.

Isaac-Umarmungen waren einfach die Besten! Jedes Mal aufs Neue liebevoll und wärmespendend und das konnte ich nicht oft genug erwähnen. Ich würde ihn nicht so schnell loslassen.

Nachdem wir uns gelöst hatten, drehte ich mich wieder zu meinem Spind, um das zu tun, für das ich eigentlich hier war. Gerade als ich meinen Block rausholen wollte, flog mir ein Zettel entgegen und danach auf den Boden. Ich ging in die Hocke, um ihn aufzuheben und stieß mir prompt den Kopf beim Aufstehen an der Spindtür an.

"Autsch!", rief ich.

"Was ist los?", fragte Isaac sorgenvoll.

"Nichts schlimmes! Ich habe mir nur den Kopf gestoßen.", meinte ich abegelenkt, während ich mir den Kopf rieb und den weißen Zettel betrachtete. Er war einmal in der Mitte gefaltet.

Was das wohl war? Hoffentlich kein Drohbrief von einem von Isaacs Verehrerinnen oder sogar Maisie.

"Was hast du da?", wollte Isaac wissen.

"Ich weiß es nicht. Es lag einfach in meinem Spind. Vielleicht ist es versehentlich dort gelandet. Keine Ahnung.", antwortete ich und biss mir auf die Lippe. Ehrlich gesagt hatte ich ein bisschen Angst, den Brief zu öffnen.

Als ich endlich den Mut hatte, ihn aufzumachen, stockte es mir den Atem.

Das war alles andere als ein Drohbrief.

Already It-GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt