Kapitel 17

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Nächster Tag: Samstag
Federicos Sicht

"Passt auf euch auf, Jungs", wiederholte Ludmila winkend wie eine Verrückte.

"Werden wir, mí princesa, pass du nur gut auf Vilu auf. "

"Ich bin schon groß, Fifi", grummelte die Kleine.

"Ja, ja", lachte Maxi und tätschelte Vilus Kopf.

Wir verabschiedeten uns von den Mädchen und stiegen in Lions schwarzen Jeep.
León fuhr uns geschwind zu unseren Zielort, parkte jedoch ein paar Straßen früher. Den Rest des Weges bestritten wir zu Fuß.

Endlich angekommen checkten wir erstmal die Lage im und vor dem Haus. Obwohl wir in solchen Dingen noch etwas eingerostet waren, kriegten wir es in wenigen Minuten geregelt. Nachdem wir alles vorbereitet hatten teilten wir uns auf. Meine Wenigkeit kletterte die graue Hauswand hinauf, durch das offene Fenster in ersten Stock.

Ganz vorsichtig tapste ich zwischen den dunkelblau-gemusterten Vorhängen hindurch in das geräumige Zimmer. Hier drinnen war es stockdunkel, nur das helle Mondlicht, welches ein wenig durch die dicken Vorhänge fiel, erhellte den Raum ein wenig.

Es war ein Arbeitszimmer. Auf dem Schreibtisch lagen mehrere Kugelschreiber, genau wie auf dem Boden und im Mülleimer. An der Wand stand ein riesen Holzregal mit vielen dicken und dünnen Ordnern.

Ich widmete mich jedoch wieder der Mission und verließ leise das erste Zimmer. Unbemerkt schlich ich die breite Treppe hinunter.

Auf halben Weg hörte ich ein verdächtiges Geräusch. Ich analysierte die Gegend und bemerkte, dass das Geräusch von der Haustür, die nicht sehr weit von mir entfernt war, kam. Jemand sperrte diese auf.

Schnell rannte ich die Treppe wieder hoch und versteckte mich im Schatten eines Türrahmens.

Der Jemand, welcher die Villa betrat, war kein anderer als der Hausbesitzer höchstpersönlich.
Tomás schmiss seine blaue Jeansjacke auf einen Stuhl in der Nähe der Haustür, ging ein paar Schritte auf die Wand zu und schob ein Bild zur Seite. Somit legte er seinen Tresor frei.

So ein Nachmacher!
Ich hatte auch einen Tresor hinter einem Bild!

Wie auch immer, er legte seinen eisernen Revolver hinein und verschloss den Safe wieder.

Nun kam ich in Schwierigkeiten, denn der Hausherr kam die Treppen hoch direkt in meine Richtung.
Sämtliches Fluchen verschob ich auf später und drückte die goldschimmernde Klinke der Tür, an der ich mich die ganze Zeit gelehnt hatte, hinunter und verschwand in den dazugehörigen Raum.
Schnell schloss ich die Tür hinter mir, schloss die Augen, lehnte meinen Körper gegen die Tür. Voll und ganz konzentrierte ich mich auf die Schritte, welche immer näher zu kommen schienen.

Doch dann, ganz abrupt, verstummten die Schritte und ein winziges Gefühl der Sicherheit durchzog meinen Körper. Erleichtert darüber nicht aufgeflogen zu sein, öffnete ich die Augen.

Ich befand mich in einem größeren Zimmer, vermutlich gehörte es einem Jungen, da ich im Licht des Kerzenscheines einige Autoposter erkennen konnte.

Wie schon erwähnt erhellten Kerzen diesen Raum, welche auf dem Boden in Herz-Form aufgereiht waren. Nur sehr wenig Licht viel auf das Bett, doch mit sehr viel Mühe konnte ich erkennen, dass darin jemand schlief. Ich konnte braune Haare erkennen. Für einen Jungen waren diese jedoch ziemlich lang.

Vielleicht war ich ja in Zoeys Zimmer gelandet? Aber hatte diese nicht dunklere Haare? Oder lag der Farbton der Haare einfach nur an dem Kerzenlicht? Sollte ich mir eine Brille zulegen?

Die Hoffnung stirbt zuletztWo Geschichten leben. Entdecke jetzt