Kapitel 16

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Nächster Tag: Donnerstag
Dianas Sicht

"Pass gut auf dich auf, meine Süße", sagte mein großer Bruder und gab mir einen dicken, nassen Kuss auf die Wange.

"Mensch Didi!"

"Viel Spaß beim Praktikum", wünschte mir Francesca.

Spaß? SPAß?! Wie kann man bei sowas Spaß haben?

Ich dachte, wenn ich bei meinem Vater das Schulpraktikum mache, würde ich mich nicht ganz so unsicher fühlen, da dort auch die Freunde meines Bruders arbeiteten, jedoch kam alles ganz anders.
Da der neue Assistent meines Vaters ein Idiot war, teilte dieser mich genau zu den Lehrern ein, welche Fede und Maxi ersetzten.

Nur heute, am einzigen Tag in dieser Woche, konnte ich Naty, Ludmila und meinem Vater bei der Arbeit zusehen. Didi hatte deswegen extra versprochen er besuche mich heute.

Mal sehen, ob der Geschäftsmann sein Wort hält.

"Ich liebe dich, meine Süße. "

"Ich dich auch Didi, bis später. "

Langsam schritt ich in das Studio und ging noch zögernder in das erste Klassenzimmer des heutigen Tages.

"Hallo", begrüßte ich den Liebling von Onkel Maxi.

Naty sah kurz zu mir und brummte: "Klein-Diego. "

"Maxi hat dir doch gesagt, dass ich heute bei dir bin, oder?"

Sie seufzte genervt: "Ja hat er. "

Die Situation war sehr unangenehm, da ich wusste das Natalia mich aus irgendeinen Grund nicht leiden konnte.

Nach einiger Zeit Stille trödelten die Schüler ein.
Ein großer, braunhaariger und ein ungefähr drei Köpfe kleinerer, blonder Junge gingen neben einem Mädchen mit langen braunen Haaren, welche gerade an ihrem Apfel rumknabberte. Nach ihnen kam noch ein Mädchen mit kurzen blond-braunen Haaren, welches sich alleine an den Rand setzte.

"Klein-Diego!", rief Naty genervt, "Geh du die Anwesenheit der Schüler durch."

Sie drückte mir ein Klemmbrett mit der Namensliste der Klasse in die Hand. Diese las ich laut vor und machte bei den Anwesenden einen grünen Hacken. Nach der Kontrolle gab ich Naty die Liste zurück.

Diese stellte sich vor mich und fuhr anschließend ungehindert mit ihren Unterricht fort.

"Während ein drittel eurer Klasse mit dem Text und das andere mit der Choreographie des Songs beschäftigt ist, werdet ihr euch um die Musik kümmern..."

Naty redete, redete und redete. Meine Wenigkeit saß auf einem Stuhl in der Ecke und langweilte sich zu Tode.

Nicht mal als Onkel Maxi für zwei Minuten in den Saal schneite, sprach jemand mit mir. Erst als die Schüler beschäftigt waren widmete Natalia sich kurzzeitig mir.

"Kommt dein Bruder dich heute noch besuchen?"

"Ja, später wenn ich bei Papa bin. "

"Du willst so sein wie er, oder?", fragte sie ein wenig abwertend.

"Wie meinst du das?", fragte ich verwirrt.

Sie seufzte und murmelte: "Diego in Mini-Format. Du möchtest auch eine 'Supernova'  werden?"

"Naja, ich-"

"Mehr wollte ich nicht wissen. "

Sie drehte um und sprach erneut zu ihrer Klasse.

Die Hoffnung stirbt zuletztWo Geschichten leben. Entdecke jetzt