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1. Gerechtigkeit

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Mit einer schnellen Handbewegung schiebe ich das Handy zurück in meine Hosentasche, springe auf das Bett meiner besten Freundin und versuche, mich möglichst normal zu positionieren. Ein kurzer Blick zu Liana genügt, um zu wissen, dass sie schon ahnt, was ich angestellt habe.

Und sie scheint, anders als ich, nicht besonders erfreut darüber zu sein.

"Rina!", höre ich wie erwartet eine bekannte Stimme rufen, die noch verärgerter klingt, als ich erwartet habe.

Es läuft ja sogar besser als geplant!

Ich unterdrücke mir ein Grinsen und sehe nervös zur Tür, durch die genau in diesem Moment ein mehr als wütender Mason gelaufen kommt. Seine dunklen Brauen sind zusammengezogen und es dauert nicht lange, da erfassen seine giftgrünen Augen meine.

Eine Gänsehaut breitet sich auf meinem Körper aus.

"Gib mir sofort mein Handy zurück", brummt Mason, der keine Sekunde später vor mir zum Stehen kommt. Er blickt finster auf mich herab, da ich noch immer auf Lianas Bett sitze, und ich brauche einen Moment, um mich zu sammeln.

Gespielt verwirrt sehe ich zu ihm auf. "Aber ich hab dein Handy nicht."

"Oh doch, du brauchst gar nicht erst versuchen, mich zu verarschen. Ich weiß genau, dass das die Rache für dein Tagebuch ist", entgegnet Mason trocken und erinnert mich damit an unseren letzten Streit.

Sofort kocht die Wut in mir auf, die ich die letzten Tage lang versucht habe zu bändigen. Doch scheinbar ist mir das nicht besonders gut gelungen.

Aber wer kann es mir auch verübeln?

Das Tagebuch eines anderen zu lesen ist eine Todsünde!

"Wie schon gesagt, ich habe dein Handy nicht, du Vollpfosten", zische ich genervt und versuche, glaubwürdig zu klingen.

Lügen ist wirklich nicht meine Stärke, doch ich denke, wenn ich mir wirklich Mühe gebe, kann ich es glaubhaft rüberbringen. Und genau das versuche ich gerade, aber es scheint nicht zu klappen, da sich Masons Augen um eine Nuance verdunkeln.

"Das ist deine letzte Chance, Rina. Wenn du mir nicht sofort mein Handy in die Hand drückst, wirst du es bitter bereuen." Mason streckt abwartend seine Hand aus, aber ich denke gar nicht daran, ihm sein Handy wiederzugeben.

Das hat er einfach nicht verdient. Nicht nach dem, was er letzte Woche abgezogen hat.

Wie sagt man so schön:

Rache ist süß.

"Selbst wenn ich dein Handy hätte, glaubst du wirklich, dass ich es dir zurückgeben würde? Wenn ja, dann bist du noch dämlicher, als ich dachte, Hunter." Ich grinse ihm böse ins Gesicht und höre Liana neben mir scharf die Luft einziehen.

"Das war nicht die Antwort, die ich hören wollte", knurrt Mason, ehe er mich blitzschnell packt und über seine Schulter wirft. Kurz dreht sich die Welt, ehe mein Gesicht an seinen breiten Rücken knallt, der mir die Sicht versperrt.

"Lass mich sofort runter!", rufe ich und versuche mich zu befreien, doch ich habe keine Chance.

Ein tiefes Lachen ertönt. "Wenn du mir nicht sofort sagst, wo du mein Handy gelassen hast, wirst du es wirklich bereuen."

Schnaubend haue ich Mason auf den Rücken, doch er scheint nicht angetan davon zu sein, da er nur noch amüsierter zu lachen beginnt.

"Mason, ich meins ernst, lass mich sofort runter!", schreie ich wütend und zappele wild herum, was seinen Griff um meine Beine nur noch fester werden lässt.

You are enough ✓Where stories live. Discover now