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Lied wieder erst anhören, wenn ihr es lest.

Song : Replay - Zendaya

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Lisas POV

Das einzige, was ich dachte war Fuck. Fuck, Fuck und nochmal Fuck. Wieso hatte ich überhaupt genickt ? Jetzt wusste sie, dass ich immer noch Gefühle für Angelika hab. Ich weiß nicht, ob ich es Gefühle nennen kann, aber ich weiß, dass ich mich zu ihr hingezogen fühle. Liz sah sauer aus. Oder traurig ? Ach verdammt. Ich kann nicht einmal mehr den Gesichtsausdruck meiner Freundin deuten. Wäre Amy nicht gekommen, wäre das ganze nicht passiert. Kurz vor meiner Wohnung blieb ich stehen.
"Was ist los Lisa ?"
"Liz ?" sagte ich vorsichtig aber entschlossen.
"Hm ?"
Ich holte ihre Hände und blickte in ihre Augen.
"Also... Ich will das du weißt..."

Angelikas POV

Ich war mittlerweile wieder Zuhause. Fast eine Woche war es her, dass ich im Krankenhaus lag. Und warum ? Wegen einer Schülerin, die während unserer Beziehung mit meiner verhassten Kollegin geschlafen hat. Ich weiß, ich hab auch Fehler gemacht, aber musste sie ausgerechnet mit Amy schlafen ? Sie hätte es mir ja sagen können. Dann hätte es nicht so weh getan und vor allem wäre ich nicht im Krankenhaus gelandet. Ich weiß zwar nicht wie ich damals reagiert hätte, oder ob ich dann die Beziehung beendet hätte, aber ich bin mir sicher, dass ich mit ihr darüber geredet hätte. Aber ich musste mir ja mal wieder genau das ausmalen, und ausprobieren, was nie hätte funktionieren können. Klar weiß ich, dass man sich nicht aussuchen kann, in wen man sich verliebt, aber ich hatte es unterbinden müssen. Das Gefühl, was ich seit dem ersten Augenblick gehabt habe. Ich hätte es nicht erlauben dürfen. Es hätte nie so weit kommen dürfen. Dass ich sie berührte, sie küsste und sie nackt sah. Nie hätte es den Augenblick zwischen uns geben dürfen, bei dem ich nach gab, und meine Entscheidung troff. Mir hätte von Anfang an klar sein müssen, welches Risiko ich eingehen würde. Doch ich hab meine Alarmsirenen ignoriert und nur an mich gedacht. Aber ihre Blicke, ihr schüchternes Lächeln haben mich weich werden lassen. Bis zu dem einen Tag, an dem ich sie gebeten habe nach der Stunde zu bleiben...

(Lied anhören)

-Rückblick-

"Lisa ? Bleibst du bitte nach Ende der Stunde kurz hier ?" sagte ich, während sich die anderen Schüler auf ihre Aufgaben konzentrierten.
"Ähm klar."
Wie sie von ihrem Heft auf blickte und mich an lächelte. Ich konnte nicht verhindern, dass sich meine Mundwinkel nach oben zogen.
"Miss ?"
"Ja Levi ?"
"Wegen der Aufgabe 7b. Sollen wir dafür ein extra Blatt verwenden oder können wir das auch ins Heft machen."
"Das ist euch überlassen. Macht wie ihr wollt."
"Okay danke."

Bis zum Ende der Stunde verschwand mein lächeln nicht. Selbst dann nicht, als es ernst wurde. Ich versicherte mich, dass auch wirklich alle Schüler außer Lisa, aus dem Raum waren. Mit vorsichtigen Schritten ging ich zur Tür, welche ich verschloss, damit auch niemand rein kam.
"Lisa ?"
"Ja Miss Erlenmeier ?"
"Nenn mich bitte Angelika, wenn wir unter uns sind."
"Okay."
Ich biss mir auf die Lippe, da ich nicht wusste wie und womit ich anfangen sollte.
"Sie... Ähm du wolltest mit mir vermutlich über etwas reden."
"Richtig. Ich versuche mich nur gerade zu ordnen und den richtigen Ansatz finden." lächelte ich unsicher.
Sie trat ein wenig näher und stellte ihre Tasche ab. Provokant fuhr sie mit einer Hand durch ihre blauen Haare, welche leicht auf ihren Schultern lagen.
"Es scheint, als ob du dich nicht konzentrieren könntest." grinste sie schelmisch.
"Es ist... Nun ja.. Okay du hast Recht. Ich kann mich nicht konzentrieren."
"Und warum nicht ?"
"Ist das so schwer zu übersehen ? Wegen dir Lisa. Ich kann mich wegen dir nicht konzentrieren. Du lenkst mich ab, bist andauernd in meinen Gedanken und machst keine Anstalten zu verschwinden. Nicht, dass ich es wollte, aber es wäre echt gut wenn sich das Kopfkino, dass ich wegen dir und von dir habe nicht nur Kopfkino bleiben würde." erklärte ich völlig in Rage.
"Wow. Das klingt als... Hätte sich meine hübsche Lehrerin, um nicht zu sagen sehr attraktive Lehrerin, in mich verknallt."
"Was soll das heißen, sehr attraktive Lehrerin ?"
"Nun ja.. Das soll heißen, dass ich dich ebenfalls auf eine gewisse Art und Weise reizend finde."
Die letzten zwei Worte hauchte sie in mein Ohr. Ich blickte sie verdutzt an, bis sie mich mit einem verführerischem Lächeln ansah.
"Du findest mich also reizend, hm ?" fragte ich gespielt arrogant. "Was findest du denn so reizend an mir ?"
"Sag mir wo du wohnst und finde es heraus."
Ich gab ihr meine Adresse und packte den restlichen Kram, der noch auf dem Pult lag zusammen, während sie den Raum verließ.
"Ach Lisa ?"
"Ja"
"Ab wann kann ich mit dir rechnen ?"
"Wenn ich in Mathe ne drei auf dem Zeugnis bekomme." sagte sie mit einem Augenzwinkern und verschwand.
Seitdem ich die Klasse in Mathe übernommen habe, hat Lisa sich zwar verbessert, aber sie könnte mehr wenn sie wollte.

Den Rest des Tages war das lächeln auf meinem Gesicht, wie fest gemeißelt. Meine Mundwinkel senkten sich einfach nicht. Ich fand es aber auch nicht schlimm. Ganz im Gegenteil, ich hatte schon lange nicht mehr so viel gelächelt. Als ich gegen fünf Uhr nach Hause kam, legte ich mich erstmal erschöpft auf das Sofa und schloss für einen kurzen Moment die Augen und ließ den ganzen Tag nochmal vor meinem inneren Auge vorbei ziehen. Die chaotischen letzten beiden Stunden, die ruhigen ersten beiden und die laute dritte Stunde. Aber am liebsten erinnerte ich mich an die ersten beiden Stunden, in denen ich Lisa mehr als die Hälfte der Zeit beobachtete, wie sie über ihrem Heft saß und die Aufgaben bearbeitete. Als ich mich weitestgehend ausgeruht hatte, begann ich mir etwas zu essen zu kochen.

Gerade fertig geworden, klingelte es an der Haustür. Ich erwartete eigentlich keinen Besuch mehr, dennoch öffnete ich die Tür und vor mir stand eine Person, die ich am allerwenigsten erwartet hatte. Lisa. Ehrlich gesagt hätte ich überhaupt nicht gedacht, dass sie das heute morgen ernst gemeint hat.
"Um hey, was machst du denn hier ?"
"Dich besuchen und fragen was es zu essen gibt. Ich rieche nämlich Essen."
"Oh ähm es gibt asiatisch. Grünes Gemüse mit scharf angebratenen Hähnchenbrust-streifen auf Yasminreis. Und natürlich Sojasauce."
"Klingt lecker. Bekomm ich auch was ?"
"Klar. Aber verrat mir erst, was du wirklich hier willst."
"Du wolltest doch herausfinden, was ich an dir so reizend finde."
Und da war er wieder. Dieser verführerische Unterton in ihre tiefen, rauen, angenehmen Stimme.
"Na dann komm rein." lächelte ich und machte den Weg frei.
"Schuhe ausziehn oder anlassen ?"
"Ausziehen bitte."
"Alles klar Chef."
"Nenn mich nicht Chef."
"Wie dann ? Herrin ?"
"Ach nenn mich wie du willst. Oben rechts im Schrank sind die Teller und links neben dir in der Schublade das Besteck."
"Danke. Echt schicke Küche. Ich hoffe, ich lerne den Rest deiner Wohnung auch noch kennen."
"Ich kann dich nach dem Essen gerne rum führen wenn du möchtest." und als aller erstes zeige ich dir mein Schlafzimmer, fügte ich gedanklich hinzu.
"Gerne."
Ich setzte mich gegenüber von Lisa und betrachtete sie ab und zu, während ich aß.

Als wir fertig waren, räumte ich die Teller in den Geschirrspüler und brachte noch den Rest der Küche in Ordnung, bevor ich meiner Schülerin meine Wohnung zeigt. Wohl besser gesagt nur ein Zimmer meiner Wohnung.
"Am besten fangen wir hinten an und gehen dann nach vorne."
"Wie du meinst."
Ich ging durch meine Wohnung bis wir vor meiner Schlafzimmertür standen.
"Also das hier." ich öffnete die Tür. "Ist mein Schlafzimmer. Eigentlich ein ganz gemütlicher Raum und auch ganz ruhig. "
Ich ging zum Fenster und blickte hinaus.
"Und der Ausblick raus auf den Garten ist auch nett."
"Mir gefällt nur ein Ausblick."
Bevor ich etwas erwidern konnte, fühlte ich zwei Hände an meiner Taille, die mich sanft umdrehten. Sie blickte in meine Augen und ließ ihr rechte Hand zu meinem Gesicht wandern. Ganz sanft berührten sich unsere Lippen.
"Lisa, ich liebe dich."
"Ich weiß Angelika. Ich dich auch."
"Warte. Du liebst mich auch ?"
"Ja schon seit zwei Monaten."
"Seit dem ich euch in Mathe hab ?"
"Ja. Seitdem ich dich das erste mal gesehen hab. Und jetzt küss mich."
Ich tat wie mir genießen und küsste sie, während ich sie langsam in Richtung meines Bettes schob.
"Ich sehne mich schon so lang nach diesem Kuss." hauchte ich zwischen dem Kuss.


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Hey Leute ich weiß, merkwürdige Zeit zum updaten aber ich hab halt nix zu tun und deswegen hier das 15. Kapitel. Hoffe es gefällt euch.

Koriko

VerwirrungWhere stories live. Discover now