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Lisa's POV

Sie berührte ihn sanft mit ihren Händen bevor ich mich wieder aufrichtete.

Ich lächelte sie an bevor ich mich komplett anzog. Ich öffnete die Wohnungstür und ging hinaus. Ich stellte mich neben das Auto von meinem Dad und wartete bis er seinen Hintern hier rüber bewegt hatte und das Auto aufschloss. Ich setzte mich mit Liz auf die Rückbank und hörte ihr zu wie sie meinem Dad den Weg wies.

"Und an der Kreuzung rechts."

Mir viel erst jetzt auf wie schön ihre Stimme doch ist. Engelsgleich würde ich fast sagen, aber ich will ja nicht rumschleimen.

"Das dritte Haus auf der rechten Seite." sagte sie und grinste mich an als mir der Mund offen stand. Ich fass es nicht. Da lebt die einfach mal in ner Villa.

"Wieso hast du mir nich erzählt, dass du in ner Villa wohnst?! Ich mein hallo?! Ne Villa ?!"
"Hast halt nie danach gefragt."
"Als was arbeiten deine Eltern denn?" schaltete sich mein Vater in die Konversation ein.
"Mein Vater hat ne Baufirma und meine Mutter ist Ärztin. Ach und Lisa kannst du den Mund wieder zumachen ?"

Ich klappte meinen Mund wieder zu und schaute nochmal auf die Villa. Also schön ist sie schon aber ich find sie zu protzig.

"Wo sind deine Eltern eigentlich ? Sind die nich zuhause oder so ?" fragte ich.
"Nein. Meine Mutter fliegt halt immer in unterentwickelte Länder um den Menschen zu helfen und mein Vater is mit seiner Sekretärin unterwegs. "
"Oh."

"Dann hüpft ihr zwei mal rein und holt das Zeugs was ihr braucht ich wart hier so lang." sagte mein Vater nach einer Weile.

Liz und ich stiegen aus dem Auto aus und gingen in die Villa. Heftige Bude sag ich nur. Allein der Flur war schon gewaltig. Groß, hell und mit vielen Bildern. Wir gingen eine
Treppe hoch und dann in ein Zimmer was einfach hammer aussah. Himmelbett, übertrieben großer Schrank und voll viele Regale mit Büchern drin.
"Dein Zimmer ?" fragte ich.
"Yep. Glaubt man mir gar nicht wenn man mich so in der Schule sieht, dass ich so reiche Eltern hab oder ?"
"Nope."
"Mags halt nich so protzig. Lieber schlicht."
"Mmh. Alle Bücher gelesen ?"
"Welche? Ach so ne stehen da nur zur Deko. Natürlich was denkst du denn ? Stehst übrigens gerade vor der Reihe mit meinen Lieblingsbüchern."
Ich schaute durch die Reihen und sah unter anderem Seaculum, Totenfrau mit dem darauf folgenden Band Totenhaus und noch viele mehr.
"Du magst Bücher aus der Richtung Mysterie und Thriller ?"
"Logisch."
"Irgendwie ja nich..."
"Halt die Klappe."
"Hab dich auch lieb. Kann ich dir eigentlich helfen anstatt die Bücher hier anzugaffen ?"
"Wäre ganz nett."
"Alles klar was brauchst- oh was haben wir denn hier ?" ich öffnete eine Schublade aus der Spitzenunterwäsche rausguckte.
"Interessant. Wusste gar nicht das du sowas hast. Wär bestimmt schön dich darin zu sehen."
"Dann pack sie ein."
"Echt jetzt?"
"Klar. Such dir einfach was aus."
"Alles klar. Die nächsten Tage werden ein Spaß."
"Mit Sicherheit." sagte sie und küsste meine Wange.
"Okay was brauchst du noch ?" fragte ich als ich die Unterwäsche in eine Tasche gepackt hatte.
"Naja... Wenn du willst, dass ich nur in Unterwäsche bei dir rum laufe dann eigentlich nichts mehr."
"Fände ich schon toll aber ich glaube meine Eltern nicht so..."
"Is ja schon gut... Dann noch nen Pulli und paar T-shirts. Hosen such ich selber zusammen oder-"
"Nein!"
"Okay okay."
"Sonst noch was ?"
"Glaub nich. Warte mal, doch es sei denn du hast auch sowas zuhause."
"Was meinst du ?" Fragte ich verwirrt.
"Na das." sagte sie und zog einen Dildo aus Ihrem Nachttisch. Ich schien offenbar rot anzulaufen, denn sie fing lauthals an zu lachen. Ich fing mich recht schnell wieder und nickte mit dem Kopf.
"Kannste mitholen."
"Gut dann hab ich alles."
"Okay."
"Wir werden Spaß haben."
"Ja werden wir." seufzte ich, da ich wusste, dass sie ihn heute noch benutzen wollte.

Als wir die Villa wieder verließen war das Auto von meinem Vater verschwunden.
"Wo ist dein Vater ?"
"Kein Plan warte mal ich Ruf ihn an."
Ich kramte mein Handy aus der Hosentasche und wählte die Nummer meines Dads. Ich ließ es ein paar mal klingeln bevor ich auflegte.
"Geht keiner dran..." sagte ich mit dezenter Sorge in der Stimme und schaute hilflos zu meiner Freundin.
"Der wird schon auftauchen..." sagte sie und nahm mich vorsichtig in den Arm. Ich vergrub mein Gesicht in Liz' Halsbeuge und fing an zu schluchzen.

Nach gefühlten 20 Minuten tippte mich Liz an und flüsterte "Ist das nich das Auto von deinem Vater ?" Ich blickte auf und wischte mir die Tränen weg, damit ich klar sehen konnte. Ich sah den Wagen meines Vaters doch mein Vater saß nicht am Steuer. Es war ein dunkel gekleideter Typ, der die Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte. Mein Blick wanderte zwischen ihm und Liz hin und her. Als der Typ ausstieg stellte sich Liz schützend vor mich. Sie griff meine Hand, was mir ein Gefühl von Sicherheit gab. Dennoch hatte ich Angst. Der Mann schaute auf ein Bild und schaute erst Liz dann mich an. Er trat einen Schritt näher worauf Liz mich ganz hinter sich schob.
"Was willst du von ihr ?" fragte Liz mit fester Stimme. Ich merkte, dass sie zitterte, deshalb hielt ich ihre Hand ein wenig fester.
Ohne zu antworten kam er näher und viel plötzlich zu Boden. Ich war so fixiert auf ihn, dass ich nicht gemerkt hatte, wie sich die hintere Wagentür öffnete und mein Vater humpelnd heraus trat. Er hat ihm dermaßen eine über gezogen, dass ich ihn geschockt ansah. Als der Typ sich aufrichten wollte trat Liz ihm mit voller Wucht ins Gesicht.
"Alles okay bei dir ?" fragte ich meinen Dad nachdem ich mich wieder gesammelt hatte.
"Alles gut.." antwortete er nach kurzem Zögern.
"Dad was ist los ?" fragte ich hilflos. "Was ist passiert und wer ist dieser Typ ?"
"Setz dich ins Auto und vergess das hier."
"Was ? Warum?" Ich blickte hilflos zu meiner Freundin die mich mit ahnungslosem Blick an schaute. Mein Vater nahm die Tasche von Liz und wir gingen zum Auto. Ich setzte mich mit Liz auf die Rückbank und lehnte mich während der Fahrt an sie. Währenddessen streichelte sie mir sanft über meinen Kopf, was mich unheimlich beruhigte.

Zuhause angekommen brachte ich Liz' Tasche in mein Zimmer und stellte sie unter den Schreibtisch. Mein Blick wanderte auf mein Bett auf dem ein kleiner Zettel lag. Als Liz diesen bemerkte krabbelte sie aufs Bett und faltete ihn auseinander. Sie fing an ihn vorzulesen.
'Hey kleine Maus,
Wenn du das hier liest bin ich vermutlich schon weg. Ich will das du weißt, dass ich dich immer lieben werde und du immer Teil meines Herzens sein wirst. Die Gründe warum ich gegangen bin, kann ich dir nicht verraten. Ich hoffe du verstehst das. Ich wünschte ich hätte mich von dir verabschieden können doch ich hätte es nicht übers Herz gebracht dich weinen zu sehen. Ich werde dich immer lieben mein kleiner Engel. Ich liebe dich.
In liebe Mama.'

Liz sah zu mir auf und ich sah wie ihr Tränen das Gesicht runter liefen. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich auch angefangen hab zu weinen. Sie legte den Zettel weg und kam zu mir, nahm mich in den Arm und drückte mich ganz fest. Ich fing erneut an zu weinen. Die Tränen liefen mir über meine heißen Wangen. Liz wischte sie mit ihrem Handrücken weg und nahm mein Gesicht in ihre Hände. Ich blickte in ihre Augen und lehnte meine Stirn an ihre.

"Alles wird gut Lisa. Ich bin da. Ich werde immer da sein." Sagte Liz mit einfühlsamer Stimme.
Ich umarmte sie und drückte sie ganz fest an mich um das Gefühl zu haben, nicht in einem Loch zu versinken.

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Na wie hat euch das Kapitel gefallen ? Ich dachte ich bau mal ein bisschen Verwirrung rein. Sagt mir doch einfach wie es euch so gefallen hat und lasst ein Sternchen da. XD
Eure Koriko

VerwirrungWhere stories live. Discover now