40. Versprochen!

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"I-ich.. " bekam ich nur murmelnd aus meinem störrischen Mund.
Unkontrolliert wanderten meine Augen zu dem Handtuch, zu seinen Augen und auf meine zitternden Hände zurück. "Warte, ich zieh mich kurz an." sagte er leicht schmunzelnd und schnappte sich eine Joggin Hose und ein Shirt aus den Regalen.

Nach kurzer Wartezeit schländerte Nath wieder aus dem Badezimmer und setzte sich aufs Bett. "Komm, setz dich Kleine." sagte er sanft, da ich noch wie angewurzelt an der Tür stand. Doch nun trauten sich meine wackligen Beine zum Krankenbett.

"Hast du nicht eigentlich noch Unterricht?" fragte Nath verwirrt als er einen kurzen Blick an die alte Plastikuhr erhaschte. "Ich hab mich abgemeldet.. Wollte wissen wie es dir geht.." flüsterte ich und schaute unkontrolliert in seine traumhaften Augen.

"Mir gehts gut." sagte er kalt und seine Miene verdunkelte sich plötzlich. Wieso war er wieder so? Genau so war er doch vor dem Unfall. "Nath ich weiß was du hast und warum du diese wunderschönen Augen besitzt.." murmelte ich und war ein wenig stolz auf mich, da ich ihm offen ein Kompliment gegeben hatte.

Daraufhin schaute er wieder zu mir. "Sie sind nicht wunderschön. Es ist ein Fluch." murmelte er und schaute wieder weg. Doch ich schüttelte den Kopf. "Nein.. Das du blind wirst oder ähnliches muss doch nicht vorkommen.." versuchte ich mich selber ein wenig zu beruhigen.

"Aber es ist wahrscheinlich." murmelte Nath beunruhigend geladen. "Man fuck!" schrie er und schlug in das Kissen neben ihm. Ich zuckte. "N-nath.." flüsterte ich und legte meine Hand auf seinen Oberarm. "Lass!" fauchte er mit zusammen gebissenen Zähnen.

"Du weißt immer noch nicht wer ich bin Hanna! Du weißt nicht wer ich war!" sagte er laut und sah mich verletztend an. Seine Augen funkelten sauer und traurig zugleich.

"Du hast Recht." sagte ich leise und er sah mich verwirrt an. "Woher soll ich wissen oder ahnen wer du bist, oder warst, wenn du es mir nicht erzählst Nath!" flüsterte ich und nahm vorsichtig seine linke Hand.

"Weil ich es nicht kann!" flüsterte er, doch zog seine Hand nicht weg. "Wenn ich es dir sagen würde, würde ich dich verlieren." murmelte er und langsam war ich nervös..
"Bitte.." flüsterte ich und schaute ihm in die Augen. Wieder einmal könnte ich in ihnen versinken und nie wieder auftauchen..

Dieser Moment verzauberte einfach mich, meinen Körper und mein Herz. Ich konnte nicht anders, als mich vorzubeugen, und meine Lippen auf sein zu legen.

Sie verschmelzten mit einander und ich schloss sanft meine Augen. Nath legte seine Hände an meine Hüfte und ich meine um seinen Nacken.

Für einen kurzen Augenblick vergaß ich das jetzt und das hier. Einfach alle Probleme und Sorgen. Gerade dieser Kuss, mit diesem Jungen, war perfekt.

Doch eine liebevolle halbe Ewigkeit später lösten sich Naths Lippen von meinen und seine Augen trafen meine. "Hanna.." flüsterte er. "Nath vertrau mir doch bitte." sagte ich leise und umschloss wieder seine Hand mit meiner.

"Aber versprich mir, mir bis zum Ende zu zu hören.. Und nicht weg zu rennen!" sagte er ernst und unterbrach den Augenkontakt nicht. "Versprochen." sagte ich mit fester Stimme. Nun war ich soweit.

Jetzt würde ich das Geheimnis lüften, welches Nath schon eine gefühlte Ewigkeit vor mir verbirgt.

Mein Atem zitterte und meine Hände fingen leicht an zu schwitzen. Doch Nath begann einfach nicht zu reden.
Plötzlich klingelte mein Handy. "Shit. Sorry! Warte kurz!" entschuldigte ich mich und stand wackelig auf und ging aus dem Krankenzimmer.

Ich ging an mein Telefon und meldete mich mit "hallo?". "Hanna! Wo bist du?? Alice hat hier angerufen und gefragt wie es dir geht. Weil du dich ja abgemeldet hast!" meldete sich meine Mutter voller sorge zu Wort. Shit.

"Ich bin.. Bei einem Freund im Krankenhaus.." sagte ich leise und konnte ein seufzen hören. "Bei diesem Freund? Hanna! Sei ehrlich." betonte sie und ich nickte, obwohl sie es nicht sehen konnte.

"Ja.. Mom bitte, ich konnte an nichts anderes denken. Ich musste selber sehen das es ihm gut geht." versuchte ich es zu retten. "Schatz! Alles gut. Ich versteh dich. Wäre dir, deiner Schwester oder deinem Vater etwas passiert, wäre ich auch einfach gefahren. Und hätte alles stehen und liegen lassen." erklärte mir meine bezaubernde Mutter und mein Herz schmolz dahin.

"Mom? Ich liebe dich." sagte ich und lächelte. "Ich liebe dich" erklang es an der anderen Leitung. "Bis später Schatz." verabschiedete sie sich und legte auf. Dann atmete ich erleichtert auf und ging wieder ins Zimmer. Dort saß Nath genau da, wo er vorhin saß.

"Tut mir leid.. Es war meine Mutter." sagte ich Schuld bewusst und setzte mich wieder neben ihn. "Kein Ding." sagte er nur passiv.

"Alles gut?" fragte ich besorgt.
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Hey ihr lieben,

Ich hoffe euch hat dieses Kapitel wie immer gefallen und hoffe das ihr nicht zu lange gewartet habt.

Wie immer würde ich mich riesig über einen Kommentar oder einen Vote freuen!

Bis zum nächsten Kapitel!

~dinasDreamworld

Die Augen eines BadboysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt