Kapitel 16

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Heute war ein genauso ätzender Tag wie Gestern.

Seit dem Dylan hier aufgetaucht ist herrschte Krieg.

Es zog uns alle irgendwie hinunter, weil er einfach jeden bloß stellen musste.

Professor Grantham schien das aber nicht weiter zu interessieren.

Er war einfach nur froh, dass sein Internat nun immer mehr von den besten Doreans bekam.

Eliza setzte sich neben mir auf mein Bett.

»Kannst du mir mal bitte sagen warum Dylan so fies zu Ethan und mir ist?«

Sie schwieg eine Weile.

»Früher waren die beiden befreundet.

Aber Ethan konnte ihn noch nie so wirklich gut leiden.

Dann hat sich Dylan in Brooke verliebt und sie geküsst. Ethan ist ausgerastet und seit dem haben die beiden kein gutes Verhältnis miteinander.

Und dich mag er bestimmt nicht, weil du Ethan’s Freundin bist. Wie Brooke damals«, Eliza holte Luft.

Das machte sie immer wenn sie zu schnell sprach.

Mir leuchtete nach dieser Aufklärung so manches ein.

»Alles klar«, sagte ich knapp.

»Hey mach dir nichts draus der sagt sowieso nur Müll«, sagte Eliza.

Das wusste ich aber bereits auch schon. 

Professor Grantham ließ für alle ein Trainingsplan anrichten.

Er wollte, dass wir so noch besser werden.

Denn falls wir wirklich auf die Mission geschickt werden um die ganzen Dämonen zu vernichten mussten wir top fit sein.

Der Trainingspartner war von Tag zu Tag unterschiedlich.

Gestern hatte ich Eliza.

Als ich meinen Zettel mit den Namen rausholte und nachschaute mit wem ich heute trainieren musste konnte ich es nicht fassen.

Dylan.

So viel Pech musste man erst einmal haben.

Am liebsten würde ich im Zimmer bleiben und gar nicht erst zum Training gehen.

Letztendlich rappelte ich mich doch noch auf und ging den Flur entlang zu einem eigentlichen Tanzsaal, der jetzt als Kampfsaal gebraucht wird.

Ich schaute mich um ob ich Ethan irgendwo entdeckte.

Heute hatte ich ihn noch nicht gesehen.

Aber anstatt Ethan sah ich Dylan.

Man könnte eigentlich meinen, dass er ganz nett ist.

Jedoch ist dies nur eine Täuschung.

Langsam und lässig kam er auf mich zu.

»Was für eine freudige Überraschung Evelyn«, sagte er.

Total.

»Ja, ich könnte vor Freude sterben«, entgegnete ich ihn kalt.

»Na, na, na das wollen wir doch nicht.

Schließlich brauchen wir dich noch für ein paar Sachen.«

Er lachte und nahm sein Schwert aus dem Rucksack.

Für ein paar Sachen?!

Was meint er damit?

»Wo ist dein Schwert?«, fragt er mich.

»Ich brauche keins.«

Mit einem schiefen lächeln im Gesicht sah er mich an.

»Jeder braucht eins. Auch du Evelyn.«

Hat er schonmal was vom kämpfen ohne Schwert gehört?

»Nein Dylan. Ich brauche kein Schwert«, sagte ich langsam und deutlich.

Er runzelte die Stirn.

»Wie du meinst. Nimm trotzdem eins. Man weiß ja nie.«

Ich seufzte.

»Keins dabei?«, fragte er.

Ich schüttelte den Kopf.

Er holte vom Rucksack ein weiteres Schwert raus und wollte es mir gerade geben wäre er nicht über die kleine Empore gestolpert und direkt auf mich gelandet.

»Runter da!«

Ich trat mit meinen Füßen wild umher.

»Beruhig dich mal Mädchen«, sagte er gelassen.

Dann stand er auf und nahm sein Schwert.

Himmel war der schwer.

Mein Rücken tat weh aber das lies ich mir nicht anmerken bevor Dylan einen blöden Spruch ablässt.

Dann nahm ich das andere Schwert und wir trainierten gegen die ,,Dämonen’’ die aus Stroh bestanden.

Das Training machte mir nicht so viel spaß wie gestern mit Eliza.

Aber eigentlich war es ganz gut auch mal Ruhe zu haben.

»Seit du und Ethan eigentlich zusammen oder bist du noch zu vergeben?«

Und es war vorbei mit der Ruhe.

Kotz.

Auch wenn, dann würde ich ganz bestimmt nichts mit dir anfangen.

Dachte ich.

»Ja ich bin mit ihm zusammen.«

»Das klingt aber nicht sehr glücklich.«

Ich hasste sein Lachen.

Es war einfach nur schrecklich.

»Doch ich bin glücklich Dylan!«, schnauzte ich ihn an.

»Und warum dann so traurig kleine Evelyn?« 

»Traurig?

Man checkst du es nicht?

Ich habe einfach nur keine Lust mit dir zu reden!«

»Autsch«, sagte er sarkastisch.

Ich hob die Brauen.

Diesen Typen konnte man einfach nicht ernst nehmen.

Ich schaute mich im Saal um und sah endlich Ethan.

Er trainierte gerade mit Nadina.

Wenigstens hatte er einen netten Kampfpartner für heute. 

...

Nach einer Stunde waren wir alle fertig und mussten den Saal verlassen.

Ich lief neben Ethan her und er gab mir zur Begrüßung einen Kuss auf die Stirn.

Dylan kam plötzlich neben uns.

»Hat sehr viel Spaß gemacht mit deiner Freundin zu trainieren, Ethan.« 

Er zwinkerte ihm zu und sah zu mir rüber.

»Hat es dir denn gefallen?«

Die Frage war leicht.

»Eher weniger.«

Ethan lachte und wir verschwanden in sein Zimmer. 

Not aloneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt