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Nach drei Tagen endlich durfte Klara nach Hause. Noch im Krankenhaus hatte sie allen Bekannten und Freunden von ihrer Überraschung erzählt und alle waren begeistert und nahmen sich für den Samstag nichts vor. Alle waren sie eingeladen. Ben, seine Frau, Erik mit Sydney, Helena und seiner Mutter, Lias Kollegen. Alle, die Lea wichtig war, allen voran Matthias.
Sie mietete einen kleinen Saal in einem kleinen Schoss, welches in der Nähe stand.
Als Lia arbeiten war, machte sich Klara an die Dekoration, bestellte Essen bei einem Partyservice und organisierte ein paar junge Leute, die für die Bedienung zuständig waren. Die Freunde hatten Geld zusammen geschmissen und Eriks Familie ließ sich da nicht lumpen. Es sollte ein märchenhafter Abend für Lia werden.
Während die Planung im vollen Gange war, machte Lia ihren Job in der Bibliothek. Doch ihre Gedanken wanderten stetig zu Matthias. Sie war voller Gefühl für ihn. Aber konnte er wirklich so ein einfaches Mädchen wie sie mögen? Die Vorstellung, dass es nicht so sein könnte, machte sie traurig und hoffnungslos. Eine kleine Bibliothekarin...
Traurig betrat sie nach Feierabend ihrenWohnung. Klara wartete schon mit dem Abendessen auf sie.
"Was ist mit dir denn los", wollte Klara wissen.
"Oh, nichts."
"Lia, sag nicht nichts. Ich kann es dir an der Nasenspitze ansehen."
"Ich denke nur viel nach, alles gut", schwächte Lia ab. "Wie geht es dir?"
"Super, heut war ich das erste mal ganz ohne Schmerzen. Läuft..."
Zusammen verschlangen sie den Kartoffelauflauf im nu und pflanzten sich auf das Sofa.
Sie unterhielten sich über dies und das, froh, dass der Unfall so glimpflich ausgegangen ist, froh beieinander zu sein.
"Was machen wir am Samstag", wollte fragte Klara beiläufig. "Hast du schon was vor?"
"Nein."
"Gut, dann nimm dir mal nichts vor, wir werden was zusammen machen."
"Okay, und was?"
"Ich lass mir was einfallen... mal sehn."
Dann trennten sich die zwei und gingen schlafen.

Die Tage vergingen und neben ihrer Arbeit kümmerte sich Lia liebevoll um Klara. An manchen Tagen jedoch, war der Gedanke an Matthias so stark, dass sie ihn am liebsten angerufen hätte. Oft genug hatte sie den Hörer schon in der Hand. Doch was sollte sie ihm schon sagen. 'Hallo, hier ist Lia und ich möchte dich wieder sehen'? Er würde sicher sofort wieder auflegen. Und auch Matthias dachte an Lia. Er konnte den Samstag kaum erwarten. Er würde ihr sagen, wie sehr er sie liebte. Aus vollem Herzen. Er wollte sie glücklich sehen, für immer für sie da sein. Ob sie wusste, wie schön sie war, wie herzlich, einfach lieb? Aber das wollten ihr ihre Freunde am Samstag verraten.

Am Samstagmorgen frühstückten Klara und Lia erst einmal in Ruhe. Dann verriet Klara ihr, dass sie Lia in den nächsten Zoo entführen wollte. Lia war sofort einverstanden und freute sich total.
Warm schien die Sonne inzwischen auf die zwei hinab, als sie sich auf den Weg machten. Sie hatten sich was zu Essen und Trinken eingepackt, falls sie Hunger bekommen würden. Und los ging es. Klara fuhr und Lia lehnte sich entspannt ans Fenster. Im Zoo angekommen zahlte Klara den Eintritt. Sie besuchten Löwen, Giraffen und Elefanten. Beide hatte so viel Spaß, wie lange nicht mehr. Waren ausgelassen wie Kinder. Ein Hoch auf diese Freundschaft!
Am frühen Abend beschlossen die zwei nach Hause zu fahren.
Wieder sah sich Lia gedankenverloren die vorbeisausende Landschaft an, als sie merkte, das Klara eine Strasse befuhr, die sie nicht kannte. Schlagartig wurde sie wieder hellwach.
"Wir haben uns verfahren", rief sie.
"Haben wir nicht", meinte Klara jedoch. "Lass mich mal machen."
Irgendwann war von weitem das Schoss zu sehen und Lias Gesicht zeigte Ungläubigkeit. Doch sie schwieg.
Sie fuhren durch das Schlosstor und parkten vor einer grossen Tür.
"Was..."
"Psssst", unterbrach Klara sie leise. "Komm schon." Sie schnappte nach Lias Hand und zog sie mit sich.
"Was wird das", wollte Lia nun doch endlich wissen. "Klara!" Lia wurde lauter.
"Nun warte doch mal ab," schimpfte Klara streng. Lia konnte nur noch staunend den Mund aufreissen. Sie war sprachlos.
Dann öffnete Klara eine schwere Holztür.

Einsames Herz Where stories live. Discover now