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Ich öffnete meine Augen und sah Annika neben mir. "Guten morgen liebes. Hast du gut geschlafen?" Ich nickte und richtete mich mithilfe von Annika hin. "Hier. Das sind deine Tabletten, die du einnehmen musst." Sie gab mir die Tabletten und ein Glas Wasser. Ich trank es aus und gab ihr das leere Glas wieder. "Frühstück ist fertig. Soll ich es dir hierhin bringen oder willst du unten essen?" "Hier. Ich fühle mich schwach, ich will hier essen." Annika nickte besorgt und ging aus dem Zimmer. Ich glaube Mikail hat mich wieder ins Zimmer getragen, weil ich auf dem Sofa eingeschlafen war. Ich seufzte und wartete auf Annika. Nach 10 Minuten kam sie auch und half mir beim Essen. Als ich fertig gegessen hatte, wollte sie mir mein Verband wechseln. Seitdem ich mich geritzt hatte, habe ich mir meine Ärmel nicht angeguckt, weil ich einfach die angst dazu hatte. Ich war selbst enttäuscht von mir, weil ich sowas nie machen würde. Aber manchmal braucht man den physischen Schmerz um den psychischen Schmerz zu verdrängen. Sie merkte, dass ich angst hatte. "Keine angst ok? Ich mache vorsichtig. Wenn was ist, sagst du, dann hör ich auf." ich nickte besorgt und streckte meine Ärmel zu ihr. Vorsichtig öffnete sie den Verband. Es fühlte sich luftig an, aber unangenehm. Es schmerzte leicht noch und prickelte. Ich wagte mir meine Ärmel zu schauen. Etwas stich in mir. Was ich alles seinetwegen leiden muss. Es sah grauenvoll aus. Ich schaute weg und bekam schon die ersten Tränen. Annika rollte den Verband und nahm die Tube Schmerzgel, die sie auf den Verband gab. Nur ein Klecks. Sie tat es auf meine Wunde. Kalt und zugleich schmerzvoll. Ich biss mir meine Zähne zusammen und hoffte, dass sie es endlich fertig macht. Als endlich beide Arme fertig waren, brachte Annika das Tablett mit dem Frühstück und die restlichen Sachen weg. Plötzlich kam Mikail ins Zimmer. Ich hatte gar keine Lust auf ihm. "Wie geht es dir heute?" Ich schwieg und wollte mich hinlegen, aber er hielt mich auf. "Wieso ignorierst du mich jetzt?" "Uff siehst du das ich kein Bock hab? Lass mich in Ruhe und geh!" Er spannte sein Kiefer an was ich bemerkte. Er schloss sich seine Augen und blieb eine Weile wie eine Statue im gleichen Position. Anscheinend beruhigt er sich so. Ich legte mich hin und schloss meine Augen. "Pass auf wie du mit mir redest Mira!" Ich wendete mich zu ihm und schaute in seine Augen. "Was wenn nicht? Was willst du machen? Mich schlagen?" Er hob seine Hand wobei ich meine Augen zukniff, aber ich spürte nichts. Ich öffnete langsam meine Augen und sah Annika vor ihm, die Mikails Hand hielt. "Tu ihr nichts an. Sie hat keine Schuld dafür. Sie ist schwach und hat heute nicht so die Laune. Es wäre gut, wenn du heute etwas fern von ihr bleibst." Mikail ging mit schnellen Schritten und schlug die Tür zu, wobei ich zuckte. Annika setzte sich zu mir hin und nahm meine Hand in ihre. "Annika danke. Danke vielmals. Er-Er wollte wieder.." ich schluchzte und war am Weinen. Annika nahm mich in ihre Arme und sie streichelte mich an meinen Haaren was mich auch beruhigte. "Pshhtt alles ist gut. Ich bin bei dir."

Ich lag im Wohnzimmer und schaute mit Annika fern. Ich hatte keine Lust mehr und entschied in die frische Luft zu gehen. Ich atmete tief ein und aus. Ich dachte an meine Eltern. Was würden sie tun, wenn sie meine Lage erfahren würden? Meine Mutter wäre umgekippt und läge im Krankenhaus. Mein Vater will ich mir gar nicht vorstellen.

Ich merkte etwas neben mir bewegen und wendete mich um, als ich dann auch Mikail sah. Ich rückte bisschen weiter, damit wir genug Abstand haben. "Wissen meine Eltern über mich Bescheid?" Die Frage kam spontan aus mir raus. "Ja." beantwortete er meine Frage. Ich weitete meine Augen und schaute ihn  verwirrt an. Das sagt er mir auch nicht, obwohl er sieht, dass ich vorsorgen sterbe? "Und das sagst du mir nicht?" Er war einfach locker und schaute gerade aus. Ich könnte ihn abköpfen. "Was wissen die über mich? Machen sie sorgen um mich?" Er sagte nichts und ging einfach rein. Ich humpelte ihm hinterher und schrie, dass er mir eine Antwort geben soll, aber es klappte nicht. Er ging einfach in sein Arbeitszimmer, ohne ein Wort zu sagen. Wütend setzte ich mich aufs Sofa und schaute einfach aufs Fernseher.

Den ganzen Tag ging er mir aus dem Weg, was ich auch machte. Seine Fresse ist einfach nicht zu dulden. Ich lag im Bett und las mir ein Buch, weil ich nicht schlafen konnte. Mir fiel Mikail ein. Er wollte mich schlagen. Verdammt er wollte mich wieder schlagen! Diese Hoffnung, dass er sich verändert ist somit auch geplatzt. Mit einem seufzen legte ich mich hin und schlief ein.

Schweißgebadet stand ich mitten im Schlaf auf. Ich hatte einen Albtraum. Mikail hatte mich mit einer Eisenstange geschlagen und dabei gelacht. Automatisch fing ich an zu zittern. Ich stand auf und ging in das Bad, was in meinem Zimmer war. Ich wusch mein Gesicht und mir wurde wieder auf einmal übel. Ich übergab mich. Schon wieder war ich schwach und setzte mich auf dem Boden hin. Meine Tür wurde aufgerissen und Mikail kam rein. "Ist alles in Ordnung?" Ich schloss meine Augen und sagte nichts. "Wir gehen zum Arzt. Ob du willst oder nicht." Ich riss meine Augen und wollte ihm sagen, dass ich nicht zum Arzt will, ehe er mich auf seine Arme nahm und mich aus dem Haus trug. Er setzte mich ins Auto hin und er selbst setzte sich ans Lenkrad und fuhr los. Als wir ankamen, müssten wir lange warten und wurden danach aufgenommen. Ich ging alleine rein, weil ich Mikail nicht neben mir haben wollte. Ich legte mich auf die Liege und die Ärztin kontrollierte mich. "Deine Bauchoberfläche fühlt sich komisch an. Machen wir mal einen Ultraschall." Ich bekam Angst. Die Ärztin machte ein Mittel auf das Gerät und schaute. "Hmm es sieht alles in Ordnung aus. Aber wieso die Wölbung?" Ich schaute besorgt zu ihr und putzte das Gel von meinem Bauch weg. "Ich mache für dich einen Termin. Komm morgen um 16:00 Uhr nochmal damit wir das gründlich kontrollieren." Ich nickte zu ihr und nahm ihr den Terminzettel ab, die sie mir zu streckte. Ich verabschiedete mich von ihr und ging raus. Mikail stand abrupt auf und sah mich besorgt an. "Und?" "Muss morgen um 16:00 Uhr nochmal kommen." Er nickte und wir fuhren schnell zur Villa zurück. Als wir ankamen, blieb Mikail stehen und gab mir was. Ich schaute auf seine Hand und sah ein Handy. "Das ist deins. Da sind alle nummern gespeichert, die du brauchst. Versuch ja nichts schräges zu machen!" Ich grinste arg und umarmte ihn automatisch. Ich bedankte mich ständig bei ihm. Doch als ich realisierte, was ich da tat, löste ich mich abrupt von ihm und schaute auf das Handy, weil es mir unangenehm war. Wie könnte ich den Dreckskerl umarmen und mich auch noch bei ihm bedanken?

Was denkt ihr was Mira hat?

Denkt ihr Mikal würde ihr wieder was antun?

Wuhuuu! 1k Reads erreicht! Dankeee ❤❤❤

Mein Entführer *Wird Überarbeitet*Where stories live. Discover now