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Lesenacht: 3/4 ❤

Mira's Sicht

...

Ich öffnete meine Augen und merkte, dass ich im Bett lag. Mikail hat mich wohl hierhin getragen. Als ich merkte, dass er mich wieder angefasst hat, kam alles wegen der Nacht hoch. Tränen bildeten sich in meinen Augen. Ich setzte mich aufrecht hin und schaute auf dem Boden. Er hat die Bettlaken weggeschmissen. Erleichtert war ich schon. Mit Unterleibschmerzen stand ich auf, aber blieb stehen. Ich erinnerte mich an meinen komischen Traum. In meinem Traum hatte mir Mikail seine Vergangenheit erzählt. Ob das wohl stimmt? Ich schüttelte mein Kopf und mit wackeligen Beinen ging ich ins Bad.

Ich ging raus und zog mich um. Danach ging ich mit schmerzen nach unten in die Küche. Zum Glück war Mikail nicht hier. Ich möchte sein Gesicht nicht mehr sehen, was eigentlich unmöglich ist, aber für eine Weile, hoffentlich. Ich holte Schmerztabletten aus dem Schrank und füllte mir ein Glas mit Wasser. Ich trank es aus und merkte, dass mein Magen knurrte. Ich machte Spaghetti mit Tomatensoße. Als es fertig war, setzte ich mich auf den Barhocker und aß. Dabei dachte ich an meinem Traum nach. Ich schüttelte mein Kopf, um nicht daran zu denken. Das war so real, der Traum. Als mein Essen fertig war, wusch ich das dreckige Geschirr. Ich habe seit Tagen nichts unternommen und war nur am Weinen. Ich setzte mich im Wohnzimmer hin und schaltete das Fernseher an. Ich schaute mir irgendeine Serie an, was sehr interessant war. Als das fertig war, schaute ich mir einen Film an. Später als das auch fertig war, machte ich Musik an. Es beruhigte mich sehr. Ich schloss meine Augen und genoss es. In einem Lied kam der Satz "I could f*ck you all time" und als ich das hörte, schaltete ich den Fernseher aus. Irgendwie erinnerte mich das an Mikail. Würde er mich jemals wieder vergewaltigen? Das könnte ich dann nicht mehr ertragen. Mit dem Gedanken stand ich auf und wollte ins Schlafzimmer gehen, als ich Mikail vor mir sah. Mein Blick war auf dem Boden gesenkt. Ich werde ihn niemals angucken. "W-Wie geht es d-dir?" Das fragt er noch? Dank ihm werde ich nicht mehr lachen können. Er ist der Grund, warum ich so emotionslos geworden bin. Ich bin dünn, blass und emotionslos geworden. Wie kann er mich lieben? Ich bin hässlicher geworden und er liebt mich noch. Ich hasse ihn von Tag zu Tag mehr. "Bitte antworte mir. Ich mache mir voll die Sorgen. E-Es tut mir unendlich leid Mira." Wut stieg in mir. "E-Es tut d-dir nicht leid. Wenn es dir l-leid tut, würdest du e-es nicht m-machen. Deswegen brauchst du d-dir keine Sorgen zu m-machen. Und nimm meinen Namen nicht in d-dein dreckigen Mund. Du hast mir meine Ehre weggenommen! Das werde ich dir n-niemals verzeihen!" Mein Kopf war immer noch gesenkt und Tränen flossen meine Wangen runter. Ich zitterte wieder. "Es tut mir wirklich leid Mira. Ich war betrunken und-" weiter konnte er nicht reden, weil er mich beim Weinen sah. Ich rannte ins Gästezimmer. Mikail schrie meinen Namen, aber ich ignorierte es. Ich schloss dort die Tür ab und glitt die Tür runter. Heulend vergrub ich mich in meine Hände und dachte über mein Leben nach. Ich kann nicht mehr lachen, ich habe keine Zukunft, keine Wünsche und Träume und erst keine Ehre! Ich habe keine Bedeutung mehr an meinem leben. Er hat mich psychisch platt gemacht. Eigentlich würde ich nie darüber denken, aber gerade jetzt, in diesem Moment dachte ich wirklich nach, ob ich mein Leben ein Ende setzen soll. Wütend stand ich auf und ging ins Badezimmer. Ich wühlte durch die Schubladen und fand Rasierklingen. Ich holte mir eins raus und schloss die Toilettentür ab. Ich schaute mich im Spiegel und sah, wie zerstört ich war. "Lieber jetzt sterben, als mit ihm zu leben.", flüsterte ich vor mich hin. Ich handelte, ohne nachzudenken, doch das war mir auch in dem Moment egal. Ich setzte die Klinge an meinem Handgelenk, wo die Adern sind und schnitt tief rein. Ich schloss meine Augen und spürte den warmen Schmerz. Ich öffnete wieder meine Augen und sah, dass hier sehr viel Blut auf dem Boden lag. Tränen flossen meine Wangen runter und mir wurde schwindelig. Ich sah zuletzt alles nur schwarz.

Mikail's Sicht

Ich hörte nichts mehr von Mira und entschied nach oben zu gehen, um zu schauen, ob es ihr gut geht. Im Schlafzimmer fand ich sie nicht und ging ins Gästezimmer. Die Tür war abgeschlossen. Ich rief nach ihr, doch bekam keine Antwort. Ich schlug die Tür, aber ich sah sie nicht. Sie müsste auf der Toilette sein. Ich klopfte und rief nach ihr, aber sie sagte nichts. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ihr was passiert ist. Ich rief mehrmals nach ihr, aber als ich nach unten schaute, merkte ich, dass Blut an der Türkante war. Ich bekam Angst und riss die Tür auf. Was ich sah schockierte mich dermaßen. Überall lag Blut. Ich schaute zu Mira und sie lag da leblos. Ich schrie nach meinen Männern und nahm Mira auf meine Arme und trug sie nach unten. Ich sah, wie Blut noch tropfte und sah, dass sie sich ihre Arme geritzt hatte. Das alles ist wegen mir passiert. Sie wollte sich meinetwegen das Leben nehmen! Wenn ihr etwas zustößt, dann kann ich nicht mehr Leben, denn ich wäre der Schuldige. Einer meiner Männer half mir und wir fuhren sofort ins Krankenhaus. Dort rannten wir zum Notfall und sie wurde auch sofort aufgenommen und ins OP gesteckt. Ich rief meine anderen Männer an und bat, dass sie das Haus putzen lassen sollen und das sie eine Haushälterin suchen sollen.

Mira kam aus der OP und wurde in die Intensivstation gelegt. Sie hatte sehr viel Blut verloren und ich gab ihr mein Blut, weil wir die gleiche Blutgruppe hatten. Ich hatte spezielle Kleidung an und durfte somit neben ihr bleiben. Ich hielt ihre Hand und weinte. "Miram benim. Lütfen uyan. Beni bırakıp gitme. Ben sensiz yaşayamam." (Meine Mira. Bitte steh auf. Lass mich nicht alleine. Ich würde ohne dich nicht leben) Mittlerweile war mein Kopf auf ihrer Hand gestützt und ich weinte. Plötzlich bewegte sich ihr Finger und ich stand abrupt auf. Sie öffnete ihre Augen und ich rief sofort eine Krankenschwester. Die Krankenschwestern kamen sofort und machten irgendetwas an den Geräten und schrieben etwas vor. "Ihr geht es gut. Morgen können wir sie entlassen. Sie sollte sich von Stress fern halten und sie sollten auf jeden Fall zu einem Psychologen mit ihr gehen. Das muss behandelt werden." Ich nickte der Krankenschwester zu und sie gingen danach. Ich schaute zu Mira, die auf die Decke guckte und Tränen in den Augen hatte. Ich setzte mich zu ihr hin und schaute sie an. "Wieso? Wieso hast du mich nicht gehen lassen?" Sie flüsterte es zu mir und ich senkte mein Kopf. "Ich liebe dich Mira. Ohne dich kann ich nicht leben." Sie weinte und schaute mich hasserfüllt an. Das brach mir mein Herz zutiefst. "Ich lebe nicht mehr, seitdem du mich entführt hast. Ich lebe nicht mehr, seitdem du mich geschlagen hast. Ich lebe nicht mehr, seitdem du meine Ehre genommen hast! Ich wollte nur mich aus meinem Körper entfernen. Wieso tust du mir das an? Wieso willst du, dass ich leide?" "Was für leiden Mira? Ich liebe dich doch wieso sollte ich sowas machen? I-Ich kann ohne dich nicht leben Mira. Es tut mir leid, was alles passiert ist. Es war alles nicht gewollt bitte glaub mir." Sie weinte und schaute mich nicht mehr an. "Geh.." "Mir-" "Ich habe Geh gesagt!" Ich schaute sie traurig an und ging danach raus aus dem Zimmer. Vor dem Schaufenster blieb ich stehen und schaute sie an. Sie weinte sehr. Ich habe ihr das Leben zur Hölle gemacht, aber das wollte ich doch nicht. Ich werde mit ihr von neu anfangen und alles wird gut sein.

Denkt ihr das alles wieder gut wird? Oder das Mikail vielleicht wieder Mira etwas antun wird?

Was denkt ihr von Mira's verhalten? Hat sie was gutes mit dem ritzen gemacht?

Wie würdet ihr an Mira's stelle machen/reagieren?

Mein Entführer *Wird Überarbeitet*Where stories live. Discover now