Ein Problem nach dem anderen

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Nachdem sie die Bombe aus Silvesterknallern fertig gebastelt hatten und den Plan perfektioniert hatten, indem sie es wiederholten und die gebrauchten Ausrüstungen geholt hatten, machten sie sich auf dem Weg zur Basis der Schlangen. Rufus und Andrew landeten auf dem Dach des Gebäudes und kletterten durch einen der größeren Lüftungsschächte hinein. Lautlos gingen sie von einem Versteck zum anderen, darauf achtend, dass sie keiner Wache begegneten. Sie hatten Glück. Es gab nur zwei auf dem obersten Stockwerk, die die beiden mit Leichtigkeit ausschalten konnten.
Im zweiten Stock waren es bis zu fünfbewaffneten Schlangen. Die Jungs wichen ihnen aus und platzierten die Bombe in einem Raum, das aussah wie ein Büro, unter einem Tisch. Der Sprengkörper hatte einen Stoppuhrmechanismus, sodass die beiden nach der Zündung genug Zeit hatten, wieder aus der Basis zu verschwinden. Rufus drückte den Knopf für das Zünden, während Andrew aufpasste, dass niemand sie sah. Beinahe war einer der maskierten Reptilien in den Raum hereinspaziert und hätte sie entdeckt, wenn der Adler ihn nicht wie der Blitz bewusstlos geschlagen hatte.
Sofort liefen die beiden wieder nach draußen, schnell und zugleich vorsichtig. Sie waren auf dem Dach, als es explodierte. Mehrfach. Rasch gelangten sie auf die Straße und rannten zur Eingangstür, doch sie mussten stoppen. Obwohl die meisten Schlangen nach oben gelaufen waren, sind diese vier Wachen geblieben. Anscheinend waren diese sehr diszipliniert und gut trainiert, sodass sie trotz des Chaos' auf ihrem Posten blieben. Und das war ein Problem. Andrew deutete seinem Freund, dass sie sich verstecken und eine Lösung finden mussten. Hinter einem großen Müllcontainer auf der anderen Straßenseite flüsterte Rufus: "Wir können sie doch ganz leicht überraschen und sie dann schlafen lassen." Sein Freund schüttelte den Kopf und erwiderte ebenso leise: "Nein, sie sind viel besser bewaffnet und ausgebildet als die anderen, die wir bis jetzt zu tun hatten. Siehst du ihre Masken? Sie sind aus echter grüner Schlangenhaut. Es ist ein Zeichen, glaube ich. Es wird nicht so einfach sein."
"Woher weißt du das?"
"Gefühl. Und in der Bibliothek steht es auch."
"Aber wir müssen handeln, jetzt! Die Bombe wird sie nicht mehr lange aufhalten."
"Wir müssen uns etwas anderes Überlegen."
Rufus schaute beleidigt. Andrew konnte nur den Kopf schütteln. Als er dachte, es konnte nicht mehr schlimmer werden, sah er eine Person aus dem Haus durch den Eingang gehen. Es war eine Frau, die mit den Wachen redete. Der Adler war zu weit weg, er konnte nichts verstehen. Andrew machte seinen Freund darauf aufmerksam. Plötzlich machte Rufus große Augen und fragte, ob das Schlangentattoo auf dem Hals der Frau normal wäre.
"Oh nein!", flüsterte sein Freund. Andrew wurde ganz bleich im Gesicht. "Es ist ein Schlangenkopf. Sie muss die Wachen im Namen des Schlangengottes befehligen. Ich glaube, es ist diese Frau Gras, von der Khira mir erzählt hatte."
Rufus schaute verdutzt. "Du meinst, im Namen des Anführers der Schlangen?"
"Ja. Sie muss es sein, die Mia töten wollte. Schlangenköpfe sind allgemein sehr gefährlich. Wir müssen aufpassen.", erklärte Andrew so leise, dass sein Freund sich anstrengen musste ihn zu verstehen. Anscheinend hatte der Adler Angst, dass die Frau ihn hören konnte, doch das war ausgeschlossen. Dachte Rufus zumindest, aber er hatte sich getäuscht. Plötzlich schaute sie zu ihnen herüber. Sofort gingen die beiden in Deckung, doch sie hörten Schritte, die immer näher kamen.
Andrew zeigte Rufus seine Hand und streckte dabei 3 Finger aus. Den Daumen-, Zeige- und Mittelfinger. Sofort verstand Rufus, was sein Freund meinte. Er machte sich bereit. Der Adler zählte mit den Fingern runter, während die sich nähernden Schritte immer lauter wurden.
Drei. Zwei. Eins!!!
So schnell sie konnten, sprangen sie auf und rannten weg, bevor der grüne Schlangenkopf sie fassen konnte. Es kam zu einer Verfolgungsjagd. Die Jungs liefen eilig davon, doch die Frau mit der Glatze war schneller als erwartet. Sie überquerten Straßen, danach einen großen Park, immer weiter weg von der Basis der Feinde. Langsam ging Andrew die Luft aus und wurde langsamer. Auch Rufus konnte nicht mehr und keuchte laut. Wenn sie gefasst werden, stecken sie in sehr große Schwierigkeiten, dachte Rufus und geriet einer Panik nahe. Der Schlangenkopf holte auf. Sie hatten nur noch ein paar Sekunden, um sich etwas einfallen zu lassen. Gleich hatte sie die beiden. Frau Gras streckte die Hand nach Rufus aus, der etwas zurückgefallen war. Sie griff zu...
Und war weg?
Plötzlich war sie weg. Die beiden Jungs blieben kurz stehen und schnappten nach Luft. Sie schauten sich um, aber wegen der Dunkelheit konnten sie nicht viel erkennen. Da der grüne Schlangenkopf sich vielleicht gerade anschlich, liefen sie eilig weg. Was genau passierte, wussten sie nicht und machten sich erst später Gedanken darüber.

An einer hell erleuchteten Einkaufscenter, der den ganzen Tag offen hatte, machten Rufus und sein Freund eine Pause. Der Schweiß rann ihnen wie ein Wasserfall von ihrer Stirn hinunter. Nachdem er genug Luft zum Reden hatte, wischte Rufus sich über die Augen und fragte: "Was war das? Sie war noch gerade hinter mir und dann... zack war sie verschwunden." Andrew zuckte ratlos mit den Schultern und ließ sich mit der Antwort etwas Zeit. "Ich weiß es auch nicht. Es war, als hätte sie sich in Luft aufgelöst. Ich glaube, wir hatten da ganz schön viel Glück gehabt."
Immer noch erschöpft gingen sie langsam zurück zum Hauptquartier. "Glaubst du, wir können es noch Mal versuchen?", wollte Rufus wissen. Der Adler schüttelte den Kopf und sagte: "Nein. Sie sind jetzt noch vorsichtiger als sonst. Wir haben keine Chance."
"Aber was wird mit Mia und Khira?"
"Weiß ich nicht. Wir können nur hoffen, dass sie es bei dem Chaos heraus geschafft haben."
"Was ist, wenn nicht?"
Andrew schwieg. Rufus ballte die Fäuste und murmelte etwas verärgert.
Hoffen! Einfach nur hoffen reicht nicht!

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