Golden Symbolik - Der Phönix

Rettung naht!

Zwei Tage waren vergangen. Das Training war mit Hilfe von Khira und Andrew, der mitmachen konnte, sehr hart und hatte alle für den Abend vorbereitet. Andrew wollte helfen, da er mit seinen Vorbereitungen schon fertig war.
"So. Jetzt was essen und dann schlafen.", sagte Khira und streckte sich nach der letzten Übung. Rufus und Nathie haben im Hauptquartier ein Zimmer zum Schlafen und Wohnen bekommen. Wie das organisiert worden war, wusste niemand.
"Oh ja! Ich bin gerade gestorben!", rief Nathalie laut und gähnte. "Und ich erst.", meinte Rufus, dessen Stimmung besser war und nicht mehr so angab wie früher. "Er hatte sich wirklich geändert.", dachte Khira, als sie ihn nach dem Training ansah.
"Morgen werdet ihr ausschlafen, dann nehmen wir den Plan nochmal durch. Damit auch keiner eine Scheiße macht, die uns dann in den Himmel schickt.", sprach Mia mit einem strengen Ton. Sie wurde der Anführer dieser Truppe und war gut in ihrer Rolle. "Jawohl!", riefen Nathalie und Rufus gleichzeitig. Khira grinste nur, während Mia ihnen einen vernichtenden Blick zu warf. "Wir sehen uns.", verabschiedete sich Andrew von den anderen und ging.

Abend. Zwei Stunden vor Mitternacht. Alle Vorbereitungen waren fertig. Jetzt machten sich die Freunde auf dem Weg zur Schule. Als sie gerade das Hauptquartier verlassen wollten, kam Andrew zu ihnen. "Hey. Passt auf euch auf und viel Glück." "Danke.", sagte Nathalie und nickte. "Dir auch. Und mach dir keine Sorgen. Wir werden alle wieder kommen.", meinte Khira und schaute ihn an. Einen Moment länger als nötig, bevor sie sich umdrehte und losging.
Mia hatte es als einzige bemerkt und machte einen fragenden Blick. "Wenn du fragst, warum er nicht geht, das tut er. Aber noch nicht jetzt. Er und sein Team gehen später.", sprach Khira bevor sie irgendetwas fragen konnte. "Oh,okay.", sagte diese nur, "Wir sollten uns beeilen, wenn wir noch viel Dunkelheit haben wollen."

Als die Schule in Sicht war, trennten sich die vier. Nathalie ging in den Schatten verborgen in die Nähe des Haupteingangs und legte ein paar Gegenstände auf dem Boden. Rufus schlich zu einem Haus neben der Schule und kletterte die Rinne an der Wand zum Dach hoch. Mia ging zum Hintereingang, versteckte sich zwischen den Bäumen und verschmolz mit ihnen. Khira zwängte sich durch die mannshohen Sträucher an dem niedrigen Zaun, die das Schulgelände umringte.
Alle warteten auf das Zeichen. Nathie hatte die Gegenstände abgelegt und lief am Zaun entlang zur anderen unbesetzten Seite, legte auch dort ein paar Sachen und ließ das Feuer auch hier entflammen.
Dann kam es. BUMM! BUMM! Explosionen kamen aus den Silvesterknallern. Sofort ertönten Stimmen aus der Schule, gefolgt von ein paar Männern mit Gewehren. Nathalie wartete versteckt, bis sie alle sah, und lief dann plötzlich weg. Im gleichen Moment wurde sie entdeckt und die Bewaffneten verfolgten sie. Mia beobachtete es und kletterte leise den Hintertor hinauf, sprang runter und rannte zur Tür auf der Rückseite der Schule. Rufus nahm auf den Dach des angrenzenden Hauses Anlauf und sprang rüber, landete geschickt auf dem Flachdach und kletterte in ein Fenster hinein. Khira überwand schnell den Zaun und lief zum Haupteingang. Dank der Ablenkung, stand dort nur noch einer, den sie schnell erledigte, bevor sie in das Schulgebäude hinein huschte.
Der Plan war, dass jeder ein Stockwerk übernahm und die gefangenen Schüler befreiten. Sie sollten mit so vielen kommen wie möglich, der Sammelpunkt war der Bahnhof in der Nähe, wo ein Fahrzeug abholen wollte. Leichter gesagt als getan!

Die Schule war klein. Es hatte nur zwei Stockwerke, erster Stock und zweiter Stock. Den Obersten übernahm Rufus.
Im Inneren, auf der anderen Seite des Fensters, landete er in einem Klassenzimmer mit verängstigten Schüler darin. Er schätze, dass es drei Klassen von der Unterstufe waren. Der Raum war überfüllt. "Keine Angst. Ich werde euch hier raus holen.", flüsterte er, als große Augen ihn anstarrten.

Der erste Stock. Unterwegs, nachdem sie die Tür aufgebrochen hatte, traf Mia auf niemanden. Um zum ersten Stockwerk zu kommen, benutzte sie die Treppe, was sehr riskant war. "Mann! Warum müssen wir diese Schule besetzen? Es ist doch kein wichtiges Gebäude!", meckerte eine Stimme laut aus einem Gang. Oh oh. Das muss eine Patrouille sein. Schnell weg hier. Keine Sekunde zu früh. Zwei Männer kamen um die Ecke und hatten müde Gesichter, als das Mädchen die Treppe mit leisen Sohlen hoch huschte. Dort oben erreichte sie den Gang. Doch der Anblick schockierte sie.

Keller. Da die Freunde vermuteten, dass niemand außer den Terroristen im Erdgeschoss sein würden, musste Khira hinunter. Das war nicht sehr einfach, dennoch kam sie unentdeckt in die untere Ebene. Niemand. Wo sind sie? Ich sehe auch keine Wachen. Vielleicht in einen der Zimmer?

Rufus lief zur Tür. Er horchte. Stille. Er drehte sich um und zeigte den Schülern, dass sie leise sein sollten. Er horchte wieder. Stimmen! Schnell überlegte der Junge sich einen Plan. Dann klopfte er an der Tür und positionierte er sich an die Wand, wo die Tür nach innen zu ihm hinschwang. "Was ist hier los? Ich habe doch gesagt, ihr sollt still sein und nichts tun, außer man verlangt es von euch!", schrie der Mann mit einer schwarzen Maske, der hereingekommen war, mit einer ungewöhnlich hohe Stimme, das nicht zu seinem Körper passte. Ein Muskelpaket mit Pieps-Stimme? Peinlicher geht es wohl nicht. Sofort schnellte Rufus hervor und bevor die Wache irgendetwas machen konnte, lag er schon durch eine Handkante gegen den Hals am Boden. Der Trick ist echt gut. Danke für den Tipp, Mia. Schnell erledigte er die andere Wache mit dem selben Schlag, nur mit dem Fuß.

Blut? Was zumTeufel ist hier passiert? Welcher Sack war das???  Überall war rot. An den Fensterscheiben waren Spritzer, auf dem Boden gab es viele große Pfützen, die Wände voll mit herunterlaufendem Blut. Man sah kaum eine Stelle, die von der Wand hell war. Im Gang hing ein ekelhafter verwesender Geruch. Mia musste würgen und Tränen schossen in ihre Augen. Ich muss weiter. Ich muss herausfinden, was passiert ist. Wo sind die Kinder?  Da hörte sie ein Wimmern. Sofort suchte sie den Ursprung. Dann hörte sie eine gedämpfte wütende Stimme, dessen Worte sie nicht verstand. Das Mädchen suchte weiter und kam an einem geschlossenen Raum vorbei. Schon wieder! Hier muss es sein!  In diesem Moment ging die Tür auf und ein stämmiger Maskierter erschien. Verdattert bleib er stehen und schaute Mia an, auch sie war gelähmt. Doch dann, in der nächsten Sekunde lösten sie sich von der Starre, aber das Mädchen war schneller. Sie kickte ihm zwischen den Beinen und knallte dann ein Knie in sein Gesicht. Knack! Oh, glaub, seine Nase ist gebrochen. Pech gehabt!

Sie hatte an jeder Tür gestanden und nach verdächtigen Stimmen oder Geräuschen gesucht, als Khira laute Schritte hörte. Sie kamen von einem Mann aus der Wache, der gerade von der Treppe runter in den Keller ging. Schnell schaute sie sich um. Versteck. Wo ist ein Versteck! Sie war zu weit weg, als dass sie schnell zur Treppe hinlaufen und die Wache bewusstlos schlagen konnte. Also lief das Mädchen zu jeder Tür und prüfte, ob sie offen war. Doch keiner war es. Plötzlich hatte sie eine Idee.
Der Mann kam alleine. Kaugummi kauend und das Gewehr lässig auf der Schulter mit einer Hand gestützt schlenderte er den Gang entlang. Kein Alarm, kein Staunen, nur eine gelangweilter Miene. Er hatte sie nicht entdeckt. Als Khira sicher war, dass er wieder hoch gegangen war, landete sie sanft und leise auf den Boden. So etwas mache ich nicht nochmal. Die Decke war voller Spinnweben und Dreck! Angeekelt setzte sie die Suche fort.

"Schnell runter. Und kein Mucks!", flüsterte Rufus schnell, bevor er vorausging, um zu schauen, ob die Luft rein war. Nachdem er mit der Wache fertig war, hatte er den Schülern erzählt, dass er hier war, um sie in Sicherheit zu bringen. Seitdem waren sie etwas beruhigt, aber weiterhin ängstlich. Sie liefen hastig die Treppe runter, nach Freiheit greifend. Rufus versuchte dabei, sie zu mäßigen, da er nicht wollte, dass die Wachen sie bemerkten. Bald haben sie die Hintertür erreicht und konnten fliehen.

Ach du scheiße! Diese Bastarde! Sie war schockiert. Die Kinder, die Mia vor sich sah, waren zum größten Teil verletzt. Sie bluteten von vielen kleinen Wunden, aber es gab auch große schwerere Verletzungen. Die Ärzte am Treffpunkt müssen sie später wieder zusammenflicken. So schaffen sie es nicht bis zur Basis.
Das Mädchen war besorgt. "Alles wird gut. Ich werde euch jetzt nach draußen bringen und auch versorgen. Danach werdet ihr wieder bei euren Eltern sein.", versuchte sie die Schüler zu besänftigen. Da erkannte Mia etwas, das sie noch mehr schockierte. Es sind nur Fünftklässler! Sie sind so klein! Sie wurde wütend. Sie ballte die Fäuste und verfluchte die Männer. Dann, nachdem sie sich etwas beruhigt hatte, führte sie die Kleinen zum Hintereingang. Na warte! Wenn ich euch in die Finger bekomme...

Nichts. Khira fluchte leise. Keine Schüler!  Verbittert schlich sie zur nächsten Tür. Ihr Ziel war der hintere Bereich der Schule. Wo sind sie alle hin?  Diese Frage ging ihr immer wieder durch den Kopf. Hoffentlich hatten die anderen mehr Glück!