Kapitel 51

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Ich bedankte mich bei Henry und trat nach draußen. Meine Hände zitterten ein wenig, und der Wind wehte mir ins Gesicht, während ich die Treppen vor der Tür hinuterschritt. Ich atmete noch einmal tief durch.

Dann auf in den Garten.

Von weitem konnte ich schon meinen Vater erkennen, welcher auf einer Bank saß und die langsam hinter den Bäumen versinkende Sonne genoss. Wiedereinmal fiel mir die starke Ähnlichkeit zwischen ihm und Owen auf. Zwar war sie nur äußerlich, aber dennoch war sie manchmal erschreckend.

"Dad? Kann ich mich zu dir setzten? "piepste ich verlegen.

Er schaute kurz auf, um mir in die Augen zu sehen, "Natürlich, Kleines."

Ich setzte mich neben ihn und für einen kurzen Moment sagte niemand etwas. Er hatte einen Arm auf die Lehne gelegt und seine Beine übereinander geschlagen. Mit dem einen Fuß - welches in der Luft hang - wackelte er etwas, so als würde gerade einen seiner Lieblingssongs hören. Seine ganze Haltung war eher unbekümmert.

"Ich werde fortgehen, "sagte ich um das Schweigen zu brechen.

Mein Vater seufzte laut, "Ich weiß."

Ich drehte mich zu ihm und legte den Kopf schief. Auch er schaute mir in die Augen und sagte, "Ich hab es gewusst. So wie er dich ansieht. Und wie du ihn ansiehst. Alexander ist ganz anders als sein Vater, aber wenn er was von ihm hat, dann ist es seine Sturheit und seine Eitelkeit. Ich wette er ist, genau wie Quentin, immer furchtbar schnell eingeschnappt, "mein Vater machte eine lässige Handbewegung und fing an zu lächeln, "Ja, seine Haltung ist genau wie die von seinem Vater. Quentin war damals mein bester Freund. Ich würde sogar sagen, dass er es heute noch ist. Du musst wissen, dass er schon sehr früh König wurde. Er hatte Verpflichtungen und nur sehr wenig Zeit. Dann traf er Alexanders Mutter und ich traf deine."

"Wie war sie so? Alexanders Mutter meine ich, "sagte ich hastig, als ich merkte wie er sich versteifte.

"Nun ja, sie war... temperamentvoll, sehr klug, sowie ab und zu sehr vorlaut. Quentin hatte sich schon im ersten Moment in dem er sie sah in sie verliebt. Aber damals war alles ein bisschen anders" ,meinte er und wandte sein Gesicht Richtung Haus. "Ich nehme an ihr brecht auf."

Woher weiß das den jeder?!

"Ja und woher weißt du das?" fragte ich ein wenig frustriert. War ich wirklich so berechenbar?

Mein Vater schaute zu mir und fing dann an mein Gesicht zu mustern, "Du siehst genauso aus wie deine Mutter..."sagte er gedankenversunken, und schüttelte leicht den Kopf. Dann jedoch wandte er sich blitzschnell wieder nach vorne. "Du bist ihr in vielen Dingen sehr ähnlich, weißt du. Ihr beide könnt einfach zu nichts 'Nein'  sagen. Und der Prinz scheint mir niemand zu sein, der viel fragt. Außerdem glaube ich kaum, dass er sich einen schönen Tag macht, während es im Schloss Probleme gibt. Nein, er würde sofort wissen wollen was los ist und ich bin mir sicher er würde dich mitnehmen. Schließlich ist er extra hierher gefahren um dich  zurückzubekommen."

Ich starrte hinuter auf meine Hände, so als würde ich dort irgendetwas wichtiges finden können. Meine Hände waren klein, ja fast schon winzig. Meine Finger waren lang und dünn, sowie die Innenseiten sehr weich. Unwillkürlich musste ich an Alexanders große Hände denken, mit den rauen Schwielen. Wie eben diese meine Hüften packten, meinen Kopf anhoben oder meine Hände umschlossen.

"Ich wusste nicht wie du reagieren würdest, "meinte ich ehrlich, "Außerdem fand ich es nicht umbedingt nett, mich nicht zu verabschieden."

Daraufhin schaute er mich nur an, und fing an zu lächeln. Zwar zog er nur leicht die Mundwinkel nach oben, aber trotzdem war ich sehr überrascht, "Na dann, auf Wiedersehen, meine Kleine."

My Beauty -Abgeschlossen-Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang