Kapitel 41

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Ich blinzelte verwirrt.

Wie bitte? 

Ach egal. Ich drehte mich wieder zu dem Gemälde und starrte solange drauf, bis sich Tränen in meinen Augenwinkeln sammelten. Sollten die beiden doch machen was sie wollten. Ich jedenfalls musste erstmal nachdenken, bevor ich wieder mit Alexander reden konnte. Momentan hatte ich nicht die Nerven dazu. Ich konnte seinen stechenden Blick förmlich spüren und hörte meinen Bruder sagen, "Heute noch."

Alexander wartete noch einen kurzen Augenblick und dann hörte ich wie sich die Tür schloss. Ich hörte ihre Schritte wie sie sich entfernten und atmente erleichtert auf. Mir ist gar nicht bewusst gewesen, dass ich die Luft angehalten hatte.

Nun stand ich auf und legte mich auf eins der drei Ledersofas. Mein Herz klopfte in einen lauten und schnellen Rhythmus. Ich versuchte mich zu beruhigen, aber ich konnte nicht verhindern, dass die Tränen sich einen Weg über mein Gesicht bahnten. Ich hatte nun auch keine Lust mehr sie zurückzuhalten und ließ es geschehen.

Alexander würde also wirklich jemanden anders heiraten... Ich konnte es immer noch nicht richtig glauben. Es war wie ein Alptraum in welchem erschreckende und grausamen Dinge passierten, von denen die Meisten komplett unrealistisch waren, aber man denoch gezwungen wurde diese Dinge zu glauben.

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Nach einer Weile merkte ich nur einen Schatten trotz geschlossener Augen. Ich musste wohl eingeschlafen sein. Plötzlich spürte ich ein paar Finger die über meiner Wange strichen. Ich erschrak bei dieser unerwarteten Berührung und zuckte unwillkürlich zurück. Schnell wollte ich mich aufrichten, doch ich wurde wieder zurück in die Kissen gedrückt. Ich öffnete meinen Mund um etwas zu sagen, schloss ihn kurz darauf aber wieder, als ich die dunklen Augen erkannte, welche in einer undefinierbaren Farbe leuchteten.

"Pssst, alles ist gut. Ich bin es nur, "sagte Alec und strich mir sanft das Haar aus dem Gesicht, welches mir -dank sein zurückdrücken- quer über mein Gesicht verteilt war. Ich konnte mir vorstellen, dass dies ein sehr sexy Anblick gewesen sein musste.

"Soll mich das beruhigen? "gab ich ein wenig paziger als beabsichtigt zurück.

Alexander allerdings schien dies nicht zu beeindrucken, denn er legte nur den Kopf schief und zog die Augenbrauen nach oben. Ich drehte meinen Kopf weg und schaute die Sofalehne an.

"Was ist denn mit dir los? Ich wusste gar nicht, dass du so zickig sein kannst, "gab er grinsend von sich und wollte mein Gesicht für einen Kuss zu sich drehen, doch ich schlug seine Hand weg.

Das gefiel Alexander offenbar gar nicht, denn er sagte, "Nun gut. Heute sind wir also ein bisschen gereizt."

Er packte mein Kinn und drehte meinen Kopf zu sich. Ich konnte sehen, dass er lächelte und seine Augen schelmisch blitzten als er plötzlich seine Lippen auf meine presste. Da ich aber immer noch sauer war auf ihn und nicht das Bedürfnis hatte ihn zu küssen, wenn er in der Zwischenzeit mit jemand anderes verlobt war, versuchte ich ihn wegzudrücken. Alexander aber hatte nicht die Absicht den Kuss zu unterbrechen. Standdessen drückte er seinen Mund noch heftiger auf meinen und drückte meine Handgelenke links und rechts von meinen Kopf in das Leder des Sofas.

Ich gab protestierende Laute von mir, aber Alec ignorierte sie einfach und versuchte derweilen mit seiner Zunge meinen Mund zu erobern. Nun presste ich die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen, denn ich wollte nicht kampflos aufgeben. Ich musste zuerst mit Alexander reden und mich ihn nicht einfach wieder hingeben. Das wäre mir auch fast gelungen, hätte er sich nicht -immer noch mit seinen Mund auf meinen- auf mich draufgelegt.

Ist das sein Ernst! Der Kerl wiegt doch bestimmt 90 kg!

Ich stöhnte genervt um ihn somit meine Meinung zu seiner Aktion mitzuteilen. Zwar stützte er sich auf seinen Armen ab, sodass ich wenigstens nicht ganz zerquetscht wurde, aber dafür hielten besagte Arme meine Handgelenke fest, was die Sache nicht gerade besser machte. Sein Gewicht reichte allerdings aus, um mich bewegungsunfähig zu machen.

My Beauty -Abgeschlossen-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt