Von Gesprächen und Hypnosen

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,,So, das war's dann für heute! Ihr habt gute Arbeit geleistet! Doch gegen die Mataner zu kämpfen wird kein einfaches Spiel werden. Macht euch bereit. Wir könnten bald losziehen!", beendete Zombey das Training und entließ so seine Rekruten, die sich inzwischen zu richtigen Kämpfern entwickelt hatten. Devillius schnaubte nach seinen Worten nur abfällig. Diese wild gewordene Herde würde er niemals losschicken!

Maurice hingegen hatte gerade ganz andere Probleme, wenn man das so bezeichnen könnte. Sollte er einfach zu seinem Kommandanten gehen, oder doch lieber hier warten? Er wurde immer nervöser. Vielleicht war das Ganze ja nur ein Scherz von ihm gewesen, und er hatte es nicht verstanden. Paluten und Manuel hatten sich schon mit einem Zwinkern und einem doppeldeutigen Grinsen verabschiedet, sodass er nun relativ alleine auf dem Platz stand. Aufgeregt sah er sich um, hoffend den Hauptmann irgendwo zu entdecken. ,,Kommst du?", ertönte es plötzlich hinter ihm. Erschrocken zuckte Maudado zusammen und spannte sogleich seinen ganzen Körper an. Als er in Zombeys Gesicht sah, fiel ihm ein Stein vom Herzen. ,,Haben Sie-äh, hast du mich erschreckt!", sagte er lachend. ,,'Tschuldigung, war nicht meine Absicht.", entschuldigte sich der Braunhaarige. ,,Also, kommst du jetzt?", wiederholte er seine Frage und Maudado nickte, bevor sie sich zum Zelt des Hauptmanns aufmachten.

,,Mach's dir einfach gemütlich. Ich koche in der Zeit schon mal den Tee. Welche Sorte?", meinte der Hauptmann, als sie sein Zelt betraten. ,,Kräutertee, wenn du welchen hast.", sagte Maurice und sah sich erstaunt um. Unsicher, wo er sich hinsetzten sollte, ließ er sich auf den Boden fallen, da ihm das Bett doch zu privat war. Zombey hantierte währenddessen mit Wasser und Kanne in der improvisierten Küche. Als er sich wieder Maudado zu wandte, sah er diesen verwirrt an. ,,Du solltest es dir doch gemütlich machen.", meinte er in Bezug zur Wahl seines Sitzplatzes. ,,Äh, ja- aber", setzte Maurice an zu erklären, dass er sich nicht auf das Bett hatte setzten wollen, doch der Kommandant unterbrach ihn, indem er ihn hochzog und kurzer Hand auf das Bett schubste. Maudado kicherte und bekam rosige Wangen bei dieser Aktion, doch Zombey schien zufrieden zu sein. ,,So Maudado, jetzt ist es gemütlich.", sagte dieser und ließ sich neben ihn fallen. Ein unangenehmes Schweigen entstandt, als sie sich beruhigten. ,,Ähm, woher kommst du eigentlich?", fing Zombey ein Gespräch an, während er auf das Kochen des Wassers wartete. ,,Oh, aus einem kleinen Dorf ganz am Rand von China.", antwortete Maudado. ,,Und du gehst dort zur Schule?", fragte Zombey weiter. ,,Oh, ähm ich ging. Aber dann hat meine Mutter begonnen, mich zu Hause zu unterrichten." ,,Wieso denn das?" ,,Ich kam nicht sonderlich gut mit anderen Menschen klar.", vertuschte Maudado die Tatsache, dass seine Mutter ihn vor allem wegen seiner Kräfte von der Schule genommen hatte. ,,Und wie kommt es, dass du jetzt hier bist? Ich meine, wenn du noch nicht mit der Schule fertig bist, hast du noch keine Militärspflicht.", fragte Zombey weiter und goss nun das heiße Wasser in zwei Tassen. Maudado war ziemlich überrascht, dass sich der Kommandant tatsächlich für ihn interessierte. ,,Ähm, ich bin an Stelle meines Vaters hier. Er ist schon alt und es wäre sein sicherer Tod gewesen, in den Krieg zu ziehen.", erklärte Maurice und fühlte sich etwas unwohl. ,,Das ist ziemlich...mutig von dir.", sagte Zombey, reichte Maurice nun seinen fertigen Tee und setzte sich wieder neben ihn. Lange sahen sie sich in die Augen und genossen die Stille. ,,Genug von mir, wie bist du hierher gekommen?", fragte nun auch Maudado. ,,Oh, mein Vater ist der oberste Anführer der chinesischen Armee. Da war es schon fast vorprogrammiert, dass ich mal in seine Fußstapfen treten soll.", antwortete Zombey. Doch Maudado fand, dass eine gewisse Traurigkeit in seiner Stimme mitschwang. ,,Und wolltest du das?" Zombey sah ihn überrascht an. ,,Nun ja. Für mich gab es noch nie etwas anderes. Aber manchmal fragt man sich schon, ob das überhaupt das Richtige ist. Doch es macht mir Spaß so viele neue Leute kennen zu lernen. Alleine schon dafür lohnt es sich, das harte Training über sich ergehen zu lassen.", sagte Zombey und lächelte. Maudado lächelte schüchtern zurück. ,,Weißt du, obwohl ich das alles hier zuerst gehasst habe, gehasst habe, dass mein Vater einberufen wurde, bin ich gerade recht froh hier zu sein. Ich meine, ich verstehe was du meinst. Ich habe Manuel und Paluten kennengelernt." Und dich, fügte Maurice noch in Gedanken hinzu. ,,Ich...bin auch froh, dass du hier bist.", sagte Zombey und sah mit geröteten Wangen auf den Boden. ,,Obwohl ich während der ersten Tage gedacht habe, du würdest es nicht schaffen." ,,Oh ja, ich weiß noch genau, wie du mich wegschicken wolltest!", lachte Maudado. ,,Hey! Ich hab mich schon entschuldigt! Jeder irrt sich mal!", lachte der Hauptmann nun ebenfalls. Und gemeinsam genossen sie diesen Abend, nicht wissend, dass es vorerst der letzte Abend an diesem Ort sein würde. Erst spät abends schlief Maudado an Zombey gelehnt ein. Dieser betrachtete ihn lächelnd. Was machte er bloß mit ihm? In seiner Nähe fühlte er sich einfach unbeschreiblich wohl. Leise legte der Kommandant ihn in sein Bett und deckte ihn zu. ,,Gute Nacht, Maudado.", flüsterte er, bevor er sich selbst ein Bett aus Kissen auf dem Boden bereitete und einschlief.

Ori hingegen dachte noch gar nicht ans Schlafen. Er hatte sich ein Blatt Pergament besorgt und einen Füller. Wenn er jetzt noch schreiben könnte, dann wäre die ganze Sache schon erledigt gewesen. Aber Maurice musste ja ausgerechnet heute Nacht dem Hauptmann schöne Augen machen. Und dann nicht mal zurück kommen! Unmöglich! Er konnte sich keine Beziehung leisten! Jetzt musste er umplanen. Ein Glück war er nicht ganz so hilflos, wie es zuerst schien. Schließlich war er auch keine normale Katze. Leise schlich er sich aus dem Zelt und lauerte hinter einem Busch dem nächstem Rekruten, der vorbeikommen würde, auf. Zu seinem Pech dauerte dies eine halbe Ewigkeit und dann war er nicht mal alleine. Aber lieber zwei verzaubern müssen, als nochmal eine Ewigkeit zu warten. Schnell sprang er aus dem Gebüsch. ,,Woo-!", wollte einer der beiden noch schreien, doch Ori hatte ihnen schon in die Augen gesehen. Wenn das nicht die beiden ehemaligen Feinde von Maurice waren. Mit denen konnte er jetzt anstellen, was er wollte, vielleicht-halt! Er musste sich konzentrieren. Er hatte schließlich einen Plan! ,,Ihr werdet mir jetzt folgen und morgen, wenn ihr aufwacht, werdet ihr alles vergessen haben. Verstanden?" Ein willenloses Nicken kam von beiden. Die Lichthypnose war schon immer eine seiner Spezialfähigkeiten gewesen, dachte sich Ori, als er vor den beiden zu seinem Zelt trottete. ,,Nimm' dir diesen Stift.", befahl er, als sie angekommen waren und der Langhaarige griff nach dem Stift. ,,Und nun schreibst du Folgendes auf!", fügte er hinzu und diktierte ihm eine Bitte, schnell zu Hilfe zu kommen, da die Mataner überraschend an der Ostfront angegriffen hatten. ,,Und jetzt unterzeichne das Ganze mit 'Leiter der chinesischen Armee' ", beendete Ori das Schreiben. Nun gut, das wäre geschafft, jetzt müsste er das Ganze nur noch dem Schnösel überbringen. ,,Greift euch die Waffen und setzt euch die Helme auf. Und dann folgt mir!", herrschte Ori sie an und deutete auf Maurice' Waffen und Helme, die er seinem Vater von zu Hause geklaut und mitgenommen hatte. Zusammen traten sie hinaus und gingen zum Zelt von Devillius. ,,Wartet, wir holen noch die Kuh, um es glaubwürdiger zu machen!", meinte Ori und eilte zu der Kuh, die eigentlich ein Pferd war, welches Maurice hierhin gebracht hatte. ,,Steigt auf!", befahl er und die beiden taten, was er sagte. ,,Nun, auf zu Devillius!"

Dieser staunte nicht schlecht, als plötzlich ein ganzes Pferd vor seinem Bett stand, inklusive zwei bewaffneter Männer, die er dank der Helme nicht erkannte. ,,Was ist hier los?!", kreischte er panisch. ,,Eine Nachricht des Anführers!", knurrte Ori und Paluten warf das Stück Pergament auf ihn. Misstrauisch begutachtete er dieses. ,,Jetzt mach' schon! Wir sind hier im Krieg! Wir haben keine ganze Woche Zeit!", knurrte Ori. Nun wandte der Berater sich dem Schreiben zu und wurde blass um die Nase. Der Plan schien aufzugehen. Ori herrschte die Kuh an, wieder zu gehen und als Devillius wieder aufsah, um Fragen zu stellen, waren sie schon nicht mehr da.

Jetzt durfte nur nichts mehr schiefgehen!

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Hallihallo!

Ein Late-Night-Kapitel! Mal sehen, wer noch wach ist!

In wenigen Minuten beginnt Ostern und in dem Sinne: Frohe Ostern! Lasst euch gut beschenken und esst nicht zu viel Schokolade...obwohl...#Yolomaudadolo!

Lg Kiki

Zomdado-Story | ReflectionOnde histórias criam vida. Descubra agora