Von Lichtwesen und Krieg

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Vor vielen, vielen Jahren, da lebten Lichtwesen und normale Menschen friedlich zusammen. Die Menschen arbeiteten, erfanden und sorgten für Speis' und Trank', während die Lichtwesen den Tag erhellten und sich um die Menschen sorgten. Doch, wie es kommen musste, wurden die Menschen gierig, forderten helle Nächte, um niemals schlafen gehen zu müssen und mehr arbeiten zu können, und wollten die alten Heilmethoden der Lichtwesen erlernen. Die Lichtwesen versuchten ihr Bestes, um den Menschen einen Gefallen zu tun und schufen so Mond und Sterne, schrieben Bücher über Heilkunde und versuchten die Menschen mit der Magie des Lichtes vertraut zu machen. Doch die Menschen bekamen nicht genug. So dauerte es nur eine Weile, bis der erste Mensch auf die Idee kam, die Lichtwesen würden ihnen nicht vertrauen, ihnen nur schaden wollen. Deswegen wurden sie gejagt und ausgerottet. Finstere Zeiten brachen an. Nur wenigen gelang es, in den Untergrund zu flüchten. Und heute sind die Geschichten über Lichtwesen nur noch Legenden und Mythen.

Müde schlug Maurice die Augen auf. Sein juckender Arm hatte ihm auch diese Nacht keine Ruhe gelassen. Schnell löste er den -ihn so nervenden- Verband, als seine Mutter sein Zimmer betrat. ,,Guten Mor- Maurice, lass' den Verband doch bitte. Ich weiß, dass du ihn nicht magst, aber es ist nur zu deinem Besten.", wies sie ihn an, als sie auf seinen entblößten Arm sah. Maurice seuftzte, bevor er aufstand, und einen neuen Verband aus seinem Schrank holte. ,,Beeil dich, du musst heute mit mir in die Stadt kommen, wir haben wichtige Dinge zu erledigen.", fügte seine Mutter noch hinzu, als er sich ein passendes Stück des Verbandes abschnitt. ,,Muss das sein?", fragte er und hielt bei seinen Bewegunge inne. Er war nicht gerne unter Menschen. ,,Ja, das muss sein. Dein Vater hat heute keine Zeit, und, wenn wir ehrlich sind, ist er auch nicht mehr der Jüngste. Also, beeil dich.", antwortete seine Mutter und verschwand aus seinem Zimmer. Maurice atmete tief ein, bevor er auf das hinunter sah, was ihm ein so ätzendes Leben bereitete. Auf seinem Arm prangte ein großes Lichtmal. Heutzutage würden wir es einfach als Tattoo bezeichnen, mit dem Unterschied, das es wirklich leuchtete. Maurice war nämlich keineswegs so normal, wie es den Anschein hatte. Er war ein Lichtwesen. Und genau das musste er verstecken. Würde das die Welt erfahren- er wäre schneller tot als er bis drei zählen könne. Und vermutlich auch seine geliebten Eltern.

Naja, wohl eher Adoptiveltern. Sie nahmen Maurice bei sich auf, als sie ihn, nur wenige Tage alt, nachts am Straßenrand liegen sahen. Damals noch nichts ahnend, was ihr Sohn war. Doch sie liebten ihn von der ersten Sekunde an, weswegen sie ihn schützen und vor der Öffentlichkeit versteckten. Kaum einer wuste, dass Maurice existierte. Erst als er älter wurde und seine Lichtmagie zu kontrollieren wusste, nahmen sie ihn mit raus. So hatte Maurice keine Freunde und mochte es deswegen auch nicht sonderlich, raus zu müssen, wie es heute der Fall war.

Feste wickelte Maurice den Verband um seinen Arm, damit auch ja kein Licht durch schien. Dann warf er sich Klamotten über und ging hinunter in die Küche, wo seine Mutter bereits auf ihn wartete. Auch sein Vater schlurfte gerade in die Küche, weswegen sich Maurice beeilte, das Frühstück herzurichten. ,,Guten Morgen, Vater.", begrüßte Maurice ihn fröhlich. ,,Morgen.", brummte dieser zurück. Maurice liebte seinen Vater, obwohl er wusste, dass dieser lieber einen starken, kräftigen Burschen zum Sohn hätte. Leider waren Lichtwesen für gewöhnlich sehr klein, und schmächtig. Genauso wie man Maurice auf den ersten Blick beschreiben würde. Doch sein Vater konnte diese Tatsache ganz gut verstecken und schenkte Maurice seine ganze Liebe. Dennoch sah man manchmal die Enttäuschung in seinen Augen aufblitzen, wenn er sah, das Maurice zu schwach war, um ihm bei der Gartenarbeit zu helfen.

Gemeinsam saß die Familie am Frühstückstisch beisammen. Maurice' Mutter erzählte ihrem Gemahl sehr ausschweifend, was sie heute alles erledigen müsse, als sie auch schon auf die Uhr sah und erschroken aufsprang. ,,Maurice, wir müssen los! Sonst schaffen wir heute nicht alles. Hast du es auch ja gut verdeckt?", rief sie und begutachtete Maurice' Unterarm kritisch. ,,Habe ich, mach' dir keine Sorgen.",  meinte dieser uns zog seinen Arm vorsichtig aus ihrem Griff. ,,Na gut, dann können wir ja los. Bis später!", sagte die Frau und gab ihrem Mann einen kurzen Kuss. ,,Bis später, Vater.", sagte auch Maurice und folgte seiner Mutter aus dem Haus.

,,Okay, lass' uns zuerst zum Friseur gehen. Danach treffen wir uns mit Susanne und zum Schluss gehen wir dann noch einkaufen.", erklärte seine Mutter ihr heutiges Vorhaben. Das könnte ja heiter werden.

Spät am Nachmittag kehrten die beiden zurück. Maurice' Füße schmerzten. Hätten sie doch bloß zwei Pferde und nicht nur eines, so hätten sie beide reiten können. So jedoch hatte seine Mutter darauf bestanden, zu Fuß zu gehen. Erschöpft wollte sich Maurice auf die Mauer, die ihren Hof umrandete, fallen lassen, als plötzlich laute Trompeten zu hören waren. Erschrocken sprang er auf und blickte seine Mutter verwirrt an. Auch diese runzelte die Stirn und die Nachbarn streckten neugierig ihre Köpfe aus den Türen. Auch Maurice' Vater kam auf seine Familie zugehumpelt. ,,Maurice, gehe rein! Jetzt!", herrschte er ihn an. Maurice machte große Augen und huschte ängstlich, was jetzt passieren würde, in ihr Haus. Seine Neugierde war allerdings so groß, dass er aus dem Wohnzimmerfenster lugte, um zu sehen, was geschah. Ein paar Sekunden war es ruhig. Dann ertönten ein zweites Mal Trompeten und vier weiße Pferde trabten die Straße entlang und blieben mitten vor ihrem Haus stehen. Die Reiter trugen lange rote Umhänge, auf denen das Siegel des Kaisers zu sehen war. Das bedeutete nichts Gutes...

,,Wir sind die Boten des Kaisers!", begann einer von ihnen zu sprechen. ,,Und es ist unser Pflicht euch zu verkünden, dass die Mataner in unser Land eingefallen sind und mit Krieg drohen. Deswegen muss aus jeder Familie ein kampffähiger Mann einberufen werden, um seinen Kriegsdienst zu leisten. Ich werde jetzt die einzelnen Familien aufrufen und einen Einberufungsbefehl erteilen. Sollten Sie diesem nicht nachgehen, so wird das Konsequenzen haben. Nun gut: Die Sandri-Familie! Die Peters-Familie! Die Eray-Familie!" ,,Nein!", schoss es Maurice durch den Kopf, als sein Nachname aufgerufen wurde. Sie können doch nicht seinen Vater einberufen! Fassungslos sah er zu, wie sein Vater seiner Mutter seinen Gehstock gab und auf den Boten zu ging. Schnell rannte er aus dem Haus. ,,Nein! Das können Sie doch nicht tun! Mein Vater hat im letzten Krieg schon tapfer gekämpft!" Doch die Boten blieben  hart. ,,So lautet der Befehl des Kaiser. Tut mir Leid, Kleiner." ,,Maurice, verschwinde. Du entehrst mich!", knurrte sein Vater hinter ihm. Mit Tränen gefüllten Augen sah er seinen Vater an, der stur wegblickte und den Einberufungsbefehl entgegen nahm. Wütend und traurig zugleich rannte Maurice in ihren großen Garten uns setzte sich unter die große alte Eiche. Hier hatte er schon früher gerne gesessen, als seine Magie noch unkontrollierbar gewesen war. Dieser Platz hatte ihn immer beruhigt. Und nun saß er hier, vergrub sein Kopf in seinen Knien, währen stumme Tränen seine Wangen hinunter liefen.

Warum lief alles in seinem Leben grundsätzlich schief?

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Hallu! :3

Der Anfang der Mulan-Zomdado-Fanfiktion! Ihr habt einstimming für diese gestimmt, und, obwohl die Umsetztung jetzt ein bisschen gebraucht hat, hoffe ich, dass sie euch gefallen wird!

Leider werden die ersten Kapitel wenig Zomdado beinhalten, aber wer den Film Mulan kennt, kann sich ja vorstellen, welche Rolle Zombey einnimmt und wann er dann auftauchen wird. Der Rest kann sich ja überraschen lassen!

Natürlich werde ich versuchen viel Eigenes in die Story zu stecken, sodass es nicht komplett langweilig ist, aber vieles wird ähnlich verlaufen. Macht euch schonmal auf ein paar Gastauftritte und Sidekicks bereit! Yolomaudadolo! (Hab ich das vermisst!)

Lg Kiki

Zomdado-Story | ReflectionWhere stories live. Discover now