Von Toten und Tröstenden

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Die Tage vergingen und die Truppe zog mit zügigen Schritten Richtung Osten. Maurice wurde immer nervöser, was nicht nur an dem Hauptmann lag, der immer wieder seine Nähe suchte, sondern vielmehr daran, dass er tatsächlich bald kämpfen würde. Das alles schien ihm so unreal, so weit entfernt, dass er gar nicht glauben konnte, wohin sie gerade zogen. ,,Es ist irgendwie seltsam. Als wäre ich in eine andere Dimension gerissen wurden, eine andere Welt.", erklärte Maurice Zombey, bei einer ihrer nächtlichen Teepartys, wie sie es liebevoll nannten. ,,Maudado, du musst mir versprechen, dass du auf dich aufpasst.", hatte dieser geistesabwesend geantwortet. ,,Dann pass' du auch auf dich auf.", erwiederte der Jüngere und sah Zombey eindringlich an. Doch dieser antwortete nur mit einem schmerzerfüllten Ausdruck in den Augen. Denn Zombey kannte den Krieg bereits. Und er hatte das unwiederrufliche Gefühl, dass dieser Kampf, der auf sie zukam, nicht gut ausgehen würde. Doch er machte sich keine Sorgen um sich selbst. Er machte sich Sorgen um Maudado. In den Wochen, in denen sie nun beisammen waren, hatte er so tiefe Gefühle für ihn entwickelt, dass ihm ein Leben ohne ihn schier unmöglich erschien. Allerdings hatte er einfach nicht den Mut, ihm das zu sagen. Und so blieb er stumm, nach dieser bitte Maudados, und schmolz für den jungen Mann dahin, der da vor ihm saß und sich so um ihn sorgte.

,,Paluten?" ,,Oh Manu, nerv' doch nicht jetzt!", maulte der Angesprochene. ,,Na gut, dann frag' ich eben Maudado!", schnaubte Manuel empört und wendete sich an den Blonden. ,,Sag mal Maudado, wenn das alles hier vorbei ist, was willst du dann machen?" ,,Oh, keine Ahnung. Es wird wohl schwer sich wieder in den Alltag einzufinden, aber ich denke, dass werde ich wieder versuchen.", antwortete er. ,,Also ich werde berühmt!", beteiligte sich Paluten jetzt doch an dem Gepräch. ,,Mit dir hat keiner geredet!", maulte nun Manuel seinen besten Freund an. Maurice lachte jedoch nur. ,,Und wie willst du das schaffen?", fragte er Paluten. Doch bevor dieser antworten konnte, fiel ihm Manuel ins Wort:,,Gar nicht. Er hat nämlich kei Talent!" ,,Hab ich wohl!", rief dieser jedoch sofort. ,,Was soll das denn sein? Mit Schweinen reden?!", fragte Manuel ironisch. ,,Vielleicht! Immerhin bin ich talentierter als du!" ,,Das glaubst auch nur du selber!" ,,Ähm, Leute?", unterbrach Maudado die beiden Streithähne und deutete vor sich.

,,Nein!", war alles, was sie noch sagten.

,,Was ist los, Maudado, warum bleibt ihr stehen?", fragte der Kommandant, doch Maurice deutete nur auf das Feld vor ihnen.

Es war, als würde eine Welt zusammenbrechen. Wie Porzellan, dass in Zeitlupe vor deinem geistigen Auge hiunterfällt und dich mit einem lauten Klirren wieder in die Realität zurückholt. Und du kannst es nicht verhindern. Nur mit vor Schrecken geweitet Augen daneben stehen und zusehen, völlig untätig, wie es passiert.

,,Nein..."

Vor ihnen erstreckte sich ein riesiges Feld voller Leichen. Leichen, die durch die typisch roten Umhänge eindeutig als die Truppe des obersten Anführers der chinesischen Armee zu erkennnen waren. Mit vorsichtigen Schritten ging Maudado auf einen der leblosen Körper zu. ,,Zombey?", rief er ihn mit brüchiger Stimme. Sofort eilte er zu ihm, doch als er den Toten vor Maudado sah, fiel er auf seine Knie und weinte bitterlich, um den Tod seines Vaters. Voller Schuld und Mitgefühl, ließ sich Maurice neben ihn sinken und nahm ihn in den Arm. ,,Es tut mir so Leid.", flüsterte er ihm zu und wurde von Zombey näher gezogen. ,,Das muss es nicht.", flüsterte Zombey unter Tränen zurück. ,,Er war sich immer bewusst, auf was er sich einlässt." Maurice bemerkte, dass der Kommandant versuchte, seine Tränen zurückzuhalten und drückte seine Hand. ,,Es ist nur schade, dass er dich niemals kennenlernen wird.", murmelte Zombey. Maudado wusste nicht recht, wie er mit so viel Emotionen umgehen sollte, denn das Leid seines Freundes schmerzte ihm selbst. Sie wussten nicht, wie lange sie dort so saßen und es war ihnen auch herzlich egal. Alles, was in diesem Moment zählte, war das Leid des jeweils anderen zu mindern, koste es, was es wolle. Nach einiger Zeit half Maurice seinem Freund auf und hob das Schwert seines Vaters auf. ,,Ich glaube, er wäre froh, wenn er es in deinem Besitz wüsste.", sagte er zu Zombey und versuchte ihm ein aufmunterndes Lächeln zu schenken. Dieser nahm es entgegen und versuchte das Lächeln zu erwiedern. Voller Gefühl wischte Maudado ihm die Tränen aus dem Gesicht. ,,Das hätte er nicht gewollt.", flüsterte er und sah ihm tief in die Augen. Und Zombey nahm diese Ruhe, die er ausstrahlte, in sich auf, und lächelte. ,,Danke.", war alles, was er zu sagen brauchte. Dann zog er Maudado in eine liebevolle Umarmung, die ihm so viel Trost spendete, dass er glaubte, die ganze Welt heilen zu können.

,,Hauptmann!", ertönte die strenge Stimme von Devillius und Maudado löste sich von dem Größeren, peinlich berührt, dass alle ihnen bei diesem intimen Moment hatten zu sehen können. ,,Es ist keine Zeit, für sentimentale Dinge! Suchen Sie nach Spuren, in welche Richtung die Mataner gegangen sein könnten. Sie können nicht weit sein!", herrschte er Zombey an. Gefasst wandte er sich an seine Truppe. ,,Ihr habt ihn gehört. Sucht nach Spuren.", gab er den Befehl aus. Kaum fünf Minuten später schrie einer der Rekruten auf. Er hatte Hufspuren entdeckt, die geradewegs auf das Schneegebirge zu gingen. ,,Männer, wir machen uns auf! Zeit, diesen Matanern mal kräftig in den Hintern zu treten!"

Und sollte etwas schiefgehen, so wusste Maurice nun, dass er Zombey heilen könnte. Denn das war, was wirklich zählte.

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Hallihallo! :3

Etwas traurig, aber naja. Das musste geschrieben werden. Habe trotzdem versucht, es nicht zu viel werden zu lassen. Hoffe dadurch ist es nicht allzu komisch geworden. Kritik ist gerne gesehen! :D

Ansonsten, eigentlich hatte ich es ja nicht vor, aber, keine Ahnung, so abwegig kommt es mir nicht mehr vor...wollt ihr #Kürbistumor? Also nicht nur als Freunde sondern als ein richtiges Paar? Ich bin mir nicht sicher, mir gefällt die einfache Freundschaft ganz gut, aber manchmal habe ich so süße Szenen zwischen den beiden im Kopf und...naja...das wär' halt irgendwie süß. Trotzdem würde Zomdado im Fokus bleiben, aber eigentlich bin ich ja immer für Pairings zu haben :D

Naja, #Yolomaudadolo!

Lg Kiki

Zomdado-Story | ReflectionUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum