♯Cнαpтer 43 ~ Mιdɴιɢнт Coɴverѕαтιoɴѕ.

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Im Aufzug schien es von Atemzug zu Atemzug kälter zu werden.

Ungeduldig trommelten meine Finger auf das Tastaturenbrett.

Tastete Cato die Wände ab, um auch ja nichts falsch zu machen? Oder machte er vielleicht möglichst kleine Schritte, um niemanden aufzuwecken? So vorsichtig war er doch aber sonst nie!

Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, bog Cato endlich um die Ecke, und sprang zu mir in den Fahrstuhl.

»Wird auch Zeit«, murrte ich, und ließ meine Hand auf die »eins« sausen.

Schweigend warteten wir darauf, dass die Türen sich wieder schlossen, und das Gefährt sich hinabsenkte.

Nervös umschlang ich mit den Händen meine Tallie; ein schwacher Versuch, mich vor der klirrenden Kälte zu schützen, die meinen Körper befiel.

Unter dem Satinmorgenmantel aus fließendem Gold trug ich meine altbewährten Schlafklamotten, die ich ins Herz geschlossen hatte, seit ich zum ersten Mal in den Kleiderschrank gespäht hatte: Eine weiße Schlafshorts, übersät mit hellblauen Sternchen, und ein dazu passendes Shirt, mit einem supersüßen Teddybär drauf.

Ja, ich hatte eine Schwäche für süße Teddys.

Und nein, das ließ mich jetzt weder kitschig, noch mädchenhaft erscheinen.

Teddys waren nun mal süß.

Und Punkt.

Der Fahrstuhl glitt auf.

Innerhalb von Sekunden schien die Luft um uns herum noch mehr abzukühlen, und Cato zog sich seinen dunkelblauen Kaschmirmorgenmantel fester um die Schultern.

»Es ist furchtbar kalt hier. Haben sie auf dieser Etage etwa keine Heizung?«

Er klang gerade so, als wäre es meine Schuld, dass es plötzlich so eisig war.

»Psst«, zischte ich, und bedeutete ihm, auszusteigen.

Cato gehorchte grummelnd, und ich kämpfte mühsam dagegen an, ein drittes Mal mit den Augen zu rollen.

Kaum hatte er erfahren, dass wir Marvel und Glimmer aufsuchen würden - wozu wir natürlich mein kuschlig warmes Zimmer verlassen mussten - war sein Enthusiasmus für Verschwörungstheorien verflogen, und er hatte sich stattdessen lieber aufs Herumnörgeln konzentriert.

»Wieso können wir nicht einfach ...«

Es fing schon wieder an.

Frustriert stieß ich die Luft aus, bevor ich wortlos an ihm vorbeimarschierte, den Flur der ersten Etage entlang.

Gerade hatte ich einen Fuß auf den altrosa Boden gesetzt, da entschlüpfte meinen Lippen ein ehrfürchtiges Seufzen.

Alles war silbern.

Alles glänzte.

Alles sah aus, als wäre es in flüssiges Sternenlicht getaucht.

Wände aus Diamanten.

Türen aus Glas.

Jetzt, wo alles dunkel war, und nur die vielen elfenhaften Lichter den Weg beleuchteten, wirkte die Umgebung noch magischer und eindrucksvoller als bei meinem ersten Besuch.

born to die ✘ the hunger games [1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt