(12) Verlobungsgeschenk

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Eine eisige Kälte bildete sich auf meiner Haut.
Vielleicht lag es daran das ich vor kurzem noch ohnmächtig da lag aber ich wusste es besser.

Mein Vater.

Er lebte.

Er durfte nicht leben.

Ich hatte ihn getötet.

Jahre lang hatte ich versucht dieses Trauma wieder aus mir heraus zu bekommen. Als kleines Mädchen war ich nach diesem Abend gebrochen gewesen.
Ich lag Jahre lang schreiend im Bett, wenn mich die Alpträume wieder weckten.
Monate lang versuchte ich damit klar zu kommen das ich jemanden getötet hatte. Und jetzt? Jetzt erfuhr ich das mein erster Mord, der der mich zu der Frau machte die ich heute war, einfach bloß eine Lüge war?

Nichtmal ich selbst wusste was ich in diesem Moment fühlte.
Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen als würde sich eine feste, kalte Klaue darum legen um es gnadenlos zu zerquetschen.

Trauer stieg in mir auf.
Alles was ich in meinem Leben durch gemacht hatte, die vielen Verletzungen, die Freunde die ich durch Aufträge verlor, Jacob's Tod. Das alles war nur passiert weil wir dachten er sei gestorben.
Jay hatte die Gang anfangs gegründet um sich über Wasser halten zu können. Daraus entstand dann immer mehr.
Alles war eine Lüge.
Mein ganzes Leben basierte auf einer Lüge.

Tränen stiegen mir in die Augen.
Noch immer schaffte ich es gerade mal meinen Kopf zu bewegen.
Zu schwach um die Tränen aufzuhalten, ließ ich es einfach geschehen.

Thomas umfasste meine Hand fester.
Wusste er von ihm?
Selbst wenn, es spielte keine Rolle.

,,Freudentränen nach all den Jahren?", grinste er hämisch.
Seine Gefolgsleute hinter ihm fingen spöttisch an zu lachen.

Ich hätte ihm gerne gesagt was ich dachte. Das er an allem schuld war. An meinem verkorksten Leben. Daran das ich so viel Leid ertragen musste. Aber mein Mund war zu ausgetrocknet als das er ein vernünftiges Wort hätte heraus bringen können.

Ich war völlig wehrlos.

,,Verpisst euch!", knurrte mein Freund...Verlobter. Keine Ahnung. Ich hatte nie ja gesagt. Auch wenn ich es wollte. Theoretisch waren wir also nicht verlobt.

Der Schwarzhaarige Mann musterte Thomas. Leicht legte er den Kopf schief und ließ seinen Blick zwischen uns hin und her wandern.
Bis er wieder eiskalt wurde und zu meinem Freund auf schaute.

,,Thomas Thomas. Ich hab mir nicht umsonst diesen Zeitpunkt ausgewählt.
Jetzt seit ihr zwei endlich mal alleine und nicht ständig von euren Wachhunden umgeben. Obwohl das auch nicht so schwer ist an denen vorbei zukommen. Ich wusste schon lange das du den Ring hast. Aber findest du nicht du hättest mich vorher um Erlaubnis fragen sollen? Schließlich bin ich immer noch ihr Vater nicht wahr?"
Seine schmalen Lippen umspielte ein gehässiges Grinsen.

Er hatte uns bereits seit längerer Zeit ausspioniert.
Die Vorstellung das er mich und Thomas beobachtet hatte, ließ mich schaudern.

,,Aber naja wie dem auch sei. Da ich meiner Tochter ein schönes Geschenk zu eurer Hochzeit machen wollte, hab ich euch schon mal euer Verlobungsgeschenk zukommen lassen. Wie hat's euch gefallen?
Meine kleine Überraschung?"

Wenn es überhaupt möglich war, dann zogen sich seine Mundwinkel ein noch größeres Stück nach oben.
Geschenk? Was meinte er denn mit Geschenk?
Panisch überlegte ich ob ich in den letzten Wochen seltsame Post erhalten hatte oder irgendwelche Geschenke von Leuten die seine Spione sein könnten.
Und dann wurde es mir klar.

Die Bombe...

Das war er.

Mein 'Vater'.

Er hätte Thomas töten können. Er hätte Dylan töten können. Oder Nathan.
Aber in einem Punkt war ich mir sicher. Eigentlich, war ich sein Ziel.

Auch Thomas schien es erkannt zu haben. Er war noch nie blöd gewesen. Ein echter Stratege eben.

,,Ach war schön dich wiedergegeben gesehen zu haben", säuselte er leicht.
,,Aber wir müssen dann auch mal wieder los."
Elegant schwang er seine Waffe über den Rücken und drehte sich um in Richtung Waldstück.

Leicht drehte er seinen Kopf über die Schulter und blickte mich kalt an.
Seine Augen sprühten nur so vor Hass.
,,Nimm das als Warnung!", knurrte er. ,,Das war nicht das letzte mal das wir uns gesehen haben."

Das war das letzte was ich mitbekam.
Danach nur noch Schwärze, wabernde Gestalten die sich von uns wegbewegen.
Und Thomas der mit zitternder Stimme meinen Namen rief.

Verzweiflung.

Trauer.

Wut.

Angst.

Blanke Panik war darin zu hören.

Ok sieht so aus als ob ich weiter schreibe.
Und da hat sich was im Titel getan. Hab das -Abgebrochen- weggenommen. Also jaaaa. Ok also ich schreibe weiter aber langsam. Halt immer dann wenn ich vielleicht mal Lust habe :D

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⏰ Poslední aktualizace: Mar 28, 2017 ⏰

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