(8) Glück oder Schicksal

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Sofort als ich die Schlüsselkarte in den Schlitz steckte, das Zimmer Nummer 27 öffnete und mit einen Fuß den Raum betrat, blieb ich abrupt stehen. Thomas rannte regelrecht gegen mich. ,,Wow!" Er fing sich aber relativ schnell wieder. ,,Was n' los?", fragte er mich lachend. Ich reagierte nicht. Ich war zu überwältigt. Das ist es was ich mir gewünscht habe. Nicht das edle Zimmer, dass sich gerade vor mir auftat. Nicht das braune King-Size Bett, mit den kunstvoll eingearbeiteten Verzierungen an den Beinen. Nicht der riesige Flatscreen der auf dem Tisch vor dem Bett stand. Nein, es war einfach bloß die Tatsache, dass alles mit ihm teilen zu dürfen. Thomas holte mich mit einem piekser in den Rücken zurück. ,,Ist was?", fragte er nochmal. Ich machte einen kleinen Schritt vor, nur um dann abrupt auf dem Absatz kehrt zu machen und ihn im seine Arme zu springen. Lachend fing er mich auf. ,,Ich schätzte dir gefällt es", lachte er. ,,So lange du bei mir bist!", säuselte ich bevor ich unsere Lippen miteinander verschloss. ,,Wollen wir nicht vielleicht erst mal rein?" Ich grinste kurz und zog ihn dann hinein.

,,So, und was machen wir zwei hübschen jetzt?", fragte er schelmisch. ,,Ich weiß nicht was du machst aber ich hau mich erst mal in dieses krasse Bett!" Mit einem Satz lag ich auch schon drin. ,,Und die Koffer?", fragte er gespielt fassungslos. ,,Lass sie liegen und komm her!", bettelte ich. Er schüttelte lachend den Kopf, kam aber rüber. ,,Warte!", befahl ich mit ausgestreckter Hand. ,,Bring mir die Fernbedienung!", schmollte ich. Thomas lief drei Schritte, schnappte sich die Schaltung und warf sie zu mir. Ich fing sie elegant aus der Luft und drückte auf den An-Schalter. Thomas schmiss sich nicht ganz so sanft neben mich. ,,Ah! Mach das Bett nicht kaputt!" ,,Das ist deine einzige Sorge? Das arme Bett?" Ich kuschelte mich in die Kissen. ,,Das Teil ist einfach so bequem!" ,,Und ich aus Stein oder was?", fragte er beleidigt. Statt dem Kissen legte ich meinen Kopf auf seiner Brust ab. Immer wieder testete ich ob ich auch wirklich die richtige Stelle gefunden hatte. ,,Äh ne. Ich bleib beim Bett." Ich schmiss mich an's Fußende auf den Bauch. ,,Wie bitte was?" ,,Sorry aber was Bequemlichkeit angeht, ziehe ich das Bett vor!" Er packte meinen Fußknöchel und zog mich zu sich ran. Ich schrie erstickt auf und versuchte mich am Bettrand festzuhalten. Was kläglich scheiterte. Ich rutschte ab und wurde unter Lachkrämpfen zu ihm gezogen. Und es machte die Sache nicht besser das er anfing mich zu kitzeln als er mich in den Armen hielt. ,,Hör auf", lachte ich. ,,Bitte!" Ich hatte es geschafft mich auf den Rücken zu drehen und versuchte nun, mich mit Händen und Füßen zu wehren. Doch als ich einmal nicht aufpasste, schaffte er es sich meine Hüfte zu greifen und mich hoch zu heben. Völlig außer Atem landete ich liegend auf seinem Schoß. Ich keuchte immer noch vor Erschöpfung. Warum musste ich auch so kitzlig sein? Oder eher, warum kannte er nur die besten Stellen so gut? Vorsichtig strich er mir die Wange entlang, während er mich verträumt ansah. ,,Womit hab ich dich bloß verdient? Ich hab echt Glück." Schelmisch sehe ich ihn an. ,,Das war kein Glück mein lieber. Du hast mich entführt. Das hat mit vielem zutun. Aber ganz sicher nicht mit Glück. Und soll ich dir noch was sagen? Du hast..." ,,Ach halt einfach die Klappe. Als wärst du nicht froh darüber." Ich wollte gerade antworten, da drückte er mir schon seine Lippen auf und ich wurde in eine aufrecht, sitzende Position gebracht. Meine Finger hatten sich bei sowas nie unter Kontrolle und ich schwöre, sie wanderten wie immer selbständig zu seinem Nacken um sich dann in seinen Haaren festzukrallen. Ihm entlockte das bloß ein Lächeln. Naja eher ein Grinsen. Ich verstand garnicht wie ich wütend auf ihn sein konnte. Oder eher, wie ich es ohne ihn in meinem Entzug ausgehalten hatte. Ihn nicht bei mir zu haben raubte mir den Atem. Ok, momentan tat er es auch aber das war eindeutig was anderes.

Langsam kippten wir wie von selbst nach hinten. Seine Finger fuhren meinen Rücken ab und jedes Mal wenn er meine Haut an den Armen berührte, kribbelten diese, als würden tausende von Ameisen auf dieser einen Stelle tanzen. ,,Ich hab auch ziemliches Glück", murmelte ich als ich mich kurz löste. ,,Ich dachte das war kein Glück", neckte er mich. Meine Lippen schwebten immer noch nur ein paar Millimeter über seinen. ,,Ob Glück oder Schicksal, alles was zählt ist, dass du mir gehörst. Für immer." Seine wunderschönen braunen Augen leuchteten beinahe vor Liebe. Liebe zu mir. ,,Kannst du haben." Meine Stirn ruhte auf seiner. So hielt er mich einfach im Arm. Sein Duft nebelte mich regelrecht ein. Verzauberte mich beinahe. Ich vergrub mein Gesicht in seinem Hals und versuchte so viel wie möglich einzuatmen. ,,Was machst du da?" Ich ließ mich langsam von ihm runter gleiten und fiel neben ihn. Trotzdem behielt ich meine Nase an seinem Hals. ,,Du riechst gut." Er lachte kurz, zog mich dann aber noch näher an sich. ,,Ich liebe dich", war das letzte was ich sagte und ,,und ich liebe dich", das letzte was ich zu hören bekam, bevor ich einschlief.

Die Angst der Schattengeister Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang