(10) Unterbrechung

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,,Ok. Was machen wir jetzt?" Thomas kommt gerade frisch geduscht aus dem Bad und rubbelte sich die nassen Haare mit einem Handtuch trocken.
Gott, das sieht so süß aus.
,,Wir gehen jetzt erstmal was essen und dann geht's weiter."
,,Weiter?", frage ich verwirrt. ,,Wohin denn?"
,,Auf die Autobahn." ,,Haha ich lach mich tot."
,,Lass dich einfach überraschen." Ich seufze genervt aber lasse es dann doch bleiben. Er würde mir eh nichts sagen. Er verschwindet wieder ins Bad um sich fertig zu machen.

Gelangweilt liege ich auf dem Bett und schaue Fernsehen. Irgendsoeine Mist Dokumentation über Dinosaurier und ihre Lebensart. Yeah. Schlapp greife ich nach meinem Handy, das neben mir lagerte. Erstaunt stelle ich fest, dass ich eine Nachricht von Dylan hatte. Was will der denn?

'Hey Aura. Ich würde euch nicht stören wenn es nicht wichtig wäre. Aber weist du wo die neuen Granaten sind?'

'Ja...hinten im Waffenlager. Wie immer? Du weist schon, der Raum am Ende des zweiten Ganges. Da wo du immer deine Sachen raus holst...'

Was ist denn mit dem los? Das weis der doch ganz genau.

'Ja danke.'

Verwirrt lese ich mir erneut den Text durch. Sollte das ein Scherz gewesen sein? Naja, garantiert. Ich meine, es ist Dylan. Was konnte man da erwarten? Genau, nicht viel.

,,Also unter essen gehen, hatte ich nicht verstanden, an einer Raststätte anzuhalten." ,,Sorry aber wir können nicht wie die anderen einfach in den Speisesaal. Und das weist du." Ich gebe nur ein genervtes murmeln von mir und starre aus dem Fenster. ,,Jaja, ich weis."
Thomas schaut mich kurz mitleidig an und greift nach meiner Hand. ,,Hey Engel. Tut mir wirklich leid. Ich weis das du dir das nicht so vorgestellt hast aber ich habe wirklich keine Lust, dich aus dem Gefängnis raus holen zu müssen." Und schon wieder nur ein: ,,Jaja ich weis."

Den Rest der Fahrt redeten wir eigentlich garnicht. 
Abgesehen von ein paar Songs die ich im Radio mitsang, sehr zu Thomas Leidwesen -den Fakt ist eins, ich kann nicht singen- herrschte absolutes Stillschweigen, bis wir an einem abgelegenen Hügelkamm anhielten und er ausstieg. Wir waren den ganzen Tag unterwegs gewesen. Die Sonne ging schon unter, was ein beinahe malerisches Bild ergab. Trotz alledem taten meine Beine ziemlich weh und kribbelten, als ich sie endlich wieder ausstrecken konnte. Gähnend ließ ich die Schultern kreisen und versuchte die Verspannungen raus zu bekommen. Nix da. Das konnte ich vergessen. Ich fragte mich wirklich was Thomas hier wollte.
,,Aura?" Thomas Stimme klang beinahe schon etwas piepsig wenn nicht sogar nervös. Aber welchen Grund auf Erden sollte es geben um Thomas fucking Sangster aus dem Konzept zu bringen? Vorsichtig griff er nach meiner Hand und führte mich an den Abgrund. ,,Du willst mich jetzt aber nicht da runter werfen oder?", fragte ich gespielt entsetzt. ,,Ich kann mich ändern!" Ein kehliges Lachen entwich seiner Kehle. ,,Nein dich lasse ich nie wieder los! Versprochen." Ich lächelte bevor er mir einen kurzen Kuss gab. Verträumt schaute ich an ihm vorbei. ,,Ok und was wollen wir dann hier? Also wenn du mich nicht beseitigen willst?" Er schien nachzudenken, was er jetzt sagen sollte. Schließlich entschied er sich für: ,,Den Moment genießen." Und das tat ich.
Die Sonne tauchte alles in ein malerischen Anblick für den es sich zu sterben lohnte. Für einen Augenblick könnte ich mal wirklich abschalten und Frieden genießen. In Thomas Armes. Das ist alles was ich wollte. Schon immer.
,,Aura?", fragte Thomas plötzlich und zerstörte somit meine Idylle. ,,Hm?", murmelte ich nur als Antwort. Er atmete einmal tief ein. ,,Warum so nervös?", witzelte ich und drehte mich um, nur um mir einen kleinen Aufschrei zu verkneifen. ,,Du...du...du", stammelte ich, weil ich nichts mehr heraus bekam. Zu groß war der Schock, der mir gerade in den Knochen saß. ,,Tommy du kniest", stellte ich dämlicherweise fest. Wow wirklich geistreich von mir. Er grinste mich leicht zitternd an. ,,Du weißt das ich kein Mann der großen Worte bin deshalb frage ich dich jetzt einfach ok?" Ich hätte gerne genickt aber ich war paralysiert, konnte mich nicht bewegen. Und so musste ich zusehen wie Thomas eine rote Seidenschatulle aus seiner Jackentasche rausholte und sie aufklappte. Im Inneren befand sich ein funkelnder Ring, den ich mir sonst nur in meinem Träumen vorgestellt hatte. Und dann fragte er endlich die entscheidende Frage.
,,Willst du mich heiraten?" In mir ging ein Feuerwerk auf. Das war alles was ich gewollt hatte. Vor zwei Jahren hätte ich an Sketchs nich nicht einmal gedacht. Doch jetzt stand mein Freund oder besser gesagt kniete er vor mir und fragte mich ob ich den Rest meines Lebens mit ihm verbringen wollte. Ich wollte ihm gerade ein heftiges Ja um die Ohren pfeffern da explodierte etwas in der Ferne und Schüsse hagelten auf uns hinab.

Bum! Ist das zu fassen? Ich lebe noch wie schon oder?😂 naja es tut mir furchtbar leid das so lange nichts kam aber ich hoffe das ändert sich jetzt❤️

Die Angst der Schattengeister Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt