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Taddl Pov

Ardian steht langsam auf, ehe er mich in seine Arme zieht und mich einfach umarmt. Für mich da ist. Genauso wie Mert, obwohl sie nicht einmal wissen was los ist. Ich lehne mich gegen ihn und schließe meine Augen, ehe ich seinen Duft rieche. Er riecht so gut nach Parfum, weswegen ich und nur meine Arme ebenfalls um ihn schlinge und ich an mich drücke.
"Wir kriegen das hin", flüstert er nur leise, bis mein Handy vibriert. Nach kurzem zögern löse ich mich und ziehe mein Handy aus der Hosentasche.
"Mum", flüstere ich leise und sofort kommen mir wieder die Tränen hoch, ehe es aufhört zu vibrieren und nur noch die Benachrichtigung auftaucht.
"Komm, wir gehen schlafen", murmelt Ardy und macht alles fertig, ehe er sich bis auf die Boxershorts und Shirt auszieht. Regungslos sehe ich ihn an, als er das selbe bei mir macht und mich danach ins Bett zieht.

"Egal was passiert ist, denk daran, dass wir bei dir sind", murmelt er, ehe er mich in seine Arme zieht und sanfte Küsse in meinen Nacken gibt. Er streicht dabei durch meine Haare und nimmt meine Hand.
"Danke", hauche ich und muss automatisch Husten, da mein Hals total trocken ist, weswegen ich die Wasserflasche nehme und den Rest in einem Zug leer trinke.
"Aber jetzt denk nicht mehr daran, egal was passiert ist", murmelt er und setzt sich auf meine Hüfte.
"Kann ich nicht", murmel ich gehen sein Haar, da er sich einfach auf mich gelegt hat.
"Versuch zu schlafen. Du siehst müde aus", meint er aber und widerwillig nicke ich und umarme ihn ebenfalls, ehe ich meine Augen schließe und mit vielen Gedankengängen dann aber trotzdem einschlafe und ohne viele Zwischenfälle auch durchschlafe.

Am nächsten Tag streicht Ardian durch meine Haare, bis ich meine Augen öffne und ihn ansehe. Meine Augen brennen noch mehr als gestern Abend und ich seufze nur leise.
"Frühstücken?", fragt er leise nach und nach kurzem zögern nicke ich und stehe auf.
"Mir ist kalt", murmel ich noch und fange auch gleichzeitig an zu zittern. Ich fühle mich gerade einfach nur so einsam und allein gelassen. Es fühlt sich gerade einfach so an, als hätte ich meine Familie mehr und dieses Gefühl ist einfach nur grauenhaft.
"Nimm die Decke mit", meint er noch, ehe er mich auf die Beine zieht und die Decke um mich legt.

Zu Dritt frühstücken wir und eigentlich ist bis auf ein paar kleine Zwischenfälle alles ruhig. Nach dem Essen verräumen wir alles noch, ehe wir ins Wohnzimmer gehen und Tee trinken.
"Was ist passiert?", murmelt Mert irgendwann leise und sofort fange ich wieder an zu zittern, bis Ardian meine Hand nimmt und über meinen Handrücken streicht, dabei achtet er darauf, dass er nicht über die Wunden kommt.
"Ich..", murmel ich leise, aber ich kann das einfach nicht sagen. Das klingt so unlogisch. Sechzehn Jahre dachte ich, dass das meine Eltern sind. Ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht wieso sie auf einmal so einen Hass auf mich hatten. Wieso sie mich geschlagen haben oder ähnliches. Ich wäre nie auf diesen Gedanken gekommen, dass ich nicht ihr leiblicher Sohn bin. Das klingt so absurd.

"Ich bin nicht ihr Sohn", murmel ich leise und wische schnell die Tränen weg. Ich will nicht weinen. Es sollte mich nicht verletzen, immerhin hassen sie mich doch. Ich bin ihnen nicht wichtig. Es ist ihnen egal wie es mir geht oder was ich mache, solange ich das mache was sie verlangen ist es ihnen egal.
"Was?", fragt Mert schockiert und sofort ziehe ich meine Beine an meinen Körper und seufze.
"Ich bin adopiert", hauche ich fast tonlos und sehe in seine Augen, aber er sieht mich ebenfalls nur an und gibt mir keine Antwort, weswegen ich auf den Boden sehe. Jetzt hasst mich jeder.

Und als nach einigen Minuten immer noch keiner etwas sagt, stehe ich schnell auf und gehe einfach. Ich habe einfach niemanden. Sofort muss ich über diese Tatsache lachen. Ich bin echt ein trauriger Mensch. So traurig, dass ich einfach so ein Opfer bin. Mich wundert es nicht, dass meine Eltern mich hassen. Immerhin wollten sie mich als Baby auch nicht und wieso sollte sich dann auch irgendwas ändert?

Bin ja nur ich. Ich muss das doch aushalten.

Addicted | TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt