Aufgeben.

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Noch während Cato zählte sah er in Cloves Augen. Er sah in diesem einen kurzen Augenblick seine ganze Welt vor sich. Alles was ihn in dieser düsteren Zeit glücklich gemacht hatte. Und all das was er als einziges wirklich brauchte stand vor ihm und hielt sich ein Messer an die Kehle.
"1"
"Stopp!"
Cato starrte Clove an. Sie hatte erschrocken die Waffe gesenkt und wartete darauf das er sich für sein Geschrei erklärte.
"Ich kann dich das nicht tun lassen Clove", sagte er.
Sie sah verwirrt aus.
Cato suchte nach Cloves Hand, die sie vorhin vor Schreck zurück gezogen hatte und nahm sie in seine eigene.
"Cato ich werde dich nicht zurücklassen. Ich habe niemanden der auf mich wartet. Niemand der mich liebt", meinte Clove.
"Es wird niemand mehr sterben. Keiner von uns. Nicht Heute und nicht hier."
"Wie soll das gehen?", fragte Clove.
"Wir tun einfach gar nichts."
"Das wird nicht funktionieren, die Wölfe werden uns kriegen", erwiederte sie.
Clove blickte mitleidig in Catos Augen. Als sie Cato das erste mal  sah war er umgeben von Mädchen die in anhimmelten. Sie hasste ihn aber noch viel mehr hasste sie die Mädchen die keine Sekunde die Finger von ihm nehmen konnten.
Aber als sie neben ihm auf der Bühne stand, wusste das er in die Hungerspiele gehen würde, sah sie ihn nicht mehr wie früher.
Cato war für sie der mutigste Mensch den sie kannte. Und das er nun wie ein geschlagener Welpe vor ihr stand brach ihr das Herz.
Clove nahm Catos andere Hand:
"Cato ich möchte genau so wenig wie du das einer von uns stirbt. Aber wir können nicht beide gewinnen, sie werden es niemals erlauben. Und deshalb sterbe ich lieber als unglücklich zu leben."
"Okay", willigte Cato ein.
Doch bevor die kühle Klinge seinen Hals berührte ertönte erneut die Stimme.
"Halt! Wir nehmen die Regeländerung zurück. Meine Damen und Herren, wir präsentieren Ihnen die Gewinner der 74. Hungerspiele."

Es war still. Lange. Weder Cato noch Clove bewegten sich. Sie wagten es nicht ihren Ohren zu trauen.
Dann lachte Clove. Und dann lachte Cato.
Sie fiel in seine Arme und wünschte sich das dieser Moment niemals vergehen würde.
"Wir haben es geschafft", flüsterte er in ihr Haar, in dem er sein Gesicht vergraben hatte.
"Ja."

Das Hovercraft erreichte die Arena noch vor Sonnenuntergang. Niemand sprach ein Wort mit ihnen bis sie das Kapitol schliesslich erreichten.

"Ich glaub nicht, dass ihr das wirklich getan habt", sagte Brutus als sie das Apartement im Trainingscenter erreichten.
Weder Clove noch Cato wussten was sie sagen sollten den die jüngsten Ereignisse waren zu viel um sie einfach zu verarbeiten. Vor allem angesichts dessen, dass noch immer das Blut an ihren Händen klebte. Wortwörtlich. 
"Ihr wart so reizend", jauchzte der Stilist von Clove.
"Danke", sagte Clove. Es war das erste mal seit Stunden das sie sprach. Seit sie angekommen war fühlte sie sich wie in einer Trance und fürchtete das sie jeden Moment aufwachen und wieder in der Arena sein würde.
Cato hingegen war unfassbar nervös. Die eine Stunde die er nun schon getrennt von Clove verbracht hatte war für ihn fast nicht auszuhalten.
"Du bist fertig. Brutus will dich im Apartment treffen", sagte die Stilistin und führte ihn zur Tür.
Cato strich über die Samtärmel seines grauen Anzuges und richtete die blaue Krawatte.

"Man sagte mir das Präsident Snow sehr verärgert über deine Tat sein soll", meinte Brutus der auf der Couch sass. Enobaria sah Cato ebenso besorgt wie er an.
"Ich habe es getan weil ich sie Liebe", antwortete Cato.
"Und das solltest du auch besser jeden glauben lassen. Denn wenn auch nur eine Menschenseele darauft kommt das es nicht Liebe sondern Rebellion war die dich angetrieben hat wird er dafür sorgen das ihr beide dafür bezahlt", sagte Brutus.
Catos Wut staute sich auf. Doch er wusste das es ihm nichts bringen würde dagegen anzukämpfen. Im übrigen konnte er so oder so dankbar sein, dass er nicht tot war.
"Wo ist  Clove?", fragte er.
Seine Mentoren schwiegen und hatten sich wieder dem Interview zwischen Ceasar und Claudius zugewandt.
"Ich bin hier", wisperte sie dicht hinter ihm.
Auch wenn Cato Clove selbst mit verfilzten Haaren und Augenringen wunderschön fand, vergass er alles um sich herum als er sie so vor sich sah. Ihre Haare waren wieder lockig und gesund und ihre Augen strahlten wie kleine Sterne. Sie trug ein langes schwarzes Kleid in dem sie lieblich und gefährlich zugleich aussah.
Er konnte nicht in Worten ausdrücken wie wunderschön sie für ihn war, wie er sie liebte.
"Clove du siehst toll aus", sagte Enobaria und kniff Cato in seinen Arm beim vorbeigehen.
"Ja... Du bist... umwerfend", stotterte er.
"Danke", sagte sie verlegen.
Brutus grinste und schüttelte den Kopf:
"Seit ihr fertig? Wir haben ein paar hungrige Löwen zu füttern!"

Clove und Cato - Töten ist meine BestimmungWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu