Abschied

1.4K 70 5
                                    

Clove wartete auf ihre Mutter, die schon einige Sekunden später den Raum betrat. "Ich bin so stolz auf dich", sagte sie und umarmte ihre Tochter. Clove lächelte siegessicher in ihre Schulter und löste sich aus der Umarmung. "Du wirst gewinnen hörst du? Sei mutig Clove", flüsterte sie ihr zu bevor die kurze Zeit, die ihr für den Abschied geblieben war, vorbei war. Das werde ich, dachte Clove.

Cato hingegen erwartete niemanden und hoffte auch dass niemand kommen würde. Er brauchte keinen ausser sich selbst, jedenfalls war es das was er sich selbst immer wieder sagte. Dennoch öffnete jemand die Tür. Seine Mutter steckte ihren Kopf durch dir Tür und wartete seine Reaktion ab. Seuzfend setzte er sich auf einen Stuhl und winkte ihr zu. "Komm rein"
Wortlos liess sie sich in einen anderen Stuhl fallen und starrte ihn an. "Bist du gekommen um mich anzusehen oder willst du mir jetzt eine Predigt halten?", fragte er. Sie lächelte gezwungen und holte Luft: "Nein. Ich wollte dir bloss sagen das ich dich Liebe, dass werde ich immer. Komm wieder zurück." Cato starrte sie ungläubig an. Dann stand er auf und umarmte seine Mutter die er so viele Jahre verachtet hatte. "Verspreche es mir", sagte sie und legte ihren Kopf auf seine Schulter. "Ich verspreche es dir", meinte er.

Die Fahrt zum Bahnhof war nicht sehr weit, dennoch fühlte es sich für Cato und Clove wie Stunden an. Cessica plapperte etwas über das Kapitol und den Präsidenten, während die beiden sich Mühe gaben den anderen nicht anzublicken und so kühl wie möglich zu wirken. "Ihr werdet begeistert sein", hickste Cessica bevor sie in den Zug einstiegen.
Und das waren sie tatsächlich. Ein Abteil, dass einem Schloss glich. Sessel mit Samt überzogen, Tische aus bestem Holz und Kronleuchter aus tausenden funkelnden Diamanten. Dazu kam das reichliche essen. Puddinge in Farben die es eigentlich gar nicht gab, Brote mit Erdbeeren und Chilli belegt und Getränke in jedem Geschmack den man sich vorstellen konnte. Clove gab sich unbeeindruckt und setzte sich auf einen der Sessel, die bei weitem bequemer waren als sie aussahen. Cato stopfte sich ein Brötchen rein und liess sich dann im Sessel gegenüber von Clove nieder. "Ich dachte erst ich kenne dich nicht. Aber jetzt ist es mir wieder eingefallen. Du bist das Messermädchen", sagte er unbeeindruckt. Clove verdrehte die Augen. Auch sie erinnerte sich an ihn. Aber es wäre ihr lieber wenn sie das nicht täte.
"Du bist der Macho der sich immer anhimmeln lässt", erwiderte sie. Cato lachte. "Also von dir wurd' ich noch nie angehimmelt", sagte er grinsend. "Wird auch nicht passieren. Ich hab besseres zu tun. Gewinnen zum Beispiel." Clove richtete sich etwas auf und funkelte ihn böse an. Aber Cato legte sein schelmisches lächeln nicht einmal ab. Clove hatte es ihm angetan.

Clove und Cato - Töten ist meine BestimmungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt