Kapitel 27

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P.o.v Calum

Auf einmal polterte es oben und wir grinsten uns an. Das war definitiv Michael. Und schups, kurze Zeit später stand er unten in der Küche, starrte uns mit großen, grünen Augen an. Seine Augen glänzten, was ich noch nie bei ihm gesehen hatte. Er kam schnell auf uns zu, sah auf die Teller, wie hypnotisiert.

"Hey Mikey...gut geschalfen?", fragte ich freundlich und stand auf. "Setz dich und ess etwas..", meinte ich dann als er immer noch nicht reagierte. Er kam nur langsam aus seiner Starre und setzte sich dem entsprechend auch langsam auf den Stuhl. Ich drückte ihm dann lächelnd Gabel und Messer in die Hand.

Doch er sah nur kurz drauf und dann zu mir hoch. Und wie süß sein hilfloser Blick aussah! Ich hätte ihn am liebsten durchgeknuddelt!
Okay, jetzt wurde ich eindeutig verrückt! Ich hielt mich aber zurück und zerschnitt ihm dann seine Panecakes.

Er brauchte dann aber auch wieder seine Zeit bis er es in den Mund schob und förmlich dahinschmolz. Man konnte es ihm echt ansehen, war auch irgendwo verständlich.
Ich wollte nicht wissen wie lang er nicht mehr sein Lieblingsessen gegessen hatte.

"Schmeckt es dir?", fragte ich dann trotzdem noch mal nach. Immerhin kochte ich nicht oft, das machte meist meine Mutter. Er nickte aber, mit einem glücklichen Gesichtsausdruck, so wie ich das sagen konnte.

Und er aß dann wirklich fünf Teller! Zum Glück hatten wir so viel gemacht, aber da hatte Annika recht gehabt. Er hatte ewig nichts mehr ordentliches gegessen und vorallem nicht Panecakes.

Als er fertig war, sah er zufrieden aus, was mich und Annika zum lächeln brachte. Dann kam auch schon meine Mom und schickte Michael duschen. Er musste wirklich denken, er träume. Ich mein, dass ist doch total kurmisch, wenn einfach so Leute einem Obdachlosen so etwas anbieten. Wir kannten uns ja jetzt nicht wirklich.

Er ging dann auf jeden Fall und meine Mum machte wieder Kaffee für die anderen fertig, ich sah ihr mit Annika zu. Sie wollte die anderen schließlich nicht einfach so sitzen lassen und ihnen auch sagen, dass Michael und Annika hier waren und sich ausruhen mussten. Meine Mutter eben.

Als sie dann fuhr, war Michael immer noch nicht aus dem Bad zurückgekehrt, weshalb ich gucken gehen wollte. Ich stand also auf und lief zur Badezimmertür.
Klopfte an.

"Alles in Ordnung bei dir? ", fragte ich durch die Tür und lauschte. Das Wasser der Dusche lief auf jeden Fall, aber ich bekam keine Antwort. Vielleicht hörte er mich ja nicht und wollte einfach mal nur die Dusche genießen.

Wer würde das nicht?

Ich lief dann zu Annika ins Wohnzimmer zurück und ließ mich neben sie fallen. Ich merkte jetzt schon wie müde ich durch diese Nacht doch war. Ich brauchte meinen Schlaf, auch wenn sie das jetzt wie so ein Mädchen anhörte. Mein Körper war gegen Schlafmangel schon immer sehr empfindlich, kein Wunder das ich immer pünktlich ins Bett ging.

Okay, genug über mein Schlafverhalten nachgedacht. Ich unterhielt mich dann noch mit Annika. Eine halbe Stunde später war Michael allerdings immer noch nicht da und so ging ich nun sichtlich besorgt wieder zum Bad.

"Michael, ist alles in Ordnung?"
Keine Antwort.
"Du bist da jetzt schon 50 Minuten drin? Ich komm da jetzt rein, wenn du mir nicht antwortest!", rief ich besorgt. Was machte er da bitte?! Selbst Annika stand jetzt schon genauso besorgt hinter mir.

Badass Kitten // Malum AU Story - #wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt