Kapitel 3

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Pov: Calum

Ich kam dann an der vierten Kreuzung an, wo mich meine einzige und beste Freundin, Anna, fröhlich begrüßte. Sie war ähnlich wie ich. Keine Schlafmütze, immer gutgelaunt und genauso eine in der Schule wie ich.
Wir kannten uns nun seit fast fünf Jahren und waren echt die dicksten Freunde. Wir halfen uns gegenseitig, wenn es uns schlecht ging oder wenn wir Hilfe wo anders benötigten. Wir gingen zusammen in die Schule und in die gleiche Klasse, sitzen immer nebeneinander und machen alle Partnerarbeiten zusammen.

Es ist sogar schon mal vorgefallen, dass jemand gedacht hat, dass wir ein Päärchen wären. Ja, manchmal könnte es man denken, so vertraut wie wir miteinanderumgehen. Aber wir hatten noch nie so etwas zusammen und werden es auch nie haben.

Wir liefen dann zusammen weiter zur Schule und unterhielten uns fröhlich über das Wochenende, was jeder so gemacht hatte. So kamen wir dann recht schnell bei der Schule an. Wir waren sogar noch vor den Schülern da, die jeden Tag mit dem Bus kamen, und konnten so ohne irgendwelche dummen Sprüche an den Kopf zu bekommen, über den Schulhof gehen. Ich machte ihr dann die Eingangstür auf. Drinnen schlug uns gleich die angenehme Wärme entgegen, die draußen nicht mehr war. Ich machte auch gleich meine Jacke auf und lief mit ihr den geraden langen Gang entlang bis zur Treppe. Diese erklommen wir bis zum zweiten Stock, dort wo die Fachkabinette für Biologie, Chemie, Physik und Informatik waren.

Wir hatten jeden Montag als erstes zwei Stunden Chemie zusammen, in denen wir meistens ein Experiment machten und ein Protokoll dazu erstellen mussten. Mir machte das immer am meisten Spaß, lag nicht nur daran, dass ich es bracht, sondern auch weil es mein Lieblingsfach ist.
Also setzten wir uns an unseren Platz, relativ mittig. Klar, die meisten wollten, dass wir uns gleich ganz vorne hinsetzen sollten, damit wir gleich richtig strebermäßig rüberkommen. Aber wir sind wie gesagt keine Streber, dass behaupten sie nur, weil die Anderen neidisch sind. Uns fällt eben das Lernen leicht und wir müssen nicht viel dafür tun, aber hatte ich je mals behauptet, dass ich in jeden Fach immer so gut sein wollte? Ich glaub nicht, denn das macht doch einen Streber aus, oder? Er will immer der Beste sein, egal welches Fach und egal welches Schuljahr. Ich wollte es nicht, aber ich war es. Deshalb ignorierte ich auch die doofen Strebersprüche, die uns so einige aus unserer Klasse an den Kopf werfen. Das Blöde daran war, dass es Anna sich manchmal sehr zu Herzen nahm und somit es ihr auch mal echt beschissen dadurch ging. Ich merke das auch sofort und will ihr helfen, aber eigentlich immer blockt sie ab und frisst es in sich hinein, was ich echt zum kotzen fand.

Ding. Dong.

Und schon fing der Unterricht an und ich merkte, dass ich wiedermal nicht mitbekommen hatte wie die ganzen anderen aus unserer Klasse angekommen waren. Jetzt stand schon unsere Chemielehrerin vor uns und fing mit den Unterricht an.
Frau Knecht war eine kleine, zierliche Frau. Sie trug ihr bunt gefärbtes Haar stets offen und war so um die 28 Jahre alt. Ihr Charakter ist eigentlich immer sehr freundlich und sie macht auch gern mal bei kleinen Späßen im Unterricht mit, aber sobald es zuviel wird, kann sie ganz anders. Wir wissen alle, dass sie ohne zu zucken jemanden vor die Tür stellen kann oder gleich zum Direktor schafft, wenn dieser total aus der Reihe fällt.

"Herr Hood, aus was stellt man Ester her?", wurde ich dann von ihrer Frage wieder in die Gegenwart gebracht. Ich musste nicht lang überlegen und antwortete: "Aus einer organischen Säure und einem Alkohol, Frau Knecht." Man muss ja immer schön höfflich sein. "Sehr gut.", lobte sie mich und fing dann an unser heutiges Experiment zu erklären.

Badass Kitten // Malum AU Story - #wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt