Kapitel 1 ~ Tell Me A Lie

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Ash sah traurig aus, aber gab sich mit meiner Antwort “zufrieden“.  Als es zur nächsten Stunde klingelte gingen wir wieder in den Klassenraum. Wir hatten jetzt noch eine Doppelstunde Physik und dann endlich Sommerferien. Ich freute mich schon so darauf, denn meine Eltern hatten mir versprochen, wenn ich ein gutes Zeugnis hätte, dürfte ich meinen Bruder in London besuchen. Und glaubt mir, wenn ich sage, dass ich mich dadurch noch mehr in der Schule angestrengt hatte. Ich stand momentan in fast jedem Fach 1 oder 2. Außer in Mathe. Da stand ich 5. Zwar konnte ich ausgleichen, aber ich konnte machen was ich wollte. Ich verstand einfach nur Bahnhof. Meine Eltern würden mich also nie nach London lassen. In den letzten 5 Minuten wurden uns die Zeugnisse ausgeteilt, und wie ich es gesagt hatte, waren es 1er und 2er, außer in Mathe, dort stand ich 5. Verdammt. Nachdem klingeln gingen wir nach draußen, wo wir uns verabschiedeten. „Was macht ihr in den Ferien?“, fragte ich in die Runde.

 „Ich fliege mit meiner Familie nach Frankreich.“, sagte Amanda. Fatima erzählte: „Ich fliege nach Dubai mit meiner Schwester.“ Sydney erzählte freudig: „Ich fliege mit meiner Familie nach Los Angeles.“  Ich sah meine beste Freundin an. Sie würde doch sicher nirgendwo hin fahren. Doch in ihren Augen konnte ich sehen, dass auch sie sich auf was freute. „Ich fliege nach New York.“, sagte sie freudig. Na toll. Naja, blieb noch mein Freund. Doch dieser sagte, dass er morgen schon nach Ibiza flog. Jetzt werde ich die nächsten 6 Wochen hier in Wolverhampton versauern. Vielleicht hatte ich ja doch glück, und meine Mum  und mein Dad würden mich zu Liam lassen. Ich verabschiedete mich noch von den anderen und wünschte ihnen einen guten Flug. Als ich in unsere Straße einbog standen sehr viele Mädchen vor unserem Haus. 'Was ist denn hier los? ´, dachte ich. Ich nahm mein iPhone raus, und wählte die Nummer von zu Hause. „Wer ist da?“, fragte meine Mum. „Mum, ich bin es. Was ist hier los?“ „Oh Gott Katy. Fahr zu deiner Schwester Nicola. Dad holt dich ab, sobald es sich hier beruhigt hat.“ „Okay Mum. Bis später“, sagte ich und legte auf. Warum waren hier so viele Mädchen? Naja, erst Mal zu Nicola. Da Nicola in der Nähe wohnte, konnte ich hinlaufen. Nach 20 Minuten war ich bei ihr. Ich klingelte und Nicola machte die Tür auf. „Katy? Was machst du denn hier?“

 „Hey Nicola. Mum hat zu mir gesagt ich soll zu dir. In unserer Straße stehen Haufenweise Mädchen. Ich habe keine Ahnung was die da wollen. Dad holt mich nachher ab.“ Sie umarmte mich zur Begrüßung und ließ mich dann in ihre Wohnung. „Magst du was trinken?“ „Ja, hast du Yorkshire Tea da?“ „Na klar. So wie immer?“ ich nickte und setzte mich aufs Sofa. Ich mochte die Wohnung von Nicola. Sie war groß und  modisch eingerichtet. Nach ein paar Minuten kam sie mit 2 dampfenden Tassen Tee wieder. „Hab ich dir eigentlich schon gesagt, dass ich deine Wohnung liebe?“, fragte ich sie. Sie fing an zu lachen und antwortete: „Katy, dass sagst du immer, wenn du zu mir kommst. Also ja, du hast es mir schon oft gesagt, aber ich freue mich über dein Kompliment.“ Sie nahm einen Schluck Tee und redete dann weiter: „Sag mal, hast du heute nicht dein Zeugnis bekommen?“ Ich sah auf den Boden und spielte nervös mit meiner Tasse. „Katy?“ Ich sah auf. „Ja habe ich.“ „Zeig her.“ Ich schüttelte den Kopf und sah wieder zu Boden. „So schlecht?“ Ich nickte und nuschelte dann noch: „Die Ferien bei Liam kann ich mir so was von abschminken.“

 „Mum hat dir gesagt, wenn du gute Noten schreibst, dass du zu Liam kannst, oder?“ Ich nickte wieder. „Jetzt zeig schon her. Vielleicht kann ich mit ihr reden, dass du doch zu ihm kannst.“ Ich sah sie an und fragte: „Das würdest du für mich tun?“ Sie nickte. Ich nahm meine Tasche, die ich vorher auf den Boden abgestellt hatte, und fischte mein Zeugnis raus. Ich reichte es ihr, und sie sah mich mit großen Augen an. „Katy, du hast doch alles 1 und 2. Warum sollte dich Mum nicht… Oh.“, sagte sie, als sie mein Zeugnis sah. „Kannst du jetzt verstehen, warum Mum mich nicht zu Liam lassen wird? Mit der 5 in Mathe kannst selbst du nichts ausrichten. Ich hab´s mir selbst verbockt.“, schluchzte ich. Ich war den Tränen nah. „Hey Schwesterchen, nicht weinen. Vielleicht lässt Mum mit sich reden. Mach dir keine Sorgen. Nur eine Frage hätte ich. Wieso bist du nicht zu Ruth oder mir gekommen wegen Mathe?“

 „Ich wollte es alleine schaffen. Ich weiß doch, dass ihr beide sehr beschäftigt seid.“ „Komm, wir gehen jetzt zu Mum und regeln das, dass du in deinen Ferien nach London kannst.“, sagte Nicola und zog sich ihre Schuhe an. „Aber Mum hat gesagt, dass ich hier bleiben soll, bis Dad mich abholt.“ „Ist doch jetzt egal. Wir gehen jetzt nach Hause.“ Also stand ich auf, nahm meine Tasche und ging ihr hinterher. Als wir nach draußen kamen, fragte mich meine Schwester: „Hey, hast du Lust noch ein Eis zu essen?“ Ich nickte glücklich. Sie wusste einfach, womit sie mich glücklich machen konnte. Mit meinem Lieblingstee und meinem Lieblingseis.

 Als wir in dem Café ankamen, bestellte ich mir 2 Kugeln Cookie Eis. Nicola nahm 2 Kugeln Schokolade. Während ich auf mein Eis wartete, schaute ich mich in dem Laden ein bisschen um. Mein Blick blieb an einem jungen Pärchen hängen. Sie sahen sehr verliebt aus. Automatisch musste ich an Jason und mich denken. Als ich mir den Jungen etwas genauer ansah, bekam ich einen Schock. Der Junge da WAR Jason! Ich hatte Tränen in den Augen. Der Typ verarscht mich nur, dachte ich. Ich nahm mein iPhone raus und schrieb ihm eine SMS:

Ich: Hey Babe. Was machst du gerade?

Nach ein paar Sekunden konnte ich sehen, wie der Junge an dem Tisch sein Handy raus holte und schnell etwas eintippte. Dann vibrierte mein Handy.

Er: Hey Sweetie :* Ich packe gerade meine Tasche für Ibiza. Und was machst du?

Na warte!

Ich: Naja, ich bin gerade mit meiner Schwester in einem Café. Und soll ich dir was Lustiges sagen?

Er: Klar erzähl. Du weißt, dass ich gerne lache :D

Ich: Hier ist so ein Typ, der sieht dir voll Ähnlich. Und ihm gegenüber sitzt ne Billige Bitch. Sag mal, für wie dumm hältst du mich eigentlich?

Als er die SMS las, konnte ich sehen, wie ihm die Farbe aus dem Gesicht wich. Er sah zu mir rüber und wurde noch blasser. Ich zeigte ihm meinen Mittelfinger, nahm mein Eis, was mir gerade gegeben wurde, und stürmte aus dem Laden. Meine Schwester verstand nicht, und lief mir einfach hinterher. „Katy, was ist denn los?“, fragte sie mich als sie mich endlich eingeholt hatte. Ich war Richtung Park gerannt. Ich setzte mich unter meinen Lieblingsbaum. Es war eine alte Eiche. Dieser Baum bedeutete mir viel, denn auf diesen Baum hatte Liam mir damals das Klettern beigebracht. Ich setzte mich ins Gras und lehnte mich mit meinen Rücken gegen den Baumstamm. Ich versuchte noch immer die Tränen zurück zu halten, was gar nicht so einfach war.

Ich sah meine Schwester an. Keiner wusste, dass ich einen Freund hatte. Ich hatte es noch niemanden erzählt. Eigentlich wollte ich es Liam als ersten sagen, aber jetzt brauchte ich es ihm nicht mehr zu sagen. Mir lief eine Träne die Wange runter. Nicola nahm mir das Eis aus der Hand, stand auf, ging zum Mülleimer, schmiss es weg, kam wieder zu mir, setzte sich zu mir und nahm mich in den Arm. „Hey, alles wird wieder gut.“ Ich schüttelte meinen Kopf. Wir saßen eine ganze Weile unter der alten Eiche, bis Nicolas Handy klingelte. Sie nahm ab. „Hey Mum, was gibt’s?...Okay…Ja…Ja…Okay…Ja, bis gleich.“ Sie legte auf und steckte ihr Handy in die Hosentasche. „Mum hat gesagt, dass du wieder nach Hause kannst.“ Ich nickte nur. Ich war immer noch traurig. Wieso hatte er mich nur betrogen? Wir standen auf, und machten uns endlich auf den Weg nach Hause.

More Than This (Louis Tomlinson & Niam Horayne) [#Wattys2015]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt