Alles war still, nur ein leises Atmen vernahm ich. War es wirklich vorbei? Mit zitternden Händen griff ich nach einem Kieselstein und spielte damit in meiner Hand. Weiterhin spürte ich das stechen und brennen meiner Verletzung, doch versuchte ich es zu ignorieren. Ich war durcheinander, noch wie paralysiert von den Dingen die passierten. Langsam griff ich nach meiner Tasche und versuchte mich aufrecht zu stellen.
Mit wackeligen Beinen machte ich mich auf den Weg. Auf den Weg zu einem teilweise sicheren Ort, meinem Bett. Ich wollte nur 5 minuten meines Lebens das gefühl haben wichtig für jemanden zu sein, mich selbst zu akzeptieren und einfach glücklich sein. Jedoch sprach in mir ein Dämon. Mein Herz hustete Blut und jeglicher schmerz ging unter in tausende Gedanken.
Ich streifte durch den Schnee, den Kopf gesenkt. Die Kälte machte mir nichts, es war angenehm.
Es verging einige Zeit in der ich über alles nachdachte, auch über Yoongi.
Warum interessierte es ihn nicht, mich mit seinen Freunden zu verletzen? Weshalb wirkte er plötzlich so abblockend?
Ich verzog mein Gesicht und schüttelte stark meinen Kopf.
Ich sollte froh sein, dass er gegangen ist und sich nicht für mich interessierte. Es wäre das beste nicht mehr darüber nachzudenken.
Ich blieb stehen, legte den Kopf in den Nacken und sah rauf in den Himmel. Wieso fühlte sich leben so schwer an? Warum machten es mir alle so schwer? Auf all diese Fragen würde ich niemals eine Antwort kriegen.
Tief atmete ich durch und wollte weitergehen, doch angelehnt an der nächsten Straßenlaterne sah ich ihn, Min Yoongi aka den kältesten Menschen den ich kenne. Er rauchte und zog genüsslich an seiner Zigarette. Stumm wollte ich die Straßenseite wechseln jedoch bemerkte er mich längst und rollte mich den Augen. Yoongi pustete Rauch in die Luft und sah mich an.
"Was willst du hier? Geh schnell weiter bevor jemand denkt ich mach was mit dir. Ich kann es mir nicht erlauben mit dir gesehen zu werden." Mit meinem Blick wieder zum Boden gerichtet ging ich weiter und machte mir nichts aus dessen was er sagte.
"Aber Park..." Ich stockte.
".. Das vorhin im Tunnel sollte nicht nett gemeint sein." Eine kurze stille entstand bis ich einfach weiterging ohne eine Reaktion von mir zu geben. Ich war zu müde, zu erschöpft und einfach zu überanstrengt von all den Dingen die ich wegen diesen Menschen jeden Tag durchleben musste. Es war zu viel für mich, doch ich wollte nichts sagen, nicht betteln, ich wollte einfach in Ruhe gelassen werden.
Es dauerte etwas bis ich vor meinem Haus stand. Es schien normal für andere, doch für mich hatte es eine grauenerweckende Wirkung. Nervös betätigte ich die Klingel und kurze Zeit später sah ich meine weinende Mutter vor mir. Sie sah wütend und frustriert aus.
"Was ist-"
"Komm einfach rein und geh in dein Zimmer." Mich wunderte es nicht, dass ich in mein Zimmer geschickt wurde sondern vielmehr, warum meine Rabenmutter weinte. Es ging mir nicht um ihr Wohlergehen, nur um den Grund. Mich kümmerte es schon lange nicht mehr was meine Mutter von mir hielt, sie machte mich nur wütend und ließ mich verzweifeln. Unsere Beziehung war schon immer eisig, genauso wie sie, kaltherzig.
So sehr ich Himchan und die anderen hasste, niemanden wünschte ich diese Mutter. Vielleicht hatte ich es auch verdient mit ihrer anwesenheit bestraft zu werden.
Schweigend ging ich an ihr vorbei und hörte wie sie die Tür zu knallte.
"Wer hat dich geschlagen?"
Ignorierend ging ich weiter und stieg die Treppe hinauf. Ich begrüßte mit einem erleichterten stöhnen mein Bett. Mein Gesicht kuschelte ich ins Kissen und schloß meine Augen.
Doch ich dachte an nichts. Mein Kopf war leer und die Müdigkeit war wie verflogen. Mit einem Mal drehte ich mich und schaute gen Zimmerdecke. Sie war weiß gestrichen und sofort verlor ich mich darin. Wieso dachte ich an nichts und doch fühlte sich mein Kopf schwer an?
Ich fragte mich warum Yoongi das alles tat und wieso ich manchmal das Gefühl hatte, normal mit ihm reden zu können. Er hat mir vieles angetan, doch in letzter Zeit zeigte er kein Interesse mehr. Mehr oder weniger. Yoongi und ich schienen vielleicht gleicher zu sein als wir wollen.
Machte ich mir sorgen, dass mein größter Feind schwerwiegende Probleme hatte?
Jetzt verstand ich, mit meiner Naivität war ich eindeutig das leichteste Ziel.
Ich fasste mir an den Kopf. Warum war alles so schwer? Wieso hatte ich das Gefühl, noch viel schlimmere Dinge würden auf mich zu kommen? Eine Träne rollte über meine Wange. Ich dachte daran mich selbst zu verletzen, damit ich lerne, dass Yoongis Probleme nicht meine Angelegenheit ist.
Du darfst niemandem Vertrauen außer dir selbst.
Diese Wörter hallten durch meinen Kopf und brachten mir Kopfschmerzen. Weitere Tränen der Verzweiflung sammelten sich an und ein Damm aus Verbitterkeit bildete sich in meinen Augen. Ich zog die Bettdecke über meinen Kopf und schloß die Augen. Die Tränen fielen und leise atmete ich. Der Versuch mich zu beruhigen klappte, doch ich schlief mit diesen Worten in meinem Kopf ein.
".. Das vorhin im Tunnel sollte nicht nett gemeint sein." Hörte ich Yoongi sagen und erinnerte mich an seinen dreckigen Blick.
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"I'm Different." | yoonmin
Fanfiction[BTS] Getränkt in Alkohol, Tränen und Blut liegt er am Boden. Park Jimin kämpfte stets mit sich selbst. Min Yoongi, ein Oberstufenschüler, machte ihm das Leben zur Hölle und zeriss die letzten Reste seiner Existenz. Doch würden ihre verletzten Herze...
Am I Wrong?
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