Hey Allison | 16

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Als ich auf dem Rücksitz des Autos meines Dads sahs wurde mir erneut schwindlig. Lydia sahs neben mir und drückte meine Hand. Jede Minute fragte entweder Liam oder Dad von vorne, ob es mir gut ginge. Ich antwortete immer: "So lange wir schnell ankommen ja."
Scott fuhr mit seinem Motorrad vor uns. Lydia streckte immer wieder den Daumen nach oben, wenn er in den Rückspiegel sah. Ich fühlte mich nicht richtig hier, ich meine wir werden gleich, wenn alles gut geht, einen Menschen wiederbeleben und Gott weiß ob Allison das so will, oder ob das schreckliche Auswirkungen auf die Zukunft haben wird. Die Zukunft verändern, das war ein großer Akt. Ich dachte an all die Vorbereitungen die getroffen worden waren und an die Sicherheit von Lydias und Nats Seite. Sie waren Banshees sie mussten das wissen. Ich vertraute ihnen und deshalb werde ich auch mit kommen und ihnen helfen. Banshees konnten nun mal schlimme Sachen vorhersehen, also wird unser Ritual nichts Schlimmes auslösen. Durch das ganze nachdenken wurden meine Kopfschmerzen stärker und irgendwann brummte mein Schädel richtig. Lydia beobachtete das und erklärte: "Wir kommen ihr immer näher, es ist ein Art entbindungs Schmerz nur anders herum." Ganz schlau wurde ich daraus nicht, doch ich spürte, dass es wirklich immer schlimmer wurde, umso näher wir dem Friedhof kamen. Ich war bis jetzt nur ein mal dort gewesen und das in der Zeit, in der ich den Rat einer großen Schwester gut brauchen konnte: kurz nach Haydens Tot, als ich Liam datete. Ich versuchte mich zu entspannen, was auch Lydia neben mir zu versuchen schien, doch es klappte nicht wirklich.
"Wir sind da.", sagte Dad von vorne. Ich gurtete mich ab und kletterte aus dem Auto. Mein Kreislauf war im Eimer, weshalb ich diese schwarzen Punkte vor Augen sah. Liam bemerkte dies und nahm meine Hand. Ich kuschelte mich an ihn. Es war überraschend kalt geworden, obwohl die Sonne schien. Der Friedhof war groß und zwischen den Gräbern war ziemlich viel Platz, was die Prozedur nur verleichtern konnte. Wir gingen zum Grab. Je näher ich Allisons Grab kam, desto stärker schmerzte mein Arm und irgendwann mein ganzer Körper. Ich kniff die Augen zusammen und drückte mich näher an Liam, als würde er es mir ersparen können.
"Du kannst das durch stehen. Wir machen es einfach ganz schnell und danach ist alles gut." Lydia legte mir den Arm auf die Schulter und motivierte mich. Nach ungefähr 5 Minuten kniete ich mich dann zu Grab nieder und grub meine rechte Hand etwas in die schwarze Erde, denn das war alles was ich für den Prozess tun musste. Lydia und Parrish, der mittlerweile dazu gekommen ist, machten es mir gleich. Nat hinter uns sagte irgendetwas auf, doch ich bekam is nicht wirklich mit, denn meine Schmerzen waren so groß, dass ich einfach die Augen zusammen kneifen und meine Gedanken ausschalten konnte, bevor ich nach einigen Minuten in Ohnmacht viel.

Ein Donner schallte in meine Ohren und gleich noch einer. Nach einer Zeit wurde der gleichmäßige Donner zu einem Pipsen. Meine Augenlider flackerten und im nächsten Moment starrte ich an eine weiße Drecke. Schnell realisierte ich, dass ich im Krankenhaus lag. Besuch war wie sonst üblich nicht da. Ein Blumenstrauß stand auf dem Nachttisch. Erst nach einiger Zeit bemerkte ich das Mädchen im Nachbarbett, die an den pipsenden Herzfrequenzmesser anfeschlossen war. Sie hatte blonde schulterlange Haare und trug den typischen Krankenhauskittel. Sie lag den Rücken zu mir, deshalb wusste ich nicht ob sie wach war oder schlief.
"Hallo? Hi! Bist, bist du wach?", flüsterte ich in Richtung des Mädchens. Sie drehte sich langsam herum.
"Hallo. Wer bist du?"
"Ich bin Emma. Ich hab keine Ahnung warum ich hier bin."
"Ich bin Annabeth und ich bekomme ein neues Herz. Mein altes ist zu faul durch alle Adern Blut zu pumpen... Die Ärzte haben gesagt, dass du Ohnmächtig geworden bist und du dann dumm hingefallen bist, dabei hat sich anscheinend eine Schraube von einer anderen OP gelockert. Nichts schlimmes."
"Okay danke Annabeth. Wie hast du das alles mitbekommen? War wer da?"
Annabeth setzte einen leichten pedo Blick auf: "So ein heißer hellbraun haariger Typ und ein Herr Argent. Dein Vater?"
"Ja mein Vater und der andere warscheinlich mein Freund. Und weißt du was mit den Blumen? Wer hat die gebracht?"
"Da war ich nicht da sorry. Ein Mädchen war da, sie sah dir sehr ähnlich nur etwas älter. Sie war ziemlich wacklig auf den Beinen. Vielleicht deine Schwester?"
"Nein mein Schwester ist t... oh fuck."
Ich griff zu meinem Handy und suchte nach Lydias Kontakt. Ich rief an, doch es ging niemand hin. Als nächstes rief ich Dad an, der nach zwei Versuchen ran ging.
"Hey Sweetheart. Wie geht's dir?", kam es vom anderen Ende.
Ich war etwas geschock, weil ich mir noch gar keine Gedanken über meine Gesundheit gemacht hatte. "Ja es geht. Aber hat es geklappt? Geht es allen gut?" Ich zitterte so schnell wollte ich die Antwort wissen.
"Ja es hat alles geklappt und allen geht es gut." Als ich diesen Satz hörte sank ich erleichtert in meine Kissen zurück. Die Gewissheit, es war ein unbeschreibliches Gefühl. Ich war so erleichtert, dass ich die nächsten Sätze am Telefon gar nicht mitbekam.
"Sweetheart bist du noch dran?"
"Ja... Ja sicher ich bin nur erleichtert."
"Ich bin gerade bei Allison. Sie schläft. Es wird nicht einfach, wenn die Ärzte nach ihrer Vericherung und ihrem Konto fragen. Aber egal, erst einmal kümmere ich mich um dich. Ich komm zu dir hoch. Bis gleich."
"Warte! Heißt das, dass Allison im Krankenhaus liegt? Ist also doch nicht alles so gut gelaufen?"
"Doch es passt alles nur ihr Kreislauf und sie am Bewusstsein zu halten ist schwierig. Wir haben sie mit dir ins Krankenhaus gebraucht. Wir wollen ja nur alle, dass es ihr und dir gut geht."
"Ja okay. Holst du mich ab? Ich will sie sehen."
"Klar bis gleich. Ich bin schon auf dem Flur."
Ich nickte und legte auf. Ich wusste nicht ob ich dafür bereit war, aber irgendwann musste es ja sein.
"Wiederauferstehung, hah?", lachte meine Bettnachbarin.
Ich lachte und sagt irgendetwas wie "na klar", dann stand ich auf, bis ich merkte, dass die Infusionsnadel drückte. Ja klar mein Tropf. Als ich meine Hand ausstreckt um ihn zu mir zu ziehen, bemerkte ich, dass ich Liam Shirt trug. Ich sah an mir herunter, nur dass ich feststellen konnte, dass ich auch Vics Jogginghose trug. In dem Moment kam Dad herein und ich konnte nicht mehr darüber nachdenken, wie Liam und Vic mich umgezogen hatten.
Chris nahm mich in den Arm und ich vergrub mein Gesicht in seiner Schulter. Wir tauschten ein paar Wörter, ehe er mich nach draußen führte. Aufzug rein, ein Stockwerk fahren, aussteigen, bis ans Ende des Flurs gehen. All das sagte ich mir immer wieder leise auf. Ich musste dass aufsagen, dann ganz erlich, dass hier war viel schwieriger, wie zu realisieren, dass meine Schwester gestorben ist, bevor ich sie kennengelernt hatte.
"Hier wären wir.", flüsterte Dad. Ich nickte, drehte mich aber nicht zu ihm um, sondern sah nur die Türklinke an.
"War es schlimm?"
"Es war schön. Soll ich mit rein kommen?" Ich überlegte kurz.
"Ja. Bitte"
Dann öffnete ich die Tür. Das Zimmer war hell beleichtet. Vor dem großen Fenster stand eine Topfpflanze, welche einen verzehrten Schatten auf ein wunderschönes Gesicht warf. Braune, gewellte Haare vielen auf ihre Wangen und die geschlossenen Augen zeigten lange Wimpern auf.
"Hey Allison, meine große Schwester."

3. Januar 2017
1244 Wörter

I have to protect those who can't protect themselfs Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt