Kapitel 25

116 10 5
                                    

Ich hatte ihn angerufen, doch er nahm meinen Anruf nicht an. Ich hatte ihm eine Nachricht geschrieben, in der ich ihn gefragt habe, ob ich etwas falsch gemacht habe, doch auch diese blieb unbeantwortet. Als ich schließlich merkte, dass er meine Nachricht gelesen hat, mir jedoch immernoch nicht geantwortet hat, gab ich es auf. Was in aller Welt habe ich denn falsch gemacht? Er war es doch, der mich geküsst hat. Außerdem war es schließlich auch seine Idee gewesen, was essen zu gehen.
Ich verstand es einfach nicht. Frustriert raufte ich mir die Haare. Wie konnte er von der einen auf die andere Sekunde solch eine 180 Grad Umdrehung machen?

Du hast überhaupt nichts falsch gemacht, versicherte mir meine innere Stimme. Hör damit auf, immer nur dich zu beschuldigen.

Sicherlich hatte es etwas mit dem Anruf zu tun, aber warum schrieb er mir nicht einfach? Und so schickte ich ihm noch eine weitere Nachricht, bereute es aber unmittelbar danach. Ich hatte ihn Arschloch genannt. Eine unkluge Entscheidung. Na toll.

Ich blickte durchs Fenster. Die trüben Wolken entsprachen genau meinem Gemütszustand.
Heute würde ich zuhause bleiben. Ich hatte keine Lust auf die Schule.
Schule.
Schlagartig kam mir der Biologieaufsatz von Dean und mir in den Sinn und sofort fühlte ich wieder diese unangenehme Leere in meinem Körper.
Ich hätte niemals gedacht, dass ich je so empfinden würde, aber ich begann, meine Eltern zu vermissen. Ja, sogar Jack fehlte mir. Auch wenn er die größte Nervensäge auf Erden war, war er in der Lage, mir sogar an den schlechtesten Tagen mit einem einfachen Lächeln ebenfalls ein Lächeln zu entlocken.
In diesem Moment realisierte ich, wie viel mir meine Familie bedeutete und wie wichtig sie doch war. Ich sehnte mich nach diesem familiären Gefühl.

Mein Handy holte mich aus meinen Gedanken. Auch wenn ich keine Lust hatte zu reden, nahm ich den Anruf von Beth entgegen.
,,Hey", murmelte ich verschlafen.
,,Wo bist du?"
Ich wollte gerade antworten, doch Beth redete einfach weiter. ,,Oh nein..warte...ich glaube, ich weiß ganz genau, was hier läuft." Kurze Stille am anderen Ende der Leitung. Ich hörte leise Schritte, die sich näherten und bemerkte, dass ihre Stimme einen leiseren Ton annahm. Im Hintergrund hörte ich kurz die Stimme unseres Philosophielehrers, dann wieder Beth: ,,Ich brauch doch nur eins und eins zusammenzuzählen. Es ist doch offensichtlich. Du bist nicht zur ersten Stunde erschienen. Dean ist nicht zur ersten Stunde erschienen und außerdem hast du dich gestern Abend auch gar nicht mehr gemeldet und das hat was zu bedeuten. Offensichtlich habt ihr zwei gerade einfach nur eine wundervolle Zeit zusammen."
Ich musste schlucken und wollte gerade etwas erwidern, doch plötzlich ging alles ganz schnell. Ich hörte ein Räuspern am anderen Ende der Leitung und Mr Donut, der Beth ermahnte.
,,Ich muss auflegen. Mr Donut hat-" Es knackte in der Leitung.
Ich atmete erleichtert auf, da dieses Gespräch, welches ich eigentlich nicht führen wollte, beendet war. Doch mir ging nicht mehr die Bemerkung Beths aus dem Kopf, dass Dean ebenfalls fehlte.

-----

Liebe Leser,
auch dieses Kapitel ist eher kurz ausgefallen, aber zu mehr komme ic momentan leider nicht. Hinterlasst mir doch gerne ein Feedback❤️❤️

The mysterious oneWhere stories live. Discover now