Kapitel 12

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,,In Ordnung", sagte er dann und schaute in die Ferne. Er richtete seine grünen Augen wieder auf mich. Dieser Blick, so voller Intensität. ,,Aber ich kann dich jetzt unmöglich alleine lassen", sagte er dann.

Ich spürte wie Dean und ich ins Freie traten. Unvermittelt stieg mir die heiße Sommerluft entgegen. 

Der Himmel war strahlend blau, weit und breit war keine einzige Wolke zu vernehmen und die Sonne stand hoch am Himmel.

 Eigentlich der perfekte Tag, um an den Strand zu gehen, zumal es noch relativ früh am Morgen war-Wir hatten erst die erste Doppelstunde hinter uns- und die starke Mittagssonne somit zu meiden war.

Noch immer lag ich in Deans Armen und ließ meinen Blick -mit aufgrund der Sonne verengten Augen- langsam umherschweifen. Wir befanden uns auf dem Schulparkplatz. Außer unzähligen Autos war weit und breit keiner in Sicht. Vermutlich, weil die anderen Schüler im Gegensatz zu uns jetzt im Unterricht saßen.

Ehe ich es mir versehen konnte, stand ich auch schon auf meinen eigenen Füßen. Dean ließ mich los und nahm seine Hände von meiner Taille.

 Für einen kurzen Moment wurde mir wieder schwummerig und schwarz vor Augen. Reflexartig klammerte ich mich haltsuchend an Deans Armen fest und musste dabei feststellen, dass seine Arme steinhart waren. Augenblicklich und zur selben Zeit, legte er schnell seine Hände wieder auf meine Taille und ein wohliges Schaudern durchfuhr mich.

 Ich war mir seiner Hände und der Wärme, die sie aussandten nur allzu bewusst. Langsam verschwanden die Sterne vor meinen Augen und ich schaute zu Dean hoch. 

Erst jetzt bemerkte ich, dass er einen Kopf größer war, als ich. Sein weißes T-Shirt ließ seine Muskeln durchschimmern. Seine Haare waren immernoch verwuschelt und standen leicht ab. Er sah noch genauso aus, wie heute morgen, als er unsere Klasse zum ersten Mal betrat. Ein flüchtiges Lächeln umspielte seine Lippen.

 Meine Augen trafen in seine und für einen kurzem Moment sahen wir uns einfach nur an. Wieder dieser intensive Blick unter dem ich zu schmelzen drohte. Ich spürte die Wärme in mir aufsteigen.

,,Was machen wir jetzt?", fragte ich etwas verunsichert und brach somit das Schweigen.

,,Ich bring dich nach Hause", beantwortete er meine Frage und ich beobachtete, wie sich seine Pupillen dabei weiteten.

 Er wollte mich nach Hause bringen? Konnte ich ihm denn wirklich vertrauen?

 Eigentlich kannte ich ihn doch gar nicht. Wir hatten bisher vielleicht nicht mehr als zehn Worte miteinander gewechselt.

,,Ich bin Dean Harper und mehr braucht ihr über mich nicht zu wissen." 

Seine Worte kamen mir wieder in den Sinn und lauter ungeklärte Fragen hinterher. Wer war Dean Harper eigentlich und was hat ihn hierher nach New Jersey verschlagen? 

Nein! Ich durfte ihm nicht vertrauen. 

Außerdem habe ich mich allem Anschein nach von dem soeben geschehenen Vorfall bereits erholt. Dachte ich zumindest und spürte, wie meine Hände zu zittern begannen. 

Oder auch nicht...

,,Nein, ich...ich kann alleine fahren", entgegnete ich kleinlaut und klang dabei verunsichert. ,,Wirklich", fügte ich noch hinzu, um es glaubwürdiger klingen zu lassen. 

Anstelle des leichten Lächelns, das eben noch seine Lippen umspielte, machte sich nun ein ernster Ausdruck auf seinem Gesicht breit.

,,Das sieht für mich aber nicht so aus, Scarlett",  sagte er dann.

The mysterious oneWhere stories live. Discover now