~Teil 72~

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"Babe?" ruft Samu und linst kurz mit seinem Kopf hinterm Türrahmen hervor. Ich gehe zu ihm in den Flur und beobachte ihm bei seinem tun. "Ich mach mich jetzt los" sagt er wärend er in seine Cucks schlüpft und mich anschließend zu sich ranzieht um mich nochmal ausgiebig zu küssen. Ich unterbreche unseren Kuss wieder indem ich ihm einen Klapps auf den Po gebe. "Los, nicht das du noch zu spät kommst" sage ich und schiebe ihn langsam in Richtung Tür. "So ist das also...du willst mich loswerden" scherzt er und ich tippe ihm an die Stirn, "du spinnst Samu" lache ich. "Bis später, ich liebe dich Engel" verabschiedet er sich und ich gebe ihm noch einen kurzen Kuss bevor er letztendlich meine Wohnung  verlässt. Auch ich mache mich für den Tag fertig und es dauert auch nicht mehr lange da klingelt es bei mir an der Tür und Mika holt mich ab. Als ich nach unten komme steht er bereits wieder an seinem Auto und grinst mich an. Ich hüpfe die letzten Stufen herunter und laufe auf ihn zu, bevor ich lachend in seine Arme hüpfe und er mich hoch hebt, sodass ich meine Beine um ihn schlinge. Viel zu lange war es schon wieder her das wir etwas zusammen gemacht haben und umso mehr merke ich wie sehr er mir doch eigentlich gefehlt hat. "Na Schnecke" begrüßt er mich und haut mir auf den Po bevor er mich wieder runter lässt und ich wieder auf meinen eigenen Beinen stehe. "Na du, du hast mir ganz schön gefehlt" sage ich und er stimmt mir zu. "Los" sagt er und wir steigen in sein Auto ein und fahren los. "Ich hab mir so gedacht das wir Kaffee trinken gehen und du mir auch mal erzählst was es bei dir so neues gibt und vorallem wie es mit dir und Samu läuft" sagt er. "Klingt gut, aber ich würde vorher gerne mal wieder auf den Friedhof zu Amalia. Wäre das okey?" frage ich und schaue kurz zu ihm herüber. "Klar, wie du möchtest." Also fahren wir in Richtung Friedhof und halten letztendlich auf einem Parkplatz vor dem großen Eingangstor. Ich bin nicht gerne und schon garnicht oft hier. Jedes Mal wenn ich hier bin bekomme ich ein mulmiges, beklemmendes Gefühl das mir nahezu die Luft zum Atmen nimmt. Und wenn ich hier bin gehe ich auch meistens nicht alleine sondern nehme Mika mit. Trotzdem fühle ich mich verpflichtet hier her zu kommen, schließlich liegt meine beste Freundin hier und ich habe manchmal einfach das Bedürfnis hier her zu kommen um ihr zu erzählen was gerade bei mir so los ist, auch wenn das vielleicht bescheuert klingen mag. Aufmunternt schnappt Mika nach meiner Hand und umschließt diese fest mit seiner. Natürlich tut er das, er weiß was mit mir los ist, er kennt mich einfach zu gut. Langsam laufen wir also den altbekannten Weg entlang bevor wir letztendlich vor dem Grab unserer Freundin stehen. Still starren wir einfach auf das Grab vor uns. Amalia Tojander steht auf dem Grabstein vor uns in weißer Schrift, am 24.07.2007 gestorben. Wie die Zeit vergeht...so lange schon ohne sie. Wer meint das es irgendwann doch nicht mehr so weht tut täuscht sich. Man lernt nur mit dem Schmerz zu leben und mit dem Verlust umzugehen. Doch diese Bilder von dem Unfall werden für immer in meinem Kopf sein. Wie jedes Mal stelle ich mir die Frage warum? Warum musste das passieren? Was hatte sie verbrochen? Sie war ein so unglaublich toller Mensch. "Hey, nicht wieder weinen bitte" sagt Mika und zieht mich in seine Arme als er sieht das mir die ersten Tränen still über die Wangen laufen. "Warum tut das immernoch so weh Mika?" schluchze ich und er streicht mir tröstend über den Kopf. "Weil du sie liebst und immer in deinem Herzen trägst. Das ist normal. Mir tut das auch weh, glaub mir...nur du und sie...ihr wart wie Schwestern, jeden Tag zusammen. Ich glaub das ist doppelt so schwer und das ist völlig normal. Du hast immernoch nicht so ganz abgeschlossen hm?" sagt er. "Hätten wir das nicht miterlebt könnten wir bestimmt leichter abschließen oder?" frage ich. "Mag sein, aber es wäre genauso schwer." Wir lösen uns wieder voneinander und bleiben noch eine ganze Weile hier stehen bis wir uns wieder auf den Weg zurück zum Auto machen und zurück in die Stadt fahren und uns dort gemütlich in ein Café setzen. Eine ganze Weile unterhalten wir uns über alles mögliche und albern ein bisschen herum. "Wie läufts eigentlich mit Samu? Alles schick? Du siehst glücklich aus, bis auf den kleinen Vorfall vorhin" sagt Mika und schaut mich fragend aber gleichzeitig grinsend an. Sofort bildet sich ein breites, zufriedenes Lächeln auf meinen Lippen. "Jaa...es ist alles perfekt. Er ist perfekt" schwärme ich. "Wow, du bist echt verliebt" meint er daraufhin und gibt mir einen stubser auf die Nase. "Ich freu mich so für dich, das glaubst du garnicht." - "Danke...das ist lieb. Ich glaub einfach er ist DER Richtige. Er ist so lieb und fürsorglich, er ist einfach der erste mit dem ich mir wirklich eine gemeinsame Zukunft vorstellen kann. Ich bin so unheimlich glücklich Mika." - "Das seh ich dir an Schatz, er macht dich glücklich...halt ihn fest. Trotzdem muss ich wirklich mal mehr Zeit mit ihm oder euch verbringen, bis jetzt war es ja immer nicht wirklich lang" sagt er daraufhin. "Ohja, das müsst ihr wirklich. Was hältst du davon wenn du heute Abend noch mit zu mir kommst, wir was zusammen essen und dann müsste Samu auch irgendwann kommen. Das wär schonmal der erste Schritt und außerdem verbringen wir zwei dann Zeit miteinander" antworte ich ihm und schaue ihn abwartend an. "Da spricht nichts dagegen, ja" stimmt er zu und wir essen unsere Stücken Kuchen bei einem Kaffee weiter.

The Whole StoryWhere stories live. Discover now