Als Kyungsoo Yixing wiederfand, war er gerade in einem Gespräch mit Junmyeon und Baekhyun verwickelt. Baekhyun trug ausnahmsweise einen Anzug mit Krawatte.

„Du siehst aus, wie ein Kind das die Klamotten seines Vaters trägt", bemerkte Kyungsoo leise, nur das sie vier es hören konnten. Junmyeon lachte laut.

Baekhyun machte ein angewidertes Gesicht. „So fühle ich mich auch, danke fürs Erwähnen."

Kyungsoo lächelte und stupste Baekhyuns Schulter mit seiner an. Junmyeon sah ordentlich und schick aus, wie eh und je, wirkte jedoch einen Ticken nervös – wahrscheinlich wegen der Begrüßungsrede, die er halten musste und über die er sich, als sie zusammen Mittag gegessen hatten, unentwegt beschwert hatte. Er würde sie ohnehin meistern, das stand außer Fragen.

Der Raum füllte sich langsam und Kellner liefen zwischen den Gästen umher, auf den Händen Tabletts mit Getränken – vor allem Sekt und Orangensaft, und kleinen Fingerspeisen. Junmyeon war zu seiner Familie gegangen und unterhielt sich mit seinem Vater und älterem Bruder.

„Das ist eine ziemlich perfekte Familie, nicht wahr?", seufzte Baekhyun, sein Blick klebte an Junmyeon.

„Stimmt, ziemlich perfekt. So wie Junmyeon-hyung eben."

„Zu perfekt", seufzte Baekhyun. Kyungsoo hörte auf, den Eingang zu beobachten und blickte zu Baekhyun herüber. Er wusste nicht allzu viel über seinen Arbeitskollegen, aber er hatte, als sie, vor längerer Zeit mal gemeinsam nach der Arbeit etwas trinken waren, flüchtig Familienprobleme angedeutet.

„Hör auf so niedergeschlagen dreinzuschauen", bat Kyungsoo. „Ich habe eine Überraschung für dich."

Baekhyun sah ihn mit gerunzelter Stirn an. „Will ich wirklich eine Überraschung von dir? Wahrscheinlich ist es etwas, das mir wehtut."

Kyungsoo schüttelte lachend den Kopf. „Nein, nicht ganz."

Baekhyun wurde neugierig. „Was ist es?" Auch Yixing, der nur die Hälfte des Gesprächs mitbekommen hatte, blickte Kyungsoo verwundert an.

„Wirst du schon sehen."

„Kyungsoo", seufzte Baekhyun. „Ich hatte heute einen miesen Tag, mein Lieblings Barista bei Starbucks hat gekündigt."

„Was für ein Desaster", kommentierte Kyungsoo trocken. Baekhyun hatte ihm bereits den gesamten Vormittag damit vollgeheult.

Bevor Baekhyun etwas Spitzes erwidern konnte, meldete sich eine vertraute Stimme zu Wort. „Hey", Jongdae schenkte ihm ein Grübchen reiches Lächeln, Jongin stand neben ihm, ein schüchterner Ausdruck auf dem Gesicht. Er trug eine dunkle Anzugshose und eine dunkelgraue Anzugsweste über einem hellblauen Hemd. Er sah unvernünftig gut darin aus.

„Hi", erwiderte Kyungsoo einen Tick zu spät. Baekhyun grüßte die zwei Neuankömmlinge ebenfalls und Jongdae stellte die beiden einander vor.

„Kyungsoo hat einmal von dir gesprochen", bemerkte Jongin und sah flüchtig zu dem schwarzhaarigen herüber.

„Dann glaub ihm kein Wort!", sagte Baekhyun schnell und warf Kyungsoo einen bösen Blick zu.

„Er meinte, wir würden uns wahrscheinlich gut verstehen."

„Oh", Baekhyun lief rot an. „Dann kannst du ihm ruhig glauben, nehme ich an."

Jongin schien ihn bewusst nicht anzusehen, was Kyungsoo umso nervöser machte. Der braunhaarige war für gewöhnlich nicht so ruhig und erst recht nicht so verklemmt. Während Jongdae und Baekhyun sich unterhielten – über Sunny anscheinend – nahm Kyungsoo Jongin unauffällig am Arm und führte ihn zur Seite.

Blüten so kalt wie SchneeOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz