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Am Dienstag ging Kyungsoo zu Jongdae, um ihm gute Nachrichten zu überbringen. Jongin öffnete ihm die Tür und fiel ihm überschwänglich um den Hals. Er lachte, als hätte Kyungsoo einen Witz erzählt.

„Wieso so aufgeregt?"

Jongin trat einen Schritt zurück und zuckte die Achseln. „Hi Hyung."

Kyungsoo schüttelte lachend den Kopf. „Wie geht es deinem Bein?" Jongdae stand an die Wand gelehnt hinter Jongin und beobachtete sie mit verschränkten Armen vor der Brust.

„Alles gut", versicherte Jongin und Kyungsoos Magen zog sich zusammen, als Jongin sein Handgelenk mit den Fingern umschloss und ihn hineinzog. Jongin war schon immer sehr zuneigungsvoll gewesen und mochte es andere Leute zu berühren, Kyungsoo war in diesem Fall nichts spezielles, redete er sich ein.

„Hey", grüßte Jongdae schließlich und stieß sich von der Wand ab. „Geht es dir gut?"

Kyungsoo bestätigte, es fiel ihm jedoch schwer sich auf Jongdae zu konzentrieren, weil Jongin Farbe am Hals hatte. Ein roter Strich der ihm vom linken Ohr bis zum Adamsapfel reichte. Kyungsoo hätte gerne erfahren, wie er dorthin gekommen war.

„Wollen wir uns in die Küche setzten? Ich wusste, dass du pünktlich kommst, deswegen habe ich bereits Wasser aufgesetzt." Jongdae ging voran und Jongin folgte, nach einem letzten Lächeln in Kyungsoos Richtung. Der schwarzhaarige fühlte sich ein wenig verloren.

„Du meintest du müsstest mir etwas erzählen?", fragte Jongdae, während er seine Tasse zwischen den Händen drehte. „Um was geht es?"

„Ich bin mir nicht sicher, ob du schon einmal von Kim Sunggyu gehört hast?"

„Der Galerist?"

„Ja richtig", bestätigte Kyungsoo, positiv überrascht, dass Jongdae ihn kannte. „Ich habe den Sekretär von ‚Implicit' darauf angesetzt zu versuchen Kim Sunggyu zu deiner Ausstellung einzuladen. Junyeol hat mir gestern Abend eine Nachricht zukommen lassen, in der Kim Sunggyu unsere Einladung dankend angenommen hat."

„Junyeol also..." Jongdae's Blick hatte eine gewisse Schärfe angenommen und er blickte flüchtig zu Jongin, der neben ihm saß und ihrem Gespräch nur zur Hälfte zu folgen schien. „Ich freue mich, dass ich einen so berühmten Gast bei meinem Debut haben werde."

Jongin trank seine Erdbeermilch, während ‚die Erwachsenen' ihren Kaffee tranken. „Es wird dir auf jeden Fall nicht schaden, jemanden wie ihn bei der Galerie zu wissen. Das macht gleich extra Marketing." Er ließ ein wenig die Schultern sinken. „Von Kim Minseok haben wir keine Antwort erhalten, doch...ich bin mir ziemlich sicher, dass er kommen wird."

Jongdae hob beide Augenbrauen in Überraschung nach oben. „Wieso bist du dir da so sicher?"

„Er ist es gewesen, der uns allen dein Bild präsentiert hat und sein Artikel war so positiv, wie noch keiner von ihm zuvor. Er würde sich eine Gelegenheit, dich kennenzulernen, niemals entgehen lassen. So würde ich zumindest an seiner Stelle handeln."

„Verstehe." Jongdae nickte langsam den Kopf, ein wenig in Gedanken versunken. Jongin tippte mit den Fingern über die Tischplatte, als würde er tanzen. Kyungsoo sah ihnen dabei zu und lief rot an, als Jongin plötzlich inne hielt, weil er ihn beim Starren ertappt hatte. „Ist noch etwas?", fragte Jongdae freundlich. Kyungsoo riss sich zusammen.

„Ja, es geht um ein paar Interviews die du zu führen hast. Nichts tragisches, nur ein paar Zeitschriften und vielleicht ein Radiosender, die dich gerne interviewen würden. Außerdem müssen wir Plakate drucken, um deine Ausstellung anzukündigen, dafür musst du dir ein Bild aussuchen..." Kyungsoo geriet ganz in Arbeitsmodus und besprach die Dinge mit Jongdae, die er sich in den letzten Tagen zusammengesucht hatte. Jongin saß still daneben und hörte zu, oder auch nicht – das wusste Kyungsoo nie so Recht zu beurteilen.

Blüten so kalt wie SchneeWhere stories live. Discover now