Kapitel 27

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„Wie lange brauchst du denn noch?", hörte Eve Daniel rufen. Sie bestaunte sich selbst im Spiegel. Das hatte sie wirklich ganz gut hinbekommen. Ihre Augen waren dunkel geschminkt. Die Haare hatte sie ein wenig gelockt. Dafür war sie extra noch mal aus dem Hotel zum Drogeriemarkt gelaufen und hatte sich ein paar Lockenwickler besorgt. Gerade streifte sie das rote Kleid über, jedoch nicht ohne vorher nochmals einen Blick auf ihre Unterwäsche zu werfen. Vollkommen ohne Hintergedanken waren ausgenommen sexy Teile in ihrem online Bestellkorb gelandet, nachdem sie ihren Koffer immer noch nicht zurückbekommen hatte. Das zahlte sich jetzt aus, zauberte der Spitzen-BH doch ein ziemlich ansehnliches Dekolleté. Dazu bestand er am Rücken aus dünnen goldenen Kettchen, die dem tiefen Rückenausschnitt des Kleides noch den letzten sexy Touch geben sollten. Was für ein Glück, dass sie geistesgegenwärtig Unterwäsche in ihre Handtasche geworfen hatte, bevor sie zu Dr. Apple gefahren waren. Vor einer Woche musste sie in ihrem nassen Bikini wieder in die Klamotten steigen, das wollte sie dieses Mal verhindern. Dass es jedoch so kommen würde hätte sie sich niemals gedacht. „Ich komme sofort", ließ sie Dan wissen und begutachte sich dabei nochmals vollständig bekleidet. Ja, sie fühlte sich tatsächlich wie ein anderer Mensch. Ein schönerer Mensch, als sie noch vor einer Stunde war. Leise schickte sie Stoßgebete in den Himmel. Bisher war sie immer nur mit ihren Gammelklamotten oder Dans Arbeitskleidung in seiner Nähe aufgetaucht. Auch Make-Up trug sie in seinem Haus normalerweise nur ganz wenig. Nun hoffte sie inständig, dass er nicht zu den Männern gehörte, die nur auf vollkommen natürliche Frauen standen. Zweimal atmete sie tief durch, bevor sie die Klinke der Badezimmertür hinunterdrückte. Strahlend stellte sie fest, dass dieser Moment, den sie sich so sehr gewünscht hatte, wirklich eintrat. Dans Augen blitzten auf, als er sie erspähte und seine Lippen umspielte ein äußerst attraktives Lächeln. Schnellen Schrittes kam er auf sie zu und zog sie in seinen Arm. Die Hand legte er knapp über ihrem Po ab und konnte somit die nackte Haut oberhalb ihres tiefen Rückenausschnitts spüren. „Evelyn", flüsterte er, „du siehst wirklich wunderschön aus." Wow, ihre Gefühlswelt spielte verrückt. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, während sie sich ein wenig zurückbeugte um sein beeindrucktes Gesicht zu sehen. „Du siehst ebenfalls großartig aus, Dan." Das war nicht gelogen. An seinem Kinn war ein leichter Schatten seines dunklen Barts zu sehen. Seine Haare waren nach hinten gelegt, wobei die kurzen Haare an den Seiten zur Geltung kamen. Zu Eves Verwunderung kam darunter ein Tattoo zum Vorschein, dass sie noch nie zuvor wahrgenommen hatte. Er trug das schwarze Hemd, das er sich vorhin gekauft hatte und auch die dunkelblauen Jeans waren neu. Dieser Mann war eine Augenweide. Beinahe hätte sie ihn gefragt, ob sie nicht einfach zuhause bleiben könnten. Sie wollte ihn nicht teilen. Aber das war der erste Wunsch auf seiner Wunschliste und den würden sie jetzt gemeinsam erfüllen. Ihr Versprechen, dass er sich wie ihr Freund benehmen durfte, hatte sie nicht vergessen und sie hoffte, dass es für ihn kein Problem war, wenn sie sich ebenfalls als seine feste Freundin ausgab. Um das herauszufinden kam sie ihm jetzt ein wenig näher und legte ihre Hand auf seine Wange. Sofort ließ er seine Finger in die Haare an ihrem Hinterkopf gleiten, wie er es so oft machte. Gleichzeitig schmiegte er sich in ihre Hand, zog sie dann aber näher und küsste sie ganz zärtlich. Langsam legte er seine Lippen auf ihre und öffnete dann seinen Mund leicht. Er schmeckte nach dem Wein, den sie gemeinsam getrunken hatten und sie verlor sich vollkommen in seinem Geschmack. Sie ließ die Hände abwärts gleiten. Ohne nachzudenken schob sie sie unter sein Hemd. Auch seine Bewegungen wurden ein wenig fordernder, bevor er schwer atmend von ihr abließ.

„Das wird der beste Abend meines Lebens, Evelyn." Seine Stimme klang rau, während er sie anzüglich anlächelte. „Eine ganze Nacht feiern und dich dabei an meiner Seite zu haben. Dazu darf ich auch noch jedem erzählen, dass du meine Freundin bist." Wie so oft wackelte er mit den

Augenbrauen. „Komm schon, lass uns gehen, bevor ich nicht mehr will", raunte er. Ohne ihre Antwort abzuwarten, zog er sie an der Hand zur Tür.

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