Kapitel 36

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Hallo Leute! Ich hab es ja auf Instagram schon erwähnt und auch eine Nachricht an meine Follower geschickt, aber hier noch mal ganz offiziell: Am Freitag veranstalte ich eine Lesenacht, ab 18:00 Uhr gibt es wie gewohnt stündlich ein Kapitel. (insgesamt 3) Damit möchte ich mich für 400 Follower bedanken! Ich kann es kaum glauben! Ihr seid klasse <3

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Eve zitterte am ganzen Körper, als sie endlich bei dem Tattoostudio angekommen waren, zu dem Daniel sie geführt hatte. Jetzt war ihr überdeutlich bewusst, dass sie wahrscheinlich jeden Moment unter einer Nadel liegen würde. Sie hatte keine Ahnung, welcher Schmerz auf sie zukam und diese Unsicherheit gefiel ihr nicht. Aber wie sie zuvor schon gesagt hatte, sie wollte dieses Tattoo unbedingt, also musste sie da nun wohl durch. Dan öffnete die große Glastür, die in das Sansabi-Studio führte und hielt sie für sie auf. Etwas unsicher trat sie ein. Sofort blies ihr die kühle Luft der Klimaanlage ins Gesicht. Am Schreibtisch saß der Mann, den sie bei ihren Recherchen über Sam vorhin, ebenfalls auf der Homepage betrachtet hatte. Das war Johnny, das wusste sie sofort. Dieser Kerl war bei weitem nicht das, was man sich unter einem Tätowierer vorstellte. Ja, seine Arme waren überzogen mit Bildern, genau wie Dans. Aber ebenfalls genau wie Dan, war er äußerst attraktiv. Er hatte blondes, längeres Haar, das er stylisch frisiert trug. Sein Tanktop hing ihm tief über die Brust und legte einige seiner Muskeln frei. Dieser Kerl sah aus als wäre er von einem Laufsteg direkt in dieses Studio marschiert. Wenn sie sich jemanden vorstellte, der diesen Job ausüben sollte, hatte sie nicht unbedingt sein Bild im Kopf. In ihrer Vorstellung war es eher ein rundlicher Typ mit langem Bart und großen Plugs, der sie tätowierte. Wäre sie nicht schon schrecklich aufgeregt gewesen, hätte sie der Anblick dieses Mannes bestimmt nervös gemacht. Sie konnte sich vorstellen, dass einige seiner Kundinnen wohl nur seinetwegen hierher kamen. „Und die männlichen wegen Samantha", hörte sie die kleine verräterische Stimme in ihrem Kopf. Jedoch verdrängte sie diesen Gedanken sofort. Sich weiterhin das Gehirn über diese Frau zu zermartern, würde ihre Nervosität bestimmt nicht mindern, ganz im Gegenteil.

Freudestrahlend stand Johnny auf und ging auf Dan zu. Er grinste über das ganze Gesicht, als er ihn in eine freundschaftliche Umarmung zog. „Hey Dan. Es war aber auch höchste Zeit, dass du dich hier wieder einmal blicken lässt", begrüßte er den Basketballspieler. „Ach weißt du, ich habe schon fast keinen Platz mehr auf meinem Körper, weswegen es auch nicht viel Sinn gemacht hätte hier vorbeizukommen", auch Dan grinste, „Wie geht es dir, Johnny?"

Er schmunzelte: „Ich hatte eher das Gefühl, es lag an Sam, warum du schon so lange nicht mehr hier warst." Da war er wieder, dieser Name, der Eve sofort eine Gänsehaut verpasste. Daniel winkte genervt ab, wodurch sich Johnny an Eve wandte. „Dein Geschmack ist immer noch hervorragend, Dan. Wen hast du mir denn da mitgebracht?" Sofort verzog sich Daniels Gesicht gefährlich. „Das ist Eve und ich habe sie ganz bestimmt nicht für dich mitgebracht, Johnny." Der Tätowierer hielt ihr die Hand hin, die sie sofort ergreifen wollte, aber Daniel stellte sich mit dem Becken zwischen die beiden und funkelte ihn böse an. „Vergiss es, Mann. Nicht mal um ihr die Hand zu reichen, wirst du sie anfassen, haben wir uns verstanden?" Johnny musterte ihn amüsiert: „Seit wann bist du denn nicht mehr bereit zu teilen?" Eve fiel die Kinnlade hinunter. Wovon zum Teufel sprach der Tätowierer da? „Als würde es darum gehen. Ich weiß nur mittlerweile ziemlich gut, wie du mit den Frauen umgehst, die dich zu nahe an sich heranlassen und das wirst du mit Evelyn ganz bestimmt nicht machen." Johnny wandte seinen Blick Eve zu, sprach jedoch weiterhin mit seinem Freund: „Keine Sorge, Dan. Selbst ich habe bereits von weitem erkannt, dass diese Schönheit etwas Besonderes ist. Ich werde sie bestimmt nicht verletzen." Innerhalb dem Bruchteil einer Sekunde verfärbten sich Eves Wangen dunkelrot und sie war versucht den kleinen Finger in die Höhe zu strecken, jedoch erinnerte sie sich sofort wieder daran, dass Dan sie absichtlich nicht als seine Freundin vorgestellt hatte, weshalb sie es bleiben ließ. „Und ganz offensichtlich weiß sie gar nicht, wie heiß sie ist", sagte Johnny verdutzt, als er bemerkte, dass Eve beschämt von den Männern wegsah. „Ich hätte wissen müssen, dass ich sie von dir auch fernhalten sollte", antwortete Dan seufzend. Eve holte tief Luft und wollte dieser lächerlichen Einlage gerade ein Ende bereiten, als der Tätowierer selbst aufzugeben schien. „Nein Mann, ich hab schon verstanden. Über ihren ganzen Körper befindet sich ein imaginäres Tattoo mit deinem Namen darauf", er lachte, „Aber eines musst du mir noch erklären, wie soll ich sie bitte tätowieren, wenn ich sie nicht anfassen darf?" Dan funkelte ihn böse an, was ihm abermals einen amüsierten Blick von Johnny einbrachte: „Natürlich könntest du das auch Sam überlassen, aber ich glaube ..." „Nein!", unterbrach ihn Dan schroff. „Jetzt ist es aber gut", wollte sich Eve einmischen, wurde aber geflissentlich ignoriert. Lauthals lachte der Tätowierer los: „Gut, dann machen wir uns mal an die Arbeit. Hättest du gerne etwas zu trinken, Süße?" „Sie möchte einen Cappuccino mit viel Milchschaum", erklärte Dan schroff. Eve konnte nicht glauben was sie da hörte. Sein Benehmen ging ihr gehörig gegen den Strich. „Ich kann auch für mich selbst sprechen", fuhr sie ihn an. Johnny gab einen belustigten Laut von sich. Bevor Dan den wieder kommentieren konnte, feixte Eve: „Würdest du mir bitte erklären, was hier vor sich geht? Du bist im Moment wirklich äußerst unhöflich, Dan." „Ich bin unhöflich? ICH bin unhöflich? ", fragte er aufgebracht, „Was ist dann bitte er?" „Ich denke, er hat eine überaus fragwürdige Art einer Frau Komplimente zu machen", antwortete sie und versuchte sich dabei an einem entschuldigenden Lächeln, welches sie Johnny zuwarf. „Die Süße gefällt mir", mischte er sich überflüssigerweise ein. „Du bist mein Freund und als solcher hältst du dich gefälligst von meiner Freundin fern, haben wir uns verstanden, Johnny?", fauchte Daniel und damit hatte er ganz unerwartet ausgesprochen, was Evelyn sich eigentlich schon am Telefon erwartet hätte. Der Sinn dahinter ergab sich ihr jedoch noch immer nicht richtig. Etwas durchwegs Seltsames ging hier vor. „Dachte ich schon, dass da mehr zwischen euch läuft, als nur Freundschaft plus. Wenn du von Anfang an ehrlich gewesen wärst, hätten wir uns diesen Scheiß sparen können. Auch wenn ich es überaus schade finde, dass ich mich jetzt nicht mal um ihre Zuneigung bemühen darf." „Seit wann sprichst du so geschwollen?", unterbrach ihn Dan. „Seit wann bringst du Frauen mit so viel Niveau mit in mein Studio?", antwortete Johnny immer noch scherzend, jedoch verursachte er damit einen Stich in Evelyns Brust. Sie war also nicht die erste Frau, die er mit hierher gebracht hatte. „Du hast recht, für gewöhnlich nehme ich gar keine Frauen mit in dein Studio", entgegnete Dan zu ihrer Erleichterung, „Aber ich dachte, wenn ich dann einmal eine mitbringe, an der mir wirklich etwas liegt, wärst du etwas taktvoller", sagte Dan sichtlich genervt. „Ach komm schon. Ich verarsch dich doch nur. Evelyn nimmt uns doch gar nicht ernst, hab ich recht, Süße?" Um dieser peinlichen Situation zu entgehen, nickte sie einfach. Johnny ging zu einer professionell wirkenden Kaffeemaschine. „Nach meinem Spezialcappuccino alla Sansabi wird sie mich trotzdem lieber mögen, als dich. Finde dich lieber gleich damit ab", erklärte er Daniel lachend. Zu Eves Erleichterung lächelte Dan nun auch wieder: „Damit könntest du vielleicht sogar recht haben." Während er Kaffee kochte, wandte sich Johnny wieder an Dan: „Also, zeig doch mal was ich euch stechen darf." Er hielt ihm die Zeichnung hin. „Ihr lasst euch ein Partnertattoo stechen? So ernst ist eure Beziehung schon? Wann habt ihr denn vor zu heiraten? Weiß Sam davon?" Ein kalter Schauer lief Eve über den Rücken, warum kam dieser Typ in Zusammenhang mit ihrer Beziehung immer wieder auf Samantha zu sprechen. „Das ist kein Partnertattoo", sagte sie schnell, „Es ist mehr eine Erinnerung an ein schreckliches Ereignis." Nun schien sie die volle Aufmerksamkeit von Johnny zu haben, denn er blickte sie interessiert an. Jedoch hatte sie eigentlich nicht vor, näher auf ihre Beweggründe für das Tattoo einzugehen. Zum Glück übernahm Daniel diesen Part: „Du hast doch bestimmt von dem Attentat auf den Flughafen in Miami gehört?", stellte Dan fest. Johnny nickte leicht. „Wir sind scheinbar die einzigen zwei Menschen, die die ganze Zeit über im Gebäude waren und trotzdem überlebt haben." „Ihr wart wirklich da drinnen?", fragte er ungläubig. Daniel bejahte und Johnny ließ den Blick zwischen den beiden hin und her gleiten. „Dort habt ihr dann festgestellt, dass ihr gerne ein Kunstwerk am Körper tragen wollt, welches euch für immer an diesen Bullshit erinnert? Wolltet ihr denn schon zuvor ein gemeinsames Tattoo haben?" „Was meinst du mit davor?", fragte Dan, während der Tätowierer eine Tasse Kaffee vor Eve abstellte. „Na ja, war das eine spontane Entscheidung oder habt ihr schon länger darüber nachgedacht?" „Wir kannten uns doch vorher gar nicht", warf Eve ein. Verdutzt blickte sie Johnny an. „Ihr kennt euch also gerade mal vier Wochen und wollt schon ein gemeinsames Tattoo?" „Hast du eigentlich zugehört, Mann?", fauchte ihn Dan an, „Das ist kein Partnertattoo. Dieses Tattoo soll uns nur daran erinnern, welch unglaubliches Glück wir hatten, wie wahnsinnig froh wir sein können, dass wir noch leben und was wir dem jeweils anderen verdanken." „Was ihr dem jeweils anderen verdankt?", ratlos blickte Johnny zu Eve. „Er hat mir das Leben gerettet, indem er für mich in eine Kugel gesprungen ist", erklärte sie.

Ein unnatürlich hohes Lachen ertönte. „Fire ist doch tatsächlich für eine Tussi in eine Kugel gesprungen. Wer hätte das gedacht. Anstatt sie dann, wie die anderen mit denen er so abhängt, nie wieder anzurufen, schleppt er sie doch wirklich hier her. Was ist nur aus meinem Daniel geworden?" Eve blieb die Spucke im Hals stecken, als sie sich umdrehte und herausfand, wer das gesagt hatte. Samantha stand hinter ihnen und funkelte sie böse an.

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