B E F O R E

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Ich weiß nicht wo ich anfangen soll.
Jetzt, im Moment, gerade nun, sitze ich hier.
Auf dem Geländer der Walt Whitman Bridge.
Es ist schon spät, genau 23:44.
Es ist mir wichtig pünktlich zu sein.
Pünktlichkeit, eine der einzigen guten Eigenschaften meinerseits, jedenfalls hin und wieder.
Nervös ziehe ich an meinem Ärmel.
Mit leerem Blick, beobachte ich den Abgrund.
Es ist unanständig, dies wurde mir beigebracht.
Aber manchmal brach man wohl seine eigenen Prinzipien.
Prinzipien?
Scheiß auf Prinzipien.
Um nicht drumherum zu reden, ich spreche von Selbstmord.
Ich spreche oft von Selbstmord.
Früher habe ich mich oft gefragt, wie man zu so abartigem Egoismus, sich das Leben, was ,,Gott" einem gab zu nehmen, fähig sei.
Mittlerweile ist mir klar, was für ein fanatischer Schwachsinn das doch war.
Doch nun hatte ich selbst sogennante ,,Sünden" begangen. Meine Mutter sagte uns oft, wie wichtig es ist für seine Sünden zu büßen und richte nicht Gott so würde man selbst, seine Fehler erkennen und bestrafen müssen.
In gewisser Art und Weise würde ich das nun tun, bis jetzt taten dies immer andere Leute für mich.
Das es ein so großer Fehler sein würde, sagte sie mir aber übrigens nicht.
Sie sagte schon lange nichtsmehr.
Dass die Gefühle einen erdrücken würden, sagte sie mir ebenfalls nicht.
Mit bedrückendem Bauchgefühl  versuche ich alles auszublenden, die hinter mir rauschenden Autos, der Fluss unter mir, die Großstadt mit ihren Hochhäusern vor meinen Augen.
Es ist nur ein kleiner Schritt aber eine große Tat.
So soll mir vergeben werden.

Sprung.

Aufprall.

Ende.

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