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Ein Mal, da war dieses Mädchen wieder bei uns in der Schule, extra um Ann runterzuziehen. Ihr Freund hätte sich angeblich in Ann verliebt, was die kleine zur Weißglut brachte.

Sie begann mit leichten Beleidigungen, die dann immer heftiger und verletzender wurden.

Ann guckte nur zu.
Sie sagte nichts - sie hörte ihr nur aufmerksam zu.
Man erkannte keine einzigen wütenden Gesichtszug in ihrem Gesicht.

Während die andere sie einfach anbrüllte stand Ann da, stumm und fast schon desinteressiert.

Sie stand einfach nur da - sagte nichts. Geduldig und gespannt auf das, was noch kommen würde.
Kein Funken Wut, kein Funken Angst.

Ich wurde immer ungeduldiger. Wann würde sie endlich aufhören meine Ann so zu beleidigen?
Ich wollte etwas tun.
Doch ich wusste, Ann würde das nicht wollen.

Sie würde sauer auf mich werden.
Das wollte ich nicht.
Ann sollte niemals sauer auf mich sein. Dafür war sie mir zu wichtig.

Die Beleidigungen sind immer schlimmer geworden und die Hand es Mädchens ballte sich zu einer Faust zusammen, so als würde sie Ann gleich hauen.

Ann bemerkte das. Sie guckte kurz auf die Hand des Mädchens, doch dann wieder aufmerksam in ihr Gesicht. Ann hatte keine Angst - was sein muss, muss sein.

Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus, ich begann' sie anzuschreien, zu fragen was ihr Problem sei, Ann zu verteidigen.

Doch Ann griff nach meiner Hand.
Sie hielt sie fest.
Sehr fest.
Alles gut! ein leichtes Lächeln bildete sich auf dem Gesicht Anns.

Dann ging sie an dem Mädchen vorbei.
Sie lief mit mir raus.
Ihre Hand gefaltet in meiner.
Ihre passte perfekt in meine.
So als seien sie genau für diesen Moment geschaffen.
So als würde es ihre Hand geben, um sie in meine zu legen.

Sie fügten sich zusammen, und so liefen wir davon, wie ein vollendetes Puzzle.

Ihr Name war Ann.Where stories live. Discover now