Big Red Bus ~15

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Oh man ich bin sooo doof und krieg einfach nix mehr auf die reihe :P Da hab ich endlich frei/Urlaub und brauch trotzdem ewig, um mal nen Part hochzuladen -.- Haha sorry ♥

Ich hoffe, der Part gefällt euch, der nächste dauerte nicht so lange, versprochen ♥

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Mir war klar, dass ich irgendwann raus aus der Kabine musste. Spätestens, wenn die nächste Stunde anfangen würde, es sei denn ich würde schwänzen. Ich hatte die Hoffnung, dass Harry aufgeben würde und verschwinden würde, wenn ich lange genug warten würde. Deswegen wartete ich bis zum Pausengong. Dann machte ich mich schnell frisch und verließ ich das WC und tatsächlich war Harry nirgends zu sehen.

Ich beeilte mich, um nicht allzu spät zur nächsten Stunde zu kommen und schaffte es gerade noch vor dem Lehrer ins Klassenzimmer. Harry und seine Kumpel waren auch schon da. Er starrte mich die ganze Stunde über an, aber immerhin ließen mich seine Kumpel in Ruhe. Ob er etwas zu ihnen gesagt hatte?

Als die Schule endlich vorbei war, lief ich so schnell ich konnte zu meinem Spind, holte die Sachen, die ich zuhause brauchte, heraus und machte mich auf den Weg nach Hause. Draußen zog ich meine Kapuze auf, da es immer noch in Strömen regnete. Das Wetter passte eigentlich perfekt zu diesem Tag und meiner Laune.

Von weitem sah ich Harry, der auf mich zusteuerte. Schnell ging ich in die andere Richtung und stieg in den nächsten Bus ein. Ich wollte nicht mit ihm reden. Oder doch? Nein eigentlich nicht. Vielleicht wollte ich mich an ihn schmiegen  und heulen, aber reden wollte ich nicht. Und an seinem Blick war zu erkennen, dass er reden wollte.

Das erste Mal an diesem Tag hatte ich Glück und die Tür des Busses ging zu, bevor Harry ebenfalls einsteigen konnte. Unsicher, ob ich jetzt erleichtert sein sollte oder traurig, oder was auch immer, setzte ich mich und starrte aus dem Fenster. Egal was ich machte, oder dachte, es fühlte sich falsch und beschissen an. Wieder begannen Tränen meine Wangen herunter zu laufen, aber ich versteckte mich hinter meiner Kapuze und so merkte es niemand.

Irgendwo mitten in London stieg ich aus. Langsam lief ich die Straßen entlang. Ich erinnerte mich, wie Harry und ich einfach so durch London gelaufen sind und wie er meine Hand gehalten hatte. Sein Griff war angenehm und warm. Jetzt waren meine Hände eiskalt und steif.

Auf der anderen Straßenseite sah ich zwei Mädchen. Eigentlich wären sie mir gar nicht aufgefallen, aber sie lachten laut und schienen viel Spaß zu haben. Sie waren trocken, da sie bunte Regenschirme hatten und trugen zusätzlich noch viele Einkaufstüten mit sich.

Ein Stück vor mir lief ein Pärchen. Er hatte seinen Arm um sie gelegt und küsste sie auf den Kopf. Die zwei schienen so glücklich zusammen und die komplette Welt um sich herum einfach auszublenden.

Stechende Schmerzen machten sich in meiner Brust breit. Die Mädchen und das Pärchen hatten alles, was ich wohl niemals haben würde, aber mir so sehr wünschte. Warum hatte ich keine beste Freundin? Warum konnte ich mich nicht einfach auf Harry einlassen und ihm vertrauen? Vielleicht würden wir dann auch so sein. Aber tief innen drin wusste ich es. Ich hatte keine beste Freundin, weil alle, die ich kannte und die in meinem Alter waren, mich hassten. Und ich konnte mich nicht auf Harry einlassen, weil er mich bestimmt nur verletzen würde. Noch mehr, als ich eh schon verletzt war.

Ich schlang meine Arme um meinen Bauch und schluchzte. Alles war scheiße. Harry hatte mir einen kleinen Lichtblick gegeben, aber jetzt war alles wieder so, wie immer. Und ich wollte das nicht mehr. Nie mehr.

Und da war ich wieder. An dem Punkt angekommen, wo ich es einfach nur noch beenden wollte. Aber wie? Die Tabletten hatte Harry mir weggenommen.

Von weitem sah ich einen großen roten Doppeldeckerbus. Die Straße war gerade ausnahmsweise mal etwas freier und er fuhr relativ schnell. Wenn ich im falschen Zeitpunkt über die Straße gehen würde.

Langsam setzte ich einen Fuß auf die Straße. Und noch einen. Ich hörte, wie der Bus näher kam, aber tat so, als würde ich ihn nicht bemerken.

Noch ein Schritt.

Der Bus kam noch näher.

Ein weiterer Schritt.

Der Bus war nicht mehr weit entfernt.

Und noch ein Schritt.

Ein lautes Hupen drang an mein Ohr und ich sah nach rechts.

Der Bus war nur noch wenige Meter von mir entfernt. Er versuchte zu bremsen und plötzlich wollte ich das nicht. Ich wollte nicht sterben. Beziehungsweise nicht so. Aber ich konnte mich nicht bemerken. Geschockt mit offenem Mund starrte ich auf den Bus, der viel zu schnell auf mich zu kam.

Plötzlich schrie jemand meinen Namen. Es hörte sich an, wie aus weiter Ferne, aber trotzdem total nah. Jemand packte mich an der Schulter und ich wurde ruckartig zurück gezogen. Ich stolperte und fiel auf jemanden drauf. In dem Moment sauste der Bus an mir vorbei.

SuicidalWhere stories live. Discover now