Written in these walls are the stories that I can't explain ~ 3

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Regunglos stand ich in der Mitte meines Zimmers. Tränen flossen in Strömen über meine Wange, während ich an die Wand starrte.

In der Mitte stand mein Bett. Rechts und links von meinem Bett war die Wand weiß und kahl. Aber über meinem Bett hing eine große bunte Decke. Erinnerungen schossen durch meinen Kopf.

Vor 3 Jahren waren wir den Sommer über in den Urlaub nach Italien gefahren. Wir waren auf einem großen Wochenmarkt, wo viele verschiedene Sachen angeboten wurden. Alles möglich von Essen bis hin zu Teppichen und Schmuck. Eine dünne Decke mit einem bunten Muster stach mir sofort ins Auge. Ich fand sie von Anfang an total schön, aber meine Mum meinte, sie sei hässlich. Enttäuscht hatte ich die Decke ein letztes Mal angesehen und dann waren wir weiter gegangen.

Abends war ich dann mit meiner Mum am Pool. Plötzlich kam mein Dad mit einer weißen Plastiktüte und grinste mich an. Ich sah in die Tüte und fand die Decke. Grinsend fiel ich ihm um den Hals. Auf dem Markt hatte sie mir einfach gut gefallen, aber als ich sie von meinem Dad bekommen hatte, war es etwas besonderes. Er merkte eigentlich so gut wie nie, wenn mir irgendetwas gefiel, aber diese Decke hatte er mir trotzdem gekauft.

Kaum waren wir wieder in London, packte ich sie aus meinem Koffer und sah sie an. Warum auch immer hängte ich sie dann über mein Bett an die Wand. Genau da, wo sie heute noch hing.

Ich musste kurz lächeln, bei dem Gedanken daran, wie stolz mein Dad war, als er mich mit der Decke überrascht hatte. Stolz, dass er mich zum lachen bringen konnte und das obwohl ich damals kaum lachte.

Mein Lächeln verschwand schlagartig wieder, als mir einfiel, was die Decke verbarg. Sämtliche Geheimnisse waren hinter ihr versteckt. Ich wusste, keiner würde es wagen, die Decke auch nur anzufassen, geschweige denn, abzuhängen. Deswegen war es schon immer der geeigneteste Ort, um all meine Gedanken zu verstecken.

Langsam ging ich auf die Decke zu und hob sie an. Sofort kamen viele schwarze, teilweise auch bunte Buchstaben zum Vorschein. Obwohl ich wusste, dass es wahrscheinlich keine gute Idee war, begann ich zu lesen.

I am tired of trying, sick of crying. Yes I'm smiling, but insid I'm dying.

Wieder fühlte ich diesen unglaublichen Schmerz tief in mir drin und ich musste heftig schlucken. Aber ich konnte nicht aufhören, die Worte, an meiner Wand, zu lesen.

Hass Trauer Schmerz

Warum?

No one knows...

Empty and broken

Death

Suicide

Ich konnte nicht aufhören zu lesen, obwohl der Schmerz in mir immer schlimmer wurde und nicht mehr auszuhalten war. Doch plötzlich las ich etwas. Einen Namen. Er war in rot und mit großen Buchstaben geschrieben.

HARRY

Ich stockte und war plötzlich total fixieri auf seinen Namen. Bilder, wie er vor mir stand und seine grünen Augen mich erschrocken und gleichzeitig besorgt ansahen, schossen mir in den Kopf. Wie er auf mich einredete. Seine braunen Locken, durch die der Wind wehte. Seine Grübchen, als er mich ermutigend anlächelte. Sein Blick sah wirklich besorgt aus und er schien mir wirklich helfen zu wollen.

Die Tränen hörten auf meine Wangen runter zu strömen und nur noch vereinzelte Tränen flossen über meine Wangen. Der Schmerz war wie weggeblasen und ich fühlte mich plötzlich einfach nur noch taub. Verwirrt betrachtete ich den Namen.

Warum hatte Harry mich gerettet? Es machte keinen Sinn. Klar, in der Schule war er einer der wenigen, die mir keine miesen Sachen hinter her riefen, aber er sagte auch nichts dagegen, wenn seine Freunde es taten. Manchmal lachte er auch, aber meistens ignorierte er meine Existenz einfach komplett.

Und trotzdem hatte er mich heute gerettet. Wie hatte er mich überhaupt gefunden? Ich wusste es nicht und ich würde es wahrscheinlich auch nie wissen. Aber am Montag in der Schule werde ich wahrscheinlich wieder Luft für ihn sein.

Ein leises Klopfen riss mich aus meinen Gedanken und ich ließ die Decke wieder über meine Wand fallen und so meine Geheimnisse verstecken. "Ja?" fragte ich und war erstaunt, wie sicher sich meine Stimme anhörte, obwohl ich gerade noch so geheult hatte. "Ich fahr jetzt Einkaufen. Willst du mit?" rief meine Mum. Schnell schüttelte ich den Kopf. Als mir klar wurde, dass sie das ja gar nicht sehen konnte, rief ich noch "Nein." "Ok, bis später" meinte sie noch und schon hörte ich die Haustür ins Schloss fallen.

Jetzt war ich komplett allein in unserer Wohnung und es herrschte Totenstille. Auf einmal war ich total erschöpft und ließ mich auf mein Bett fallen. Ich schloss meine Augen und atmete tief durch. Schon fiel ich in einen tiefen Schlaf.

_____

Hallo :)

Ich war schon lange nicht mehr so in Schreiblaune, wie heute *-* Deswegen hab ich gedacht, lade ich doch jetzt noch einen Part hoch :D

Ich weiß, meine Parts, sind nie sonderlich lang, aber naja :) Und es tut mir auch leid, aber ich lade sehr unregelmäßig hoch :D Wann ich Zeit und Lust hab, halt :) Ich hoffe euch gefällt die Story :**

Über ein Vote und ein Kommi würde ich mich sehr freuen ♥

Hab euch lieb :*

SuicidalWhere stories live. Discover now