49 ♪ It's a heartache

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Irgendwann kamen wir auf die Idee, dass wir Oli die Haare färben würden und er stimmte sofort zu. Wir quetschten uns ins Bad, Penny suchte Farbe zusammen und erklärte, dass er brünett ganz anders aussehen würde. 

An dieser Stelle blieb zu sagen, dass niemand von uns noch besonders zurechnungsfähig war. Denn Sophia meinte: „Wenn's blöd aussieht, können dir die anderen immer noch eine Glatze scheren."

Während also auf dem Rand der Dusche Oli saß und Briana sich die passenden Schutzhandschuhe angezogen hatte und nun die Masse in sein Haar einmassierte, hockte Sophia auf dem Klo und ich direkt davor. Wir prosteten uns mit je Bier und Wein zu.

Penny lehnte auf dem Boden in der Tür und sprach: „Sophia, wieso bist du im Club der gefrusteten Gänse?"

Kurz darauf erzählte sie von der Kündigung und das sie nun für eine kleine Schneiderei arbeitete, die sie komplett unterforderte. Hosen und Ärmel zu kürzen füllte sie nicht aus. „Ich wünschte, ich hätte etwas eigenes. Könnte entwerfen, mich inspirieren lassen und das machen, was ich immer wollte."

„Und was ist das?", fragte Briana interessiert und Sophias Lächeln wurde traurig: „Ich hab' immer davon geträumt eigene Kleider und Jacken zu entwerfen und zu verkaufen."

„Dann tu's doch", war Oli's pragmatische Antwort, so als sähe er da keinerlei Probleme. „Fang einfach an." Ohne daran zu denken, dass er Farbe im Haar hatte, kratzte er sich dort und Briana reichte ihm sofort ein Kosmetiktuch.

„Ich weiß", gab Sophia zu, aber statt das weiter zu diskutieren, allen voran, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, dass es da noch mehr gab, wechselte sie das Thema. Ich würde drauf verwetten, dass auch Liam einen großen Schuldteil an ihrer Laune hatte.

Nun nippte sie an ihrem Wein und sprach: „Was ist mit dir, Briana, wieso bist du hier?"

Ein Schatten legte sich auf ihr Gesicht und wir wandten uns alle zu der Amerikanerin um. Dann erfuhren wir von dem Besuch, den sie bekommen hatte. Entsetzt rissen wir den Mund auf und konnten nicht glauben, dass Louis so drauf sein konnte.

„Ich verstehe ja, dass er wütend ist, weil ich einfach von Los Angeles fort gegangen bin und Freddie mitgenommen habe. Aber anders konnte ich mir nicht helfen, er hat mir ja nicht einmal zugehört, wenn ich mit ihm gewisse Sachen besprechen wollte!", schimpfte sie. „Also dachte ich, es ist egal, was ich tue und ich brauche verflucht noch mal nicht seine Erlaubnis, wenn ich umziehen will."

„Richtisch!", stimmte Oli zu und nahm mein Bier entgegen. Dadurch fühlte sich Briana bestärkt: „Ich habe Louis nie Vorwürfe wegen irgendetwas gemacht-"

„Vielleicht hättest du das mal lieber getan", unterbrach Penny empört.

„-aber ich dachte er freut sich, wenn er nicht mehr zwischen den Kontinenten pendeln muss, um Freddie zu sehen", fuhr Briana fort. „Jetzt ist er hier und was ist? Ich gebe Freddie zu Donna Rossi, weil der Herr im Tonstudio ist."

„Wer von uns hat dasch jetz' nisch gewusst?", entwich es Oli sarkastisch. Ich erfuhr, dass Oli und Briana überraschenderweise ziemlich ähnlich realistische Ansichten hatten, was Freddie anging. Louis würde immer die Zeit fehlen sich in einem genauso hohen Maße um seinen Sohn zu kümmern, wie Briana es tat. Es sei denn er änderte etwas in seinem Leben. Die Reisen würden immer zu ihm gehören, aber die unzähligen Parties könnte man einschränken.

„Im Endeffekt würde Freddie also einen Babysitter nach dem Nächsten haben", erklärte Briana zusammenfassend. „Da ist er doch eindeutig besser bei mir aufgehoben."

Ein Kind war allgemein fast immer am besten bei der Mutter zu Hause. Gut, es gab Ausnahmen, aber die waren rar.

Kurz schwieg Briana, dann verkündete sie: „Wenn er mir Freddie wegnehmen will, dann soll er ordentlich dafür kämpfen müssen!"

Your Song [ Buch 1 ] ✓Where stories live. Discover now