4 ♪ The golden crew

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Today's your day,

I feel it

You paved the way,

Believe it

If you get down

Get up oh, oh

When you get down

Get up eh, eh

[ Shakira ]


MARA║ Um halb elf hatte ich dermaßen einen im Tee, dass ich mich kaum aus meinem Plastikstuhl erheben konnte. Pina Colada wurde aus bunten Eimern getrunken und mein Cocktailglas immer wieder so fix aufgefüllt, dass ich kaum 'nein' sagen konnte. Ich hatte in einem solchen Schnelldurchlauf dermaßen viele Leute kennen gelernt, dass mir der Kopf dröhnte.

Apropos dröhnen.

Neben mir saß Josh, der Drummer der Akustikband und seine Lache hallte dermaßen in mein Ohr, dass ich mittlerweile glaube halb taub zu sein. Er grölte auch echt über alles. Schlimmer war da nur Jon, der Keyboarder, der mir mit seinem grellen Hawaiihemd, das Tränen in die Augen trieb. Es sollte verboten werden, so durch die Gegend zu laufen. Doch statt etwas zu sagen, nippte ich nur selig weiter an meinem Pina Colada.

Gegenüber von mir, quatschte unaufhörlich Sandy auf mich ein. Obwohl er ohne Punkt und Komma redete, wusste ich immer noch nicht mehr von ihm, als das er Bassist war und eine Schwäche für Cartoons hatte. Er plapperte in solch einer rasenden Geschwindigkeit, dass ich es mittlerweile aufgegeben hatte, irgendwie mitzukommen. Aber heute schien das auch nicht wichtig zu sein.

Nebenbei lernte ich die Stilistin Louise und ihre reizende blonde Tochter Lux kennen. Die Kleine verschwand irgendwann Richtung Pool und Louise fing an sich mit Dan über irgendwelche Schuhmarken zu streiten, von denen ich noch nie etwas gehört hatte. Bei Puma, adidas und Nike hörte mein mageres Wissen darüber auch schon auf.

Irgendwann war es so weit, dass ich mir zwischen all den Franks, Pauls, Raymonds und Eriks keine Namen oder Gesichter mehr merken konnte, geschweige denn, was ihre Aufgaben waren. Sophia, die zu meiner anderen Seite saß, schnaubte plötzlich.

„Was ist?", fragte ich sie und bemerkte ihren verärgerten Gesichtsausdruck. Sie lehnte sich wütend zurück und sprach: „Gail und Meredith sind mal wieder in ihrem Schlampen-Modus."

Gail und Meredith? Und wer war das jetzt?

Ich folgte Sophias Blick und sah auf zwei sehr schlanke, hochgewachsene junge Frauen. Eine von ihnen war blond und zierlich, sie schien genau zu wissen, wie sie sich in diesem weißen Bikini zur Schau stellen musste. Die Schickse daneben hatte wilde dunkle Locken und einen schönen olivenartigen Tein. Beide standen bei einem jungen Mann in Badeshorts, der eine Bierflasche in seinen Händen drehte. Ich erkannte ihn an den Tattoos auf seinen Arm und begriff, warum Sophia missmutig war. Niemand sah gerne dabei zu, wenn der eigene Freund angegraben wurde. Doch Liam Payne schien das nichts auszumachen.

„Ich hasse es, wenn Gail ihm ihre Möpse unter die Nase hält!", entfuhr es Sophia und ich begriff, dass die Blonde Gail war und die Dunkelhaarige Meredith.

„Du musst zugeben, dass es recht hübsche Möpse sind", ertönte eine Stimme hinter Sophia. Niall ich-verfluche-ihn-noch-mal Horan stützte sich mit den Ellenbogen auf der Rückenlehne von Sophias Gartenstuhl ab. Auch er hatte eine Bierflasche in der Hand und nahm einen großen Schluck. Sein falsches blondes Haar stand verwirrt vom Kopf ab und ich erkannte, dass er sich umgezogen hatte. Denn er trug nun sommerliche Shorts und ein schlichtes weißes Shirt.

Your Song [ Buch 1 ] ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt