49 ♪ It's a heartache

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„Du solltest selbst Nägel mit Köpfen machen", schlug Sophia vor. „Wenn er dann immer noch nicht handelt, adios Amigo."

„Danach kannst du dich immer noch neu umsehen", stimmte auch Briana zu. „Stan ist wirklich nett, nur bei ihm nicht vorwärts zu kommen ist auch doof."

„Andere Mütter haben auch schöne Söhne", nickte Penny sich selbst zu. „Okay, ein Date noch, danach kloppe ich ihn in die Tonne, oder er kriegt die Zeit seines Lebens."

Unweigerlich musste ich grinsen, denn die Worte waren nicht selbstgefällig. Penny war ein Bündel an Überraschungen und wenn dieser dämliche Stan sich darauf nicht einließ, dann war das sein Verlust.

Damit fiel der Startschuss.

Wir stopften uns mit Pizza voll, drehten die Musik auf und irgendwann, nachdem Oli erfolgreich an der Karaoke-Maschine Whitney Houstons, I will alway love you vergewaltigt hatte, da drehte er sich angeschickert zu uns um.

Die Tequila-Flasche war mittlerweile leer und er hatte leichte Gleichgewichtsprobleme. Mit erhobenen Finger zog er die Aufmerksamkeit auf sich: „So... jetzt will isch euch mal wasch sagen!"

Ich war ganz Ohr und Sekunden darauf platzte er: „Mein bester Freund ist ein Arsch!"

„Total!", nickte Briana heftig und Oli fuhr ermutigt fort: „Isch hab' gekündigt! Nisch, weil isch mehr Geld will – was Louis glaubt – Alter, sehe isch aus, als will isch Geld?"

Abgesehen davon das er zu seinen Haaren unmögliche Farbklamotten trug, nein. Penny schüttelte auf der Couch heftig den Kopf und Sophia fragte: „Was willst du?"

„Dasch er seine Schlampe zum Mond schickt!", knallte es aus Oli raus und plötzlich hörte Penny auf den Kopf hin und her zu schütteln, sie war immerhin ein großer The Originals Fan: „Was?"

Völlig zusammenhanglos fing Oli plötzlich an zu heulen: „Isch will El wieder!"

Der Alkohol schlug voll zu und mir wurde in meinem beschwipsten Zustand bewusst, dass er nicht gerade viel vertrug. Umständlich und schwerfällig kämpfte ich mich auf die Beine und umarmte ihn. Penny tat es mir gleich und er erklärte weiter: „Sie isch ne' Hexe! Aber Lou ist völlig discht in der Birne, er sieht das nisch!"

Zwar verstand ich immer noch nicht direkt, was Oli damit meinte, aber dann pustete er mir das Hirn frei: „Sie tut als wäre isch nisch da, wenn man misch braucht und flüstert ihm ein, isch wäre ein scheiß Freund! Dabei will isch nur... ja..." Deprimiert setze er sich auf den Boden und reichte Penny das Mikrofon zum Karaoke singen.

„Is' ja jetz' egal, es ist vorbei", schloss Oli deprimiert und ich verstand, dass er an einem Punkt stand, wo es in eine andere Richtung ging. Manchmal kam einen das furchtbar vor, weil man absolut keine Orientierung mehr hatte, wer man war und was man wollte.

Ich hockte mich zu Oli und sprach: „Sieh es sportlich, jetzt kannst du dein Ding machen. Abseits von Louis. Du musst es niemanden mehr recht machen, außer dir selbst."

Etwas verklärt sah Oli mich an, dann nickte er: „Du hascht recht! Mein Ding!"

„Und darauf trinken wir einen!", bestimmte Sophia und kam mit der Flasche Wodka ins Wohnzimmer. Die Party ging steil weiter.

Irgendwann war Briana so enthemmt, dass sie auf dem Wohnzimmertisch stand und mit Inbrunst Taylor Swifts today was a fairytale grölte. Penny stand dem mit Quit Playing Games von den Backstreetboys im nichts nach. 

Beide sangen furchtbar schief und sorgten so dafür, dass sowohl Sophia, als auch ich Mühe hatten nicht am Lachen zu ersticken.

Wir tanzten zur alten Musik von Bryan Adams und probierten Brausepulver mit Wodka. Es war definitiv ungewöhnlich.

Your Song [ Buch 1 ] ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt