#21. Kapitel

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"Das wirst du schon sehen", haucht Theo, worauf ich mir auf die Lippe beiße. "Ach ja?", frage ich und lege den Kopf schief. "Ja." "Tja, das muss aber noch warten", meine ich und stoße Theo wiedermal von mir weg, "Wir müssen zur Schule." Theo beginnt zu grinsen und schüttelt den Kopf. "Also, Muffin oder Sandwich?" Ich hole das Essen aus der Plastiktasche und stelle es auf den Tisch, bevor Theo und ich uns setzen. Wenig später räumen wir gerade alles weg, als ich plötzlich eine SMS von Jason bekomme:

Bitte, Jessy.
Nur noch eine einzige Chance...

"Wer ist das?", fragt Theo neben mir, als er über meine Schulter sieht und die Nachricht liest. "Jason", gebe ich zu und stecke mein Handy wieder in die Tasche, bevor ich mich wieder zu Theo umdrehe. "Jess...", beginnt er, aber ich unterbreche ihn: "Theo, mach dir keine Sorgen, wirklich."
Ich lächle ihn an, worauf er nickt und murmelt: "Kann ich dich etwas fragen?"
"Ja, klar."
"Was hat er dir angetan?" Als ich zu ihm aufblicke, fixiert er mich schon mit seinen Augen und am liebsten würde ich einfach wieder gehen. Mit dieser Frage habe ich echt nicht gerechnet... Ich meine, klar wusste ich, dass die Frage kommen würde, aber nicht jetzt schon...

Aber anstatt ihm eine Antwort zu geben, drehe ich mich um und ziehe mein Shirt in die Höhe.
Lange Zeit ist es still zwischen uns. Man hört Theo's gleichmäßigen Atem und mich, wie ich versuche, meine Tränen zurückzuhalten. Noch niemandem habe ich es je gezeigt... Noch nie habe ich jemandem gezeigt, wie sehr mich Jason wirklich verletzt hat... Wie er mich nicht nur seelisch verletzt hat...
Ich höre Theo's Schritte, als er auf mich zukommt und direkt hinter mir stehen bleibt. Ich zucke zusammen, als er mit seinen Fingern über meine nackte Haut - besser gesagt über meine Narbe - streicht und mir mein Shirt wieder hinunter zieht. Es ist zwar nur eine einzige Narbe, welche mein rechtes Schulterblatt ziert, ber die Erinnerung daran macht es einfach zu etwas Großem...

"Es...Es tut mir leid..." Seine Stimme ist brüchig und als ich mich zu ihm umdrehe, kann ich deutlich Schmerz in seinen Augen erkennen. Er schließt mich fest in die Arme, was ich erwidere und im nächsten Moment merke ich, wie mir die Tränen die Wange hinunterlaufen und auf Theo's Shirt fallen. Ich lasse meinen Tränen freien Lauf, während Theo mir behutsam über den Rücken streicht und ich einfach seinen Geruch einatme, um mich zu beruhigen.

"Wir müssen los", murmle ich nachdem ich mich ausgeheult habe und zu Theo aufblicke.
"Wir können auch hier bleiben." Ich schüttle den Kopf und versichere es ihm noch mit einem Lächeln, worauf er nickt und wir uns voneinander lösen.
Ich hoffe bloß, dass Theo mich jetzt noch immer als Menschen sieht und nicht als ein kleines armes Tier, das verletzt wurde. Ich will wirlich nicht, dass er sich jetzt verstellt, bloß, damit er mir nicht "wehtut"...

Ich gehe schnell hoch in mein Zimmer, um mich neu zu schminken und als ich wieder runter komme, höre ich schon, wie die Tür aufgeschlossen wird.
"Hey Mom."
"Guten Morgen Mrs. Brooks", begrüßt auch Theo sie und schon kommt sie zur Tür rein.
"Hey Theo. Sei mir nicht böse, aber warum bist du hier?", fragt sie und beginnt zu gähnen.
"Er holt mich zur Schule ab", lüge ich, "Wir müssen jetzt los." Ich gebe meiner Mom schnell einen Kuss auf die Wange, Theo verabschiedet sich bei ihr und schon gehen wir raus.

"Ich fahre", rufe ich, worauf Theo den Kopf schüttelt.
"Das denke ich nicht."
"Aber ich habe die Autoschlüssel", grinse ich und halte sie in die Höhe. Theo sieht mich verwirrt an und greift sich auf die Hosentaschen, worin sich jetzt aber nichts mehr befindet. Er sieht wieder zu mir und ich kann einfach nicht aufhören zu grinsen.
"Wann hast du...?"
"Als du geschlafen hast. Also, ich fahre", meine ich und will gerade die Fahrertür aufmachen, als mir Theo die Schlüssel aus der Hand nimmt.
"Komm schon Theo", bettle ich und sehe zu ihm hoch.
"Mein Truck, Schönheit", sagt er, bevor er mich auf die Seite schiebt und einsteigt. Ich verdrehe die Augen, gehe um den Truck herum und steige bei der Beifahrertür ein.
"Nächstes Mal, Schönheit", versichert er mir, als er den Motor startet und los fährt, "Wo war der Schlüssel, als du ihn genommen hast?" Sofort werde ich rot und sehe aus dem Fenster.
"Er... Die Schlüssel lagen am Boden", murmle ich und schon höre ich Theo's Lachen.
"Du lügst."
"In deiner Hose", murmle ich, ohne zu Theo zu sehen.
Er lacht lauter und meint: "Das nächste Mal, sollte ich wach sein."
Ich sehe geschockt zu ihm, was ihn noch mehr zum Lachen bringt. Ich beschließe das Radio an zu machen und gerade läuft "Rude Boy" von Rihanna, weshalb ich ein bisschen mitsumme. Ich merke, wie Theo mich ein paar Mal ansieht,  aber ich achte nicht auf ihn und nach fünf Minuten komme wir auch schon bei der High School an.
Wir gehen zusammen rein und als wir zu meinem Spind gehen, kommen uns die anderen entgegen.
"Hey. Wie geht's Lydia?", frage ich und drehe mich zu ihnen um.
"Besser. Aber sie lassen niemanden hinein, wenn er nicht von der Familie kommt", erklärt Stiles, worauf ich nicke, "Parrish war bei ihr." Wir reden noch über Tracy und irgendeinem Donovan, der meinen Onkel bedroht hat, bis es läutet und wir zum Unterricht gehen...

Nach einer wunderschönen verhassten Mathestunde, kommt Bio dran und gerade, als ich meinen Spind öffnen will, werde ich niedergerannt.
"Oh verdammt. Tut mir Leid", entschuldigt sich die Person und hilft mir auf.
"Kein Ding", lache ich und hebe meine Tasche auf, bevor ich mir den Typen genau ansehe. Er hat schwarze aufgegelte Haare, wunderschöne grüne Augen und ist ganz normal angezogen: Shirt, Jeans und weiße Converse. Er sieht eigentlich echt gut aus...
"Es tut  mir wirklich leid, nur ich bin neu und ich muss unbedingt meinen Spind finden und danach zum Unterricht", erklärt er und lächelt mich an. Man kann seinen britischen Akzent deutlich hören.
"Kein Ding", wiedderhole ich und erwidere sein Lächeln, "Was ist deine Spindnummer?" Er sieht kurz auf seinen Zettel, bevor er sich wieder zu mir wendet und eine Nummer sagt.
"Dann hast du deinen Spind gefunden", meine ich und deute auf den Spind direkt neben mir. Er lächelt mich wieder an und ich muss sagen, dass der Typ ein echt schönes Lächeln hat.
Er öffnet seinen Spind, was ich auch tue, als er zu mir sieht und sagt: "Übrigends, ich bin Tyler." "Jessy", stelle ich mich selbst vor und hole mein Biologiebuch aus dem Spind, "Welche Stunde hast du jetzt, Tyler?" Anstatt zu antworten, sieht er kurz auf den Zettel in seiner Hand, bevor er etwas aus seinem Spind herausholt und mit dem Bilogiebuch vor meiner Nase herum wedelt. "Biologie bei Mrs. Finch. Weißt du, wo das ist?" "Klar und ich komme gleich mit", sage ich und schließe, genauso, wie Tyler, meinen Spind. Während wir zur Klasse gehen, reden wir noch und er erzählt mir, dass er aus London kommt und jetzt mit seiner Familie hergezogen ist.
Wir gehen in die Klasse und Kira, Scott und Theo sitzen schon auf ihren Plätzen.
Tyler setzt sich in die erste Reihe zu Sydney, wo eigentlich Lydia sitzt, während ich mich zu Theo setze. Da dreht sich Tyler zu uns um und lächelt mich an, was ich erwidere, als Theo plötzlich meint: "Wer ist der Typ?" Ist Theo etwa eifersüchtig?
"Tyler. Er ist neu hier", erkläre ich und packe meine Sachen aus.
"Aha", murmelt Theo noch, bevor Mrs. Finch in die Klasse kommt und mit dem Unterricht beginnt...

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Heey ihr Nuggets ♥
Tut mir Leid, dass die beiden noch immer nicht zusammen sind, aber ich habe mit meiner Freundin noch ein bisschen geredet und dann hatten wir eine Idee und ja... Ihr müsst noch ein bisschen warten 😉
                                               Lg & HEL :*

In my head (Theo Raeken FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt