Kapitel 6

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Der Tag mit Feli war super. Wir haben über Gott und die Welt geredet, sind zusammen shoppen gegangen und haben am Abend zusammen, noch einen Film geguckt. Da es bald Nacht war, musste ich zurück nach Hause gehen. Traurig war ich auf jeden Fall nicht, denn ich wusste, ich würde Nael wiedersehen. Also ging ich glücklich nach Hause. Als ich zu Hause ankam, huschte ich sofort in mein Badezimmer, um zu duschen. Nach der Dusche, trocknete ich mich ab und zog mir frische Klamotten an. Danach lief ich ins Wohnzimmer und bestellte, mir und Nael, was zu Essen. Dann wartete ich auf ihn. Ehrlich gesagt, hatte ich ein komisches Gefühl im Bauch, aber ich ignorierte es einfach und setzte mich aufs Sofa. Bevor ich den Fernseher anschalten konnte, klingelte es an der Tür. Da ich vermutete, dass es Nael war, also ging ich lächelnd zur Tür und machte sie auf. Ich erschrak im nächsten Moment, denn vor mir stand ein gebrochener Nael. Er weinte und weinte und weinte.

Ich reagierte sofort und zog ihn ins Haus hinein, bevor ich ihn dann ganz fest umarmte.

„Nael, was ist denn passiert?", fragte ich ihn sanft und streichelte ihm über sein Rücken. Nael aber schüttelte den Kopf und drückte mich noch näher an sich.

„Komm, wir gehen ins Wohnzimmer.", sagte ich zu ihm, da wir vor der Haustür knieten. Ich stand also auf und zog Nael mit ins Wohnzimmer. Dort liessen wir uns aufs Sofa fallen. Nael schien sich beruhigt zu haben, da er nicht schluchzte. Deswegen sah ich ihn besorgt an.

„Nael, geht es dir wieder besser?", fragte ich nun besorgt. Er wischte sich die Tränen von seinem Gesicht und nickte.

„Willst du mir sagen, was passiert ist?", fragte ich ein bisschen unsicher. Er nickte schon wieder und holte ganz tief Luft, bevor er anfing zu sprechen.

„Meine Schwester...", sagte er heiser und fing wieder an zu weinen. Ich nahm ihn sofort wieder in meine Arme.

„Hatte sie einen Unfall? Was ist mit deiner Schwester passiert?", fragte ich nun alarmierender. Er versuchte sich zu beruhigen und sah mich dann, mit seinen verweinten Augen, an.

„Wir haben...sie...in eine...Anstalt...gebracht.", erzählte er mir unter schluchzen. Ich schaute ihn bemitleidend an und wischte, mit meiner rechten Hand, seine Tränen weg.

„Hey, es ist okay. Deine Schwester kommt ganz bestimmt, nach ein paar Tagen, wieder raus.", sagte ich sanft zu ihm und lächelte ihn leicht an. Er lächelte mich ebenfalls an.

„Danke Abi.", sagte er nun wieder beruhigt.

„Nicht dafür.", lächelte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Eine Weile später klingelte es noch mal und ich stand auf um die Tür aufzumachen. Ich gab dem jungen Mann sein Geld und ging mit dem bestellten Essen wieder ins Wohnzimmer. Nael lächelte mich an, als ich mit dem Essen kam. Seine Augen waren zwar immer noch rot und geschwollen, aber er weinte nicht mehr und das ist ein gutes Zeichen. Ich stellte das Essen auf den Tisch und schon begannen wir beide, uns voll zu essen.

„Darf ich heute Nacht hier schlafen?", fragte mich Nael, ein paar Minuten später.

„Ich bestehe darauf.", antwortete ich lächelnd und ohne Vorwarnung hatte ich auch schon seine Lippen auf meinen. Da ich nicht damit gerechnet hatte zuckte ich ein wenig zusammen, doch nach ein paar Sekunden erwiderte ich den Kuss. Es war kein leidenschaftlicher Kuss, doch er war sanft und liebevoll.

Ja, Küsse haben so was an sich, bis er dir die Zunge in den Hals steckt. Kommentierte meine innere Stimme und ich seufzte genervt auf.

Du bist echt unglaublich. Musst du mich jetzt stören. Siehst du nicht, dass ich beschäftigt bin? Fragte ich meiner inneren Stimme.

Na ja, sich küssen ist für mich keine Beschäftigung. Ausser, du willst in die Schlampenbörse eingehen. Ich habe gehört, dass die dort, in nur einer Nacht, sehr viel Geld verdienen. Erklärte sie mir nun.

Habe ich richtig gehört? Du findest ich bin eine Schlampe? Fragte ich meiner inneren Stimme aufgebracht.

Nein, das habe ich nie gesagt. An deiner Intelligenz zweifle ich schon lange, aber dies ist wirklich ein Fall für einen Psychiater. Sagte sie ruhig.

Ach, jetzt bin ich auch noch dumm? Weisst du was? Ich ignoriere dich jetzt. Sagte ich wütend zu meiner inneren Stimme.

Mach du das, bringen tut es aber nicht viel. Sagte sie noch aber ich ignorierte sie und konzentrierte mich nur auf den Kuss. Da wir beide offensichtlich an Luftmangel litten, lösten wir uns von einander um Luft zu holen. Ich schaute Nael, schwer atmend, an und holte einmal tief Luft, um dann einen Lachflash zu erleiden. Nael sah mich ein bisschen verstört an, doch dann musste er ebenfalls lachen. Ich kriegte mich gar nicht mehr ein vor lauter Lachen, aber Nael brachte mich mit einem Kuss zum Schweigen.

„Tut mir leid.", sagte ich lächelnd als wir uns wieder von einander lösten.

„Schon okay.", sagte Nael grinsend. Er war sichtlich nervös, doch warum? Ich beschloss ihn zu fragen.

„Warum so nervös?", fragte ich lächelnd. Er kratzte sich an seinem Hinterkopf und sah mir dann tief in die Augen.

„Was bedeutet das alles Abi? Was sind wir nun?", fragte er mich direkt und ich dachte nach.

„Was willst du denn, dass wir werden?", fragte ich ihn zurück und guckte ihn unsicher an.

„Ich will, dass wir mehr als Freunde sind.", antwortete er direkt und sah mich weiter an.

„Wirklich?", fragte ich nach.

„Ja, wirklich. Ich will mit dir zusammen sein Abi.", sagte er lächelnd und ich grinste ihn an.

„Dann frag mich.", forderte ich ihn grinsend auf. Er nahm meine Hände lächelnd in seine und schaute mich weiter an.

„Abigail Canill, willst du meine Freundin sein?", fragte er mich lächelnd und ich sprang ihm glücklich in seine Arme.

„Natürlich will ich das!", rief ich glücklich und er umarmte mich ebenfalls glücklich.

„Ich hätte nie gedacht, dass du ja sagst.", liess er mich wissen.

„Und ich hätte nie gedacht, dass du mal fragst.", meinte ich lächelnd. Er lachte auf und sah mich lange an.

„Weisst du, was ich ab jetzt, jeder Zeit machen kann?", fragte er mich und ich sah ihn verwirrt an.

„Was denn?", fragte ich nun auch und er grinste mich an.

„Das.", sagte er und bevor ich reagieren kann, hatte er mich wirklich schon in den Po gekniffen. Ich sah ihn böse an.

„Nein, darfst du nicht. Das ist privater Besitz.", sagte ich gespielt ernst, obwohl es mir gar nichts ausgemacht hatte.

„Tut mir leid, ich meinte das nur als Spass.", meinte er reumütig. Ich sah ihn noch eine Weile ernst an, bevor ich anfing zu lachen und er mich zuerst verwirrt anstarrte, um nach einer Weile auch in mein Lachen einzusteigen.

„Na komm, gehen wir ins Bett.", sagte ich zu ihm und stand auch schon auf, um in mein Zimmer zu gehen. Er folgte mir in mein Zimmer und wir beide liessen uns dann grinsend ins Bett fallen. Nael zog mich wieder an sich, sowie gestern Abend, und ich kuschelte mich einfach an ihm.

„Gute Nacht, mein Biest.", sagte er dann zu mir und ich musste lachen.

„Also, so schlimm bin ich jetzt nicht.", meinte ich lachend. Nael lachte mit mir mit und gab mir dann einen Kuss auf die Wange.

„Stimmt, du bist ein Engel auf Erden.", sagte er lächelnd und ich musste grinsen.

„Ja, das hört sich doch schon viel besser an.", sagte ich grinsend.

„Nun gut, schlaf gut mein Engel.", sagte er dann zu mir. Ich grinste einfach vor mich hin.

„Gute Nacht, Dämon.", sagte ich grinsend zu ihm.

„Pff...", machte er noch, bevor ich dann seinen regelmässigen Atem an meinen Rücken spürte. Er war eingeschlafen. Ich blieb noch eine Weile wach, bevor ich nach einigen Minuten auch einschlief.


Von der Dunkelheit zum LichtWhere stories live. Discover now