Revolt

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Zügig raste Revolt die Landstraße entlang. Er hatte sich wie geplant auf den Weg machen können, scheinbar ohne dass Bumblebee den geringsten Verdacht geschöpft hatte. Innerhalb kürzester Zeit legte er mehrere Kilometer zurück, festen Asphalt unter den Reifen, welcher sich durch den dichten Wald schlängelte. Die Umgebung war reglos, nicht ein einziger Vogel flatterte von der Straßenseite auf. Lediglich Revolts Motor durchbrach die Stille.
Irgendwann bog er plötzlich scharf ins Gehölz ab. Nun viel langsamer kämpfte er sich durch die Büsche und Sträucher, darauf achtend, sich den pechschwarzen Lack allzu sehr zu zerkratzen.
Immer weiter rollte er über den holprigen Waldboden, bis er bei einer weitläufigen Lichtung hielt. Er ließ ein langgezogenes Hupen erklingen, welches irgendwo im Dickicht der Umgebung ein paar Rehe aufschreckte. Eine Weile war es wieder still, bis plötzlich laute, schwere Schritte zu hören waren. Ein riesiger Transformer tauchte zwischen den Bäumen auf, gefolgt von einem kleineren, und stoppte vor Revolt.
Dieser transformierte sich daraufhin und nickte beiden zu, Arme hinter seinem Rücken verschränkt. Der kleinere der ihm gegenüberstehenden Transformer trat einen Schritt vor.
"Was hast du uns mitzuteilen?", fragte er mit einer tiefen, gurgelnden Stimme. Seine Augen leuchteten rot, wie die von Revolt, und er war etwas größer als er. Alles, was von seiner Fahrzeuggestalt sichtbar war, schien in einem Silber gehalten zu sein und glänzte hell in der Sonne.
"Ich kenne nun den Aufenthaltsort eines der Witwicky-Nachfahren", antwortete Revolt zügig und ohne erkennbare Emotion. Mit dem Anführer der Decepticons durfte er es sich nicht verscherzen, er mochte keine unnötigen Ausschweifungen. Sein Gegenüber warf ihm einen langen Blick zu und begann dann, auf und abzulaufen.
"Warum hast du ihn nicht mitgebracht?"
Revolt senkte ergeben seinen Kopf. "Bumblebee beschützt ihn. Einen Kampf mit ihm hätte ich nicht überlebt, und die Autobots wären gewarnt."
"Also haben die anderen ihn", stellte der andere fest. "Weshalb hast du uns bei dem Hangar zuvor kein Signal geschickt? Drei unserer Besten waren mit der Polizei dort, sie hätten die Autobots so lange auf Trab halten können, bis Verstärkung ankäme."
"Es gibt noch weitere Witwickys", antwortete Revolt sofort. "Solange Optimus noch die Matrix hat, wäre es unklug die Offensive zu ergreifen nur um diesen einen Menschen zu bekommen. Ohne die Matrix ist der Junge nutzlos, und die Autobots haben eine Reserve, von der ich nicht den Aufenthaltsort kenne. Ich muss mein Alibi wahren, wenn ich mehr herausfinden will."
Sein Gegenüber hielt inne.
"Du hast gut mitgedacht, Revolt. Dann lautet dein Auftrag nun, zurückzukehren und die Matrix zu lokalisieren. Ich bin zufrieden mit dir. Die anderen Witwickys brauchen uns erst einmal nicht zu kümmern, solange wir den Aufenthaltsort von dem bei euch kennen und die Matrix in unserer Gewalt haben."
Revolt nickte, verneigte sich leicht und transformierte sich ohne ein weiteres Wort.
Mit Tempo fuhr er zurück ins Dickicht und verschwand in die Richtung, aus welcher er wenige Minuten zuvor gekommen war.

Transformers - Matrix [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt